Der Fokus der Magisterarbeit wurde auf Globalisierungskritik und Geschlechterverhältnisse gerichtet. Es wurde untersucht, wie geschlechtersensibel die globalisierungskritische Bewegung im bundesdeutschen Kontext arbeitet und wie eine mögliche feministische Globalisierungskritik aussehen könnte. Das Thema wurde aus zwei Richtungen bearbeitet. Zum einen wurde die Globalisierungskritik der globalisierungs-kritischen Bewegung auf ihren Zugang zu Geschlecht befragt. Zum anderen wurden die Debatten der Frauen- und Geschlechterforschung auf ihren Beitrag zur Globalisierungsthematik hin untersucht. Die globalisierungskritische Bewegung wurde systematisch vorgestellt und auf ihre Aktualität überprüft. Dabei interessierte besonders, was das qualitativ Neue dieser Bewegung ausmacht. Die Bearbeitung des Themas dieser Arbeit wurde anhand der Methoden der Bewegungssoziologie sowie unter Hinzunahme zweier ExpertInneninterviews geleistet, die eigens für die Arbeit durchgeführt wurden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Fragestellung
- 2. Forschungsstand
- 3. Methode und Aufbau der Arbeit
- II. Die globalisierungskritische Bewegung
- 1. Die Gegebenheiten der globalisierungskritischen Bewegung
- 1.1 Globalisierung
- 1.2 Entstehungsgeschichte
- 1.3 Die Bewegung vor Seattle: Inkubationsphase
- 1.4 Die Bewegung nach Seattle: Konsolidierungsphase
- 1.5 Neues Altes
- 2. Die globalisierungskritische Bewegung im Spiegel der Theorien Neuer Sozialer Bewegungen
- 2.1 Definition
- 2.2 Dimensionen
- 2.2.1 Denkweisen - Framing
- 2.2.2 Struktur der Anhängerschaft
- 2.2.3 Organisationsgrad
- 2.2.4 Strategien und Aktionsrepertoires
- III. Exemplarischer Exkurs: Attac
- 1. Die Entstehung Attacs: Gründe für den Erfolg
- 2. Attac-D
- 2.1 „Globalisierung ist kein Schicksal – eine andere Welt ist möglich“
- 2.2 Organisation / Kommunikationswege
- 2.3 Sozialstruktur der Mitglieder
- 2.4 Aktionsrepertoires
- 2.5 Kritik an Attac
- 3. Geschlechtsspezifische Themen in Attac
- 3.1 Quote
- 3.2 FeministAttac
- 3.2.1 Gründung und Struktur von FeministAttac
- 3.2.2 Positionen von FeministAttac
- 3.2.3 Frauenpolitische Aktionen des Netzes FeministAttac
- IV. Geschlechterverhältnisse und Globalisierung
- 1. Geschlecht, Geschlechtersensibilität, Feminismus
- 2. Allgemeine Einschätzungen
- 3. Geschlechtersensible und feministische Debatten um Globalisierung
- 3.1 Globalisierung und Flexibilisierung in den Industriestaaten
- 3.2 Migration, globaler Frauenhandel und Gewalt gegen Frauen
- 3.3 Einflusschancen von Frauenbewegungspolitik
- 3.4 Die Entwicklungspolitische Debatte
- 3.4.1 Die „globalisierte Frau“
- 3.4.2 Die ökofeministische Perspektive: der „Bielefelder Ansatz“
- 4. Die Debatten der Frauen- und Geschlechterforschung zur globalisierungskritischen Bewegung
- V. Feministische Interventionen?
- 1. Gendersensible NGOs und Globalisierungskritik
- 1.1 DAWN
- 1.2 WEDO
- 1.3 WLUML
- 1.4 WIDE
- 1.5 NRO-Frauenforum
- 2. Ergebnisse der ExpertInneninterviews
- 2.2 „Im Kopf ist das allen klar“ – Interview mit Ilona Johanna Plattner
- 2.3 „Es ist die Konkurrenz unter Frauen!“ – Interview mit Brigitte Young
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Relevanz der globalisierungskritischen Bewegung im deutschen Kontext unter besonderer Berücksichtigung feministischer Perspektiven. Sie analysiert das Verhältnis zwischen Globalisierungskritik und Geschlechterverhältnissen und fragt nach dem Potential feministischer Interventionen innerhalb der Bewegung.
- Die globalisierungskritische Bewegung und ihre Entstehungsgeschichte
- Die Rolle von Geschlechterverhältnissen in der globalisierungskritischen Bewegung
- Feministische Debatten um Globalisierung und ihre Relevanz für die Bewegung
- Analyse exemplarischer Akteure (z.B. Attac und FeministAttac)
- Potentiale und Herausforderungen feministischer Interventionen in der Globalisierungskritik
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Aktualität globalisierungskritischer Bewegungen im deutschen Kontext und der Einbindung feministischer Perspektiven. Sie beleuchtet den ambivalenten historischen Zusammenhang zwischen Sozialen Bewegungen und Frauenbewegungen, wobei Frauen oft trotz Beteiligung an solchen Bewegungen, ihre Anliegen nicht ausreichend berücksichtigt sahen. Die Arbeit untersucht, ob die Globalisierungskritik diese historischen Muster wiederholt oder ob sie das Potential bietet, den „gender bias“ zu überwinden.
