Die Überwachung von Arbeitnehmern durch technische Einrichtungen ist ein Thema, das aufgrund der rasanten Entwicklung im Bereich der Mikroelektronik aktuell ist wie nie zuvor: Der Verhaltens- und Leistungskontrolle am Arbeitsplatz sind heute faktisch kaum noch Grenzen gesetzt. Gemeint ist u.a. der Einsatz von Videokameras am Arbeitsplatz, an Zeiterfassung mittels Chipkarten, an computerisierte Telefonanlagen, die sämtliche Gesprächsdaten elektronisch erfassen, oder an die Möglichkeit der Kontrolle der E-Mail und Internetnutzung. Detlef Borchers hat prägnant zusammengefasst, welche Gefahren von den vielfältigen Überwachungsmöglichkeiten ausgehen: „Stellen Sie sich vor, auf Ihrem Rechner ist ein unsichtbares Tool installiert, das all Ihre Tastatureingaben und benutzten Programme protokolliert, Emails speichert, besuchte Web-Adressen und Passwörter sammelt, beim Instant Messenger mitliest, den Bildschirminhalt abfotografiert und Sie obendrein filmt - mit Ihrer eigenen Webcam. Das ist kein Horrorszenario, sondern in vielen Unternehmen Realität.“
Doch was veranlasst Unternehmen dazu, mit immer neuen Überwachungstechnologien das Verhalten ihrer Mitarbeiter auszuspionieren, wo einst der gelegentliche Kontrollbesuch des Vorgesetzten als ausreichend galt? Die drastische Zunahme einer technisierten Kontrolle wird mit folgenden Argumenten begründet:
• Die Kontrolle stelle sicher, dass sich die durch die Nutzung des ITSystems verursachten Kosten in Grenzen halten und dass dieses auch nicht überlastet werde.
• Insbesondere E-Mails seien ein Mittel, um Geschäftsgeheimnisse zu verraten oder strafbare Handlungen wie zum Beispiel Beleidigungen zu begehen. Dies könne eine Überwachung weithin verhindern.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Ist die technische Arbeitnehmerüberwachung wirtschaftlich begründbar?
- 1.2. Auswirkungen auf die Mitarbeiter
- 1.3. Gang der Bearbeitung
- 2. Arten der technischen Arbeitnehmerüberwachung
- 2.1. Zeiterfassungs- und Zugangskontrollsysteme
- 2.2. Personalinformationssysteme
- 2.3. Videoüberwachung
- 2.4. Telefonüberwachung
- 2.5. Computerüberwachung
- 2.5.1. Überwachung der Internet- und Intranetnutzung
- 2.5.2. E-Mailüberwachung
- 2.6. Zwischenergebnis
- 3. Rechtliche Bewertung der einzelnen Überwachungsarten
- 3.1. Vorüberlegung: Zum Problem der Grundrechtsbindung von Arbeitsvertragsparteien
- 3.1.1. Lehre von der unmittelbaren Drittwirkung
- 3.1.2. Lehre von der mittelbaren Drittwirkung
- 3.1.3. Lehre von der Schutzpflichtfunktion
- 3.2. Grundrechte der Arbeitnehmer
- 3.2.1. Der Schutz der Menschenwürde (Art. 1 Abs. 1 GG)
- 3.2.2. Das Grundrecht der freien Persönlichkeitsentfaltung (Art. 2 Abs. 1 GG)
- 3.2.3. Das Gleichheitsgebot (Art. 3 Abs. 1 GG)
- 3.3. Grundrechte der Arbeitgeber
- 3.3.1. Das Recht auf Entfaltung der unternehmerischen Freiheit (Art. 12 Abs. 1 GG i.V.m. Art. 14 GG)
- 3.3.2. Das Recht am eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb (Art. 14 GG)
- 3.4. Zeiterfassungs- und Zugangskontrollsysteme
- 3.5. Personalinformationssysteme
- 3.6. Videoüberwachung
- 3.6.1. Videoüberwachung öffentlich zugänglicher Räume
- 3.6.2. Videoüberwachung nicht öffentlich zugänglicher Räume
- 3.6.2.1. Repressive Videoüberwachung nicht öffentlich zugänglicher Räume
- 3.6.2.2. Präventive Videoüberwachung nicht öffentlich zugänglicher Räume
- 3.7. Telefonüberwachung
