Es geht in dieser Arbeit weniger um eine fundierte Analyse des Begriffes Mafia als vielmehr um die Motive und Konzepte, die der Film damit verbindet, ergo was Der Pate dem Zuschauer als Mafia präsentiert.
Die Trilogie gilt als einflussreiches und bedeutendes Werk. Der erste Teil machte seinen Regisseur und v.a. Al Pacino als Schauspieler bekannt, Marlon Brando gelang mit der Rolle des Don ein umjubeltes Comeback. Im zweiten Teil ging der Stern des jungen Robert De Niro auf, der für seine Interpretation des jungen Patriarchen einen Oscar erhielt. Die Filme waren auch an der Kinokasse sehr erfolgreich und wurden von der US-amerikanischen Academy of Motion Picture Arts and Sciences mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. Dass Der Pate im medialen Diskurs immer noch zitiert wird, spricht für seine starke kulturhistorische Wirkung. Beispiele, wie das erst im letzen Jahr veröffentlichte Videospiel „The Godfather: The Game“ oder die in Deutschland in diesem Jahr ausgestrahlte Episode der Zeichentrickserie Die Simpsons mit dem Titel „Der Koch, der Mafioso, die Frau und ihr Homer“ (vgl. Simpsonspedia Website, Der Koch, der Mafioso, die Frau und ihr Homer: 2007, online), in der direkt auf das filmische Vorbild Bezug genommen wurde, deuten auf ein nach wie vor bestehendes Interesse am Thema hin.
Hauptsächliches Ziel dieser Arbeit soll es sein, den Versuch zu unternehmen, den Erfolg der Filme zu begründen und zumindest partiell ihre Faszinationskraft zu dechiffrieren. Die angewandte Methodik kann dabei nicht als empirisch bezeichnet werden. Es handelt sich vielmehr um heuristische Überlegungen, aufbauend und referierend auf Untersuchung anderer Autoren.
Zur Gliederung dieser Arbeit muss erläuternd erwähnt werden, dass die Kapitel-Themen relativ intuitiv ausgewählt wurden, einerseits aufgrund des vorhandenen Quellenmaterials, andererseits da sie am interessantesten anmuteten und dem Anspruch, dem Phänomen Der Pate, so weit es im diesem Rahmen einer Bachelorarbeit möglich ist, am nächsten zu kommen schienen. Als größtes Problem kristallisierten sich dabei thematische Überschneidungen heraus, die hoffentlich einer strukturierten und nachvollziehbaren Rezeption nicht allzu sehr im Wege stehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Faszinationsgründe
- Die „echten“ Paten
- Die „echten“ Mafiosi
- Wahre Begebenheiten
- Sinatra
- Komitees
- Kuba
- Zeitgeist
- Don
- Macht
- Parallelgesellschaft
- Patronage - Klientelismus
- Selbstjustiz - Helfer
- Kapitalismus
- Werte
- Marlon Brando
- Inszenierung
- Parallelisierung
- Theatralik
- Kolorit
- Generationswechsel - Rise and Fall
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Inszenierung des Mafia-Phänomens in Francis Ford Coppolas Filmtrilogie „Der Pate“. Ziel ist es, die Faszination des Themas zu beleuchten und die filmische Darstellung der Mafia im Kontext realer Bezüge zu analysieren. Die Arbeit hinterfragt dabei die Verwendung des Begriffs „Mafia“ und seine stereotypisierte Bedeutung in der öffentlichen Wahrnehmung.
- Die Faszination des Mafia-Mythos und seine kulturellen Wurzeln.
- Die filmische Darstellung von Machtstrukturen und Gewalt innerhalb der Mafia.
- Der Vergleich zwischen der filmischen Darstellung und realen Aspekten der Mafia-Geschichte.
- Die Rolle von Marlon Brando und die Inszenierung des Charakters Don Corleone.