II. Die globalisierungskritische Bewegung: Dieses Kapitel beschreibt die globalisierungskritische Bewegung, ihre Entstehung und Entwicklung, von der Inkubationsphase bis zur Konsolidierung nach Seattle. Es analysiert die Bewegung im Kontext der Theorien Neuer Sozialer Bewegungen, indem es Definition, Struktur, Aktionsrepertoires und Denkweisen (Framing) untersucht. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Bewegung als Ganzes und ihrer Entwicklung über die Zeit.
III. Exemplarischer Exkurs: Attac: Dieses Kapitel untersucht die Organisation Attac als ein exemplarisches Beispiel für die globalisierungskritische Bewegung. Es beleuchtet die Gründe für den Erfolg von Attac, die Organisationsstruktur, die Mitgliederstruktur, Aktionsrepertoires und die Kritik an der Organisation. Besonderes Augenmerk liegt auf der Analyse geschlechtsspezifischer Themen in Attac und der Rolle von FeministAttac.
IV. Geschlechterverhältnisse und Globalisierung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Interaktion von Geschlechterverhältnissen und Globalisierungsprozessen. Es analysiert geschlechtersensible und feministische Debatten um Globalisierung, untersucht die Auswirkungen von Globalisierung auf Frauen in Industrieländern und im globalen Süden (z.B. Migration, Frauenhandel, Gewalt gegen Frauen) und diskutiert die entwicklungspolitische Debatte sowie die ökofeministische Perspektive.
V. Feministische Interventionen?: Dieser Teil der Arbeit untersucht feministische Interventionen in der Globalisierungskritik. Er analysiert gendersensible NGOs (DAWN, WEDO, WLUML, WIDE, NRO-Frauenforum) und präsentiert Ergebnisse von ExpertInneninterviews, die Einblicke in die Perspektiven und Erfahrungen von Frauen in der Bewegung geben und die Herausforderungen bei der Integration feministischer Anliegen in die Globalisierungskritik beleuchten.
Schlüsselwörter
Globalisierungskritik, Geschlechterverhältnisse, feministische Perspektiven, Soziale Bewegungen, Attac, FeministAttac, Globalisierung, NGOs, Entwicklungspolitik, Ökofeminismus, soziale Gerechtigkeit, Gleichheit, Freiheit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Globalisierungskritik und feministische Perspektiven
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Relevanz der globalisierungskritischen Bewegung im deutschen Kontext, insbesondere unter Berücksichtigung feministischer Perspektiven. Sie analysiert das Verhältnis zwischen Globalisierungskritik und Geschlechterverhältnissen und fragt nach dem Potential feministischer Interventionen innerhalb der Bewegung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entstehung und Entwicklung der globalisierungskritischen Bewegung, die Rolle von Geschlechterverhältnissen innerhalb der Bewegung, feministische Debatten um Globalisierung, die Analyse exemplarischer Akteure wie Attac und FeministAttac, sowie Potentiale und Herausforderungen feministischer Interventionen in der Globalisierungskritik.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine deskriptive und analytische Methode. Sie beschreibt die globalisierungskritische Bewegung und ihre Entwicklung, analysiert die Rolle von Geschlechterverhältnissen und untersucht feministische Debatten. Die Arbeit bezieht sich auf Theorien Neuer Sozialer Bewegungen und analysiert exemplarisch die Organisation Attac. ExpertInneninterviews liefern zusätzliche Einblicke.
Welche Akteure werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die globalisierungskritische Bewegung im Allgemeinen und analysiert exemplarisch die Organisation Attac, inklusive der Untergruppe FeministAttac. Weiterhin werden gendersensible NGOs wie DAWN, WEDO, WLUML, WIDE und das NRO-Frauenforum betrachtet.
Welche feministischen Debatten werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert feministische Debatten um Globalisierung, ihre Auswirkungen auf Frauen in Industrieländern und im globalen Süden (Migration, Frauenhandel, Gewalt gegen Frauen), die entwicklungspolitische Debatte und die ökofeministische Perspektive (z.B. der „Bielefelder Ansatz“).
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie aktuell ist die globalisierungskritische Bewegung im deutschen Kontext und wie werden feministische Perspektiven darin berücksichtigt? Die Arbeit untersucht, ob die Globalisierungskritik historische Muster der unzureichenden Berücksichtigung von Frauenanliegen in Sozialen Bewegungen wiederholt oder ob sie das Potential bietet, den „gender bias“ zu überwinden.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, die globalisierungskritische Bewegung, ein Exkurs zu Attac, Geschlechterverhältnisse und Globalisierung, sowie feministische Interventionen. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der Thematik.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die konkreten Schlussfolgerungen der Arbeit werden im Text selbst detailliert dargelegt. Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen Überblick über die Ergebnisse der einzelnen Kapitel.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Globalisierungskritik, Geschlechterverhältnisse, feministische Perspektiven, Soziale Bewegungen, Attac, FeministAttac, Globalisierung, NGOs, Entwicklungspolitik, Ökofeminismus, soziale Gerechtigkeit, Gleichheit, Freiheit.
- Arbeit zitieren
- M.A. Sabine Flick (Autor:in), 2004, Globalisierungskritik und Geschlechterverhältnisse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83471