- 3.7.1. Abhören von dienstlichen Telefongesprächen
- 3.7.2. Mithören von dienstlichen Telefongesprächen
- 3.7.3. Aufzeichnung von dienstlichen Telefongesprächen
- 3.7.4. Erfassung von Verbindungsdaten
- 3.7.5. Inhaltskontrolle privater Telefongespräche
- 3.8. Computerüberwachung
- 3.9. Internetüberwachung
- 3.9.1. Überwachung durch Standardsoftware bei privatem Nutzungsverbot
- 3.9.2. Überwachung durch Standardsoftware bei erlaubter Privatnutzung
- 3.9.3. Überwachung durch spezielle Überwachungssoftware
- 3.9.4. Private Internetnutzung als Kündigungsgrund
- 3.10. E-Mailüberwachung
- 3.10.1. Inhaltskontrolle bei dienstlicher Nutzung
- 3.10.2. Inhaltskontrolle bei privater Nutzung
- 3.10.3. Kontrolle der Rahmendaten
- 3.11. Praxistipp für den Umgang mit Internet und E-Mail am Arbeitsplatz
- 4. Betriebswirtschaftliche Aspekte der technischen Arbeitnehmerüberwachung
- 4.1. Telekommunikationskosten
- 4.2. Arbeitszeitverlust durch privates Surfen
- 4.3. Missbrauch des Unternehmensnetzwerks
- 4.4. Gefährdung der Systemsicherheit / Kapazitätsprobleme
- 4.5. Auswirkungen auf die Mitarbeitermotivation
- 5. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der technischen Überwachung von Arbeitnehmern am Arbeitsplatz. Sie analysiert die wirtschaftlichen Begründungen für diese Überwachung, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Auswirkungen auf die Mitarbeitermotivation.
- Wirtschaftliche Aspekte der Arbeitnehmerüberwachung
- Rechtliche Bewertung der verschiedenen Überwachungsarten
- Auswirkungen auf die Mitarbeitermotivation
- Grundrechte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern
- Datenschutz und Persönlichkeitsrechte
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Diese Einleitung stellt die Thematik der Arbeitnehmerüberwachung am Arbeitsplatz vor und gibt einen Überblick über die Schwerpunkte der Diplomarbeit. Sie diskutiert die wirtschaftlichen Begründungen und die Auswirkungen auf die Mitarbeiter.
- Kapitel 2: Arten der technischen Arbeitnehmerüberwachung
Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Formen der technischen Überwachung, darunter Zeiterfassungssysteme, Personalinformationssysteme, Videoüberwachung, Telefonüberwachung und Computerüberwachung. Es geht dabei auch auf die Möglichkeiten der Internet- und E-Mail-Überwachung ein.
- Kapitel 3: Rechtliche Bewertung der einzelnen Überwachungsarten
Dieses Kapitel analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen für die unterschiedlichen Formen der Arbeitnehmerüberwachung. Es untersucht die relevanten Grundrechte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern und beleuchtet die Bedeutung des Datenschutzes.
- Kapitel 4: Betriebswirtschaftliche Aspekte der technischen Arbeitnehmerüberwachung
Dieses Kapitel untersucht die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen der Arbeitnehmerüberwachung, insbesondere auf die Telekommunikationskosten, die Arbeitszeit und die Mitarbeitermotivation.
Schlüsselwörter
Arbeitnehmerüberwachung, Datenschutz, Grundrechte, Rechtliche Zulässigkeit, Wirtschaftlichkeit, Mitarbeitermotivation, Videoüberwachung, Telefonüberwachung, Computerüberwachung, Internetnutzung, E-Mail-Überwachung.
- Arbeit zitieren
- Zyad El-Khatib (Autor:in), 2007, Die Überwachung von Arbeitnehmern am Arbeitsplatz , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83572