- Die Entwicklung der Mafia über Generationen hinweg.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die problematische Verwendung des Begriffs „Mafia“ als irreführendes Label und dessen inflationären Gebrauch in den Medien, sowohl in den USA als auch in Deutschland. Sie hebt die Notwendigkeit hervor, den Begriff kritisch zu hinterfragen und seine Bedeutung im Kontext der Filmtrilogie „Der Pate“ zu untersuchen. Die Einleitung verweist auf Dwight C. Smiths Werk „The Mafia Mystique“ als wichtige Referenz für die Auseinandersetzung mit dem Mythos der Mafia.
Faszinationsgründe: Dieses Kapitel analysiert die Faszination, die von der Mafia ausgeht. Es untersucht die verschiedenen Aspekte, die zu dieser Faszination beitragen, wie beispielsweise die Darstellung von Macht, Gewalt und Verschwörung in der Filmtrilogie. Die Arbeit geht auch auf die kulturellen und gesellschaftlichen Faktoren ein, die das Verständnis und die Wahrnehmung der Mafia beeinflussen.
Die „echten“ Paten: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Vergleich zwischen der filmischen Darstellung der Mafia und der Realität. Es untersucht reale Begebenheiten, Personen wie Frank Sinatra und die Strukturen der Mafia-Organisationen. Der Kontext der Zeit und der gesellschaftliche Hintergrund werden hier mit einbezogen, um ein umfassenderes Bild der Mafia zu zeichnen. Das Kapitel stellt historische Zusammenhänge her und analysiert den Einfluss der Mafia auf die Gesellschaft.
Don: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Figur des „Don“ und dessen Darstellung in der Filmtrilogie. Es werden verschiedene Aspekte des „Don“ beleuchtet, wie Machtstrukturen, die Parallelgesellschaft, Patronage, Selbstjustiz, Kapitalismus und die Werte innerhalb der Mafia-Organisation. Die Rolle von Marlon Brando und dessen Beitrag zur Inszenierung der Figur werden ebenfalls eingehend diskutiert. Die einzelnen Unterkapitel zeigen die vielschichtigen Aspekte der Macht und des Einflusses des Dons auf die Organisation und die Gesellschaft.
Inszenierung: In diesem Kapitel wird die filmische Inszenierung des Mafia-Themas analysiert. Die Parallelisierung von realen Ereignissen und fiktionalen Elementen, die Theatralik der Darstellung und das Kolorit der filmischen Gestaltung werden untersucht. Die Arbeit beleuchtet, wie die filmischen Mittel eingesetzt werden, um die Mafia-Welt darzustellen und die Faszination des Themas zu erzeugen. Es wird untersucht, wie die Regie die Atmosphäre und die Emotionen beim Zuschauer beeinflusst.
Generationswechsel - Rise and Fall: Dieses Kapitel analysiert den Generationswechsel innerhalb der Corleone-Familie und die damit verbundenen Veränderungen in der Organisation. Es untersucht den Aufstieg und Fall der Familie und die damit einhergehenden Konflikte und Machtstrukturen. Der Fokus liegt auf den Auswirkungen des Wandels auf die Organisation und die gesellschaftlichen Konsequenzen.
Schlüsselwörter
Mafia, Der Pate, Filmtrilogie, Inszenierung, Faszination, Gewalt, Macht, Parallelgesellschaft, Realität, Marlon Brando, Generationswechsel, Mythos, Stereotypisierung, organisierte Kriminalität, USA, Italien, Kultur, Zeitgeist.
Häufig gestellte Fragen zu "Der Pate" - Filmanalyse
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung des Mafia-Phänomens in Francis Ford Coppolas Filmtrilogie "Der Pate". Sie untersucht die Faszination des Themas, den Vergleich zwischen filmischer Darstellung und Realität, die Inszenierung der Mafia und den Generationswechsel innerhalb der Corleone-Familie. Der Fokus liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit dem Begriff "Mafia" und seiner stereotypisierten Bedeutung.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Faszination des Mafia-Mythos und seine kulturellen Wurzeln; die filmische Darstellung von Machtstrukturen und Gewalt; den Vergleich zwischen filmischer Darstellung und realen Aspekten der Mafia-