Der Pflegeprozess ist seit Jahrzehnten ein wichtiges und häufiges Thema in der Pflegepraxis, Pflegebildung, Pflegewissenschaft, usw... Viele Pflegende verstehen den dahinter stehenden Sinn nicht oder die Umsetzung erfolgt aufgrund mangelnder Einigkeit und Fortbildung im Team nicht sinngemäß, so dass die Vorteile des Pflegeprozesses oft nicht zum Tragen kommen. Andererseits wird die Umsetzung aber direkt oder indirekt von den Schulen, den Pflegedienstleitungen, dem Qualitätsmanagement und nicht zuletzt vom Gesetzgeber gefordert.
Gerade Stationspflegeleitungen und Praxisanleiter sind besonders mit der praktischen Umsetzung des Pflegeprozesses konfrontiert. Einerseits sollen sie eine hohe Pflege- und Ausbildungsqualität sichern, ebenso hohe Fach- und Gesetzesanforderungen erfüllen, sich einem wandelnden Gesundheits-, Sozial- und Pflegewesen anpassen, mit steigenden Anforderungen an Können, Wissen, Verantwortung und Leistung zurecht kommen sowie andererseits ein Übermaß an Theorie und Konzepten wie auch wenig nachvollziehbaren und pragmatischen bzw. recht komplizierten Modellen und Verfahren vermeiden. Wie sollen sie das in Einklang bringen?
Durch eine angemessene, einerseits zwar anspruchsvolle aber andererseits auch pragmatische und unkomplizierte wie auch undogmatische Weise der Umsetzung des Pflegeprozesses. Doch genau das erfordert ein gutes, fundiertes Anleitungs- und Stationsmanagement, das berufliche Kompetenzen der Pflegenden fördert und fordert.
In diesem Text wird ein möglicher Weg beschrieben, wie die Pflegepraxis die Umsetzung des Pflegeprozesses gestalten kann. Dieser Weg ist einerseits anspruchsvoll und auf aktuelle wie auch zukünftige Anforderungen der Pflegepraxis zugeschnitten, aber andererseits auch an unkomplizierten, undogmatischen und pragmatischen Prinzipien ausgerichtet.
Der Text arbeitet mit kleinen Fallbeispielen, um das Verständnis und die Veranschaulichung etwas zu erhöhen. Diese Fallbeispiele stammen aus der Gesundheits- und Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie der Altenpflege. Sie sind sowohl dem stationären wie dem ambulanten Setting entnommen.
Im Text gibt es zusätzlich verschiedene Lernbeispiele, an denen sich orientiert werden kann. Sie können zur gedanklichen und thematischen Vor- bzw. Nachbereitung eines Kapitels bzw. des Textes oder zur Reflexion in der Praxis sowie zur Reflexion der Arbeitsgestaltung, Kompetenzentwicklung, für Anleitesituationen und als Ideensammlung dienen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die Pflegepraxis und ihre Einflüsse
- Was ist Pflege?
- Was macht Pflege aus?
- Wer empfängt Pflege?
- Pflegetheorien
- Pflegephänomene
- Nutzerperspektive in der Pflegepraxis
- Pflege als Profession
- Was ist professionelles Handeln in der Pflege?
- Professionelles Handeln in der Pflege
- Was ist Gesundheit, Krankheit und Behinderung?
- Was ist Gesundheitsförderung, Prävention, Rehabilitation und Palliation?
- Definitionsansätze
- Salutogenese und Pathogenese
- Therapeutischer Auftrag der Pflege
- Pflegeberatung
- Pflege in verschiedenen Settings und mit unterschiedlichen Personengruppen
- Personengruppen
- Orte, an denen Pflege stattfindet
- Pflege im multiprofessionellen und interdisziplinären Team
- Gesetzliche Grundlagen
- Inhaltliche Vorgaben
- Strukturelle Vorgaben
- Was ist Pflege?
