Die umweltpolitische Diskussion über den Klimawandel, bestehende Feinstaubbelastungen und die Reduzierung von Treibhausgasen sind aktueller den je. Große Wirtschaftsnationen wie die Vereinigten Staaten von Amerika, die Volksrepublik China oder Indien fügen auch weiterhin der Umwelt massiven Schaden zu. In der Europäischen Union hat diesbezüglich ein Umdenken eingesetzt. Dennoch ist auch den Europäern klar, dass Umweltbelastungen, die durch den Transport von Gütern veranlasst werden, nicht gänzlich auszuschließen sind. Transporte sind für jedes Land und damit für jede Wirtschaft unerlässlich. Verkehrsleistungen sind deshalb in jeder Gesellschaft von grundlegender Bedeutung. Die Frage, die sich jedoch hierbei stellt ist, in wie weit die entstehenden Kosten des Transportes bereits von den Verursachern getragen werden. Diese Frage ist für deutsche Unternehmen in der Logistikbranche von großer Wichtigkeit, weil bei einer starken Unterdeckung weitere Kosten auf sie zukommen werden.
Um diese Frage zu beantworten werden in der vorliegenden Masterarbeit zuerst die Begrifflichkeiten Kostenwahrheit und externe Kosten definiert und analysiert. Weiterhin werden Beispiele für externe Kosten genannt und näher erläutert. Anschließend werden unterschiedliche Methoden, die man zur Bewertung der externen Kosten verwenden kann, dargestellt. Nachdem eine genaue Beschreibung der Methoden vorgenommen wurde, erfolgt anschließend die Darstellung der Belastungen für Unternehmen im Straßengüterverkehr. Es wird aufgezeigt, wie hoch die Belastungen in den Ländern der Europäischen Union sind. Hierzu werden beispielsweise die Kraftfahrzeugsteuern und die Preisentwicklungen bei der Mineralölsteuer, für Länder aus der Europäischen Union, analysiert. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird auf spezifische Studien eingegangen, die den Kostendeckungsgrad näher untersuchen. Die Studien zeigen auch, dass es deutliche Unterschiede bei der Kostenermittlung gibt. Um die Problematik bei der Ermittlung der externen Kosten zu verstehen und zudem die Deckungslücke zu ermitteln, wurden in einem selbst gewählten Beispiel die bereits getragenen Belastungen der Unternehmen mit den entstehenden externen Kosten des Transports verglichen. Das Ende der Arbeit bildet ein Ausblick, wie sich zukünftig die externen Kosten und die Zahlungen der Unternehmen entwickeln werden und wie sich die Deckungslücke entwickeln wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Aufgabenstellung
- 1.2 Zielstellung und Vorgehensweise
- 2. Kostenwahrheit
- 2.1 Definition
- 2.2 Ziel und künftige Entwicklungen
- 2.3 Entwicklung im Straßengüterverkehr in Europa
- 2.4 Entwicklung des inländischen Güterverkehrsaufkommens
- 2.5 Beförderungsleistungen
- 3. Externe Kosten
- 3.1 Definition
- 3.2 Beispiele für externe Kosten
- 3.2.1 Luftverschmutzung
- 3.2.2 Unfallschäden
- 3.3 Strategien zur Reduzierung externer Kosten
- 4. Bewertung der externen Kosten
- 4.1 Modelle zur Bewertung externer Kosten
- 4.1.1 Konzept der Unterlassungskosten
- 4.1.2 Hedonistisches Preiskonzept
- 4.1.3 Schadensfunktion/Dosis-Wirkungs-Konzept
- 4.1.4 Konzept der geäußerten Präferenzen
- 4.2 Verteilungsproblematik bei externen Effekten
- 5. Internalisierung
- 5.1 Definition
- 5.2 Probleme der Internalisierung
- 6. Kostenanlastung im Güterverkehr
- 6.1 Kraftfahrzeugbezogene Belastungen
- 6.1.1 Kraftfahrzeugsteuer
- 6.1.2 Dieselkraftstoffpreis und Mineralölsteuer
- 6.1.3 Berechnungsbeispiel
- 6.2 Streckenabhängige Belastungen
- 7. Erreichung des Kostendeckungsgrads
- 7.1 Studie des Instituts für Wirtschaftspublizistik und des Forschungsunternehmens INFRAS
- 7.2 Studie der OECD und Österreich
- 7.3 Fallstudien der Europäischen Kommission
- 7.4 UNITE-Studie zu den Unfallkosten
- 7.5 Zusammenfassung der Studien
- 7.6 Auswirkungen für deutsche Unternehmen im Straßengüterverkehr
- 8. Fiktives Berechnungsbeispiel zur Kostenwahrheit
- 8.1 Belastungen der Unternehmen
- 8.2 Aufstellung der externen Kosten
- 8.3 Ermittlung der Deckungslücke
- 9. Zukunftsausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Thematik der Kostenwahrheit im Güterverkehr. Ziel ist es, die externen Kosten, die durch den Güterverkehr entstehen, zu quantifizieren und zu bewerten. Dabei werden verschiedene Modelle zur Bewertung externer Kosten vorgestellt und die Verteilungsproblematik bei externen Effekten beleuchtet.
- Kostenwahrheit im Güterverkehr
- Externe Kosten des Güterverkehrs
- Modelle zur Bewertung externer Kosten
- Internalisierung externer Kosten
- Kostenanlastung im Güterverkehr
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Kostenwahrheit im Güterverkehr ein und beschreibt die Relevanz des Themas im Kontext des Klimawandels und der Umweltbelastungen. Im zweiten Kapitel wird die Kostenwahrheit definiert und die Zielsetzung sowie die Entwicklung im Straßengüterverkehr in Europa beleuchtet. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den externen Kosten des Güterverkehrs, wobei verschiedene Beispiele und Strategien zur Reduzierung dieser Kosten vorgestellt werden. Das vierte Kapitel analysiert verschiedene Modelle zur Bewertung externer Kosten und die Verteilungsproblematik bei externen Effekten. Das fünfte Kapitel diskutiert die Internalisierung von externen Kosten, während das sechste Kapitel die Kostenanlastung im Güterverkehr beleuchtet. Abschließend werden im siebten Kapitel verschiedene Studien zur Erreichung des Kostendeckungsgrads vorgestellt und die Auswirkungen für deutsche Unternehmen im Straßengüterverkehr beleuchtet.
Schlüsselwörter
Kostenwahrheit, Güterverkehr, externe Kosten, Umweltbelastung, Klimawandel, Internalisierung, Kostenanlastung, Verkehrsplanung, Nachhaltige Entwicklung, Verkehrsleistung
- Citation du texte
- Master of Business Administration Andreas Vogt (Auteur), 2007, Kostenwahrheit in der europäischen Verkehrspolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83474