- Der Pflegeprozess in der Praxis
- Definitionen und Modelle zum Pflegeprozess
- Pflege als Prozess
- Was ist ein Prozess?
- Der Problemlösungsprozess
- Definitionsansätze zum Pflegeprozess
- Modelle zum Pflegeprozess
- Reflexion für die Pflegepraxis
- Grenzen des Pflegeprozesses in der Praxis
- Der pflegediagnostische und -therapeutische Prozess
- Der pflegediagnostische Prozess
- Die Pflegediagnose
- Der pflegetherapeutische Prozess
- Das Pflegeprozessmanagement
- Von der Aufnahme bis zur Entlassung
- Fallführung und Überleitung
- Definitionen und Modelle zum Pflegeprozess
- Die Prozessgestaltung in der Pflegepraxis
- Die Einschätzung und Erhebung des Pflegebedarfes
- Die Stellung der Pflegediagnose
- Die Ziel- und Interventionsplanung
- Fall- und Situationsverstehen
- Das pflegetherapeutische Ziel
- Die pflegetherapeutische Intervention
- Der Pflegeplan
- Die Auswertung und Rückkopplung
- Das Aufnahme- und Entlassungsmanagement
- Der Erstkontakt und das Aufnahmegespräch
- Die Entlassungsplanung
- Die Prozessdokumentation
- Vom ersten bis zum letzten Tag
- Die Dokumentationsbögen der Pflege
- Was müssen Pflegende lernen, um ihren Job bewältigen zu können?
- Kompetenzaneignung und -entwicklung
- Beispiele beruflicher Kompetenzen und Kompetenzanforderungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch verfolgt das Ziel, eine praxisnahe Anleitung zur Umsetzung des Pflegeprozesses im Stationsmanagement und der Praxisausbildung zu geben. Es soll dazu beitragen, die Vorteile des Pflegeprozesses in der Praxis zu nutzen und die Qualität der Pflege zu verbessern.
- Theoretische Grundlagen des Pflegeprozesses
- Praktische Anwendung des Pflegeprozesses in verschiedenen Settings
- Entwicklung von Kompetenzen für die Umsetzung des Pflegeprozesses
- Relevanz des Pflegeprozesses für die Ausbildung und Praxis
- Einflüsse auf die Pflegepraxis und ihre Anforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung beleuchtet die Bedeutung des Pflegeprozesses in der Praxis und die Herausforderungen bei seiner Umsetzung. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit den Einflüssen auf die Pflegepraxis, wie z.B. die Definition von Pflege, Pflegetheorien, Gesundheitsförderung und Prävention. Das zweite Kapitel behandelt den Pflegeprozess im Detail: Definitionen, Modelle und die Unterscheidung zwischen dem pflegediagnostischen und -therapeutischen Prozess. Das dritte Kapitel beschreibt die Prozessgestaltung in der Pflegepraxis, einschließlich der Einschätzung des Pflegebedarfs, der Ziel- und Interventionsplanung und der Auswertung. Das vierte Kapitel widmet sich dem Aufnahme- und Entlassungsmanagement, einschließlich des Erstkontakts und der Entlassungsplanung. Das fünfte Kapitel behandelt die Prozessdokumentation, vom ersten bis zum letzten Tag. Das sechste Kapitel befasst sich mit der notwendigen Kompetenzentwicklung der Pflegenden, um ihren Job bewältigen zu können.
Schlüsselwörter
Der Pflegeprozess, Pflegepraxis, Stationsmanagement, Praxisausbildung, Pflegetheorien, Pflegediagnose, Pflegetherapie, Pflegeplanung, Kompetenzentwicklung, Gesundheitsförderung, Prävention, Rehabilitation, Palliation.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Berufspäd. für Pflegewissenschaft, MPH Arne Mahler (Autor:in), 2007, Der Pflegeprozess in der Praxis. Theoretische Grundlagen und Beispiele zur Umsetzung für das Stationsmanagement und die Praxisausbildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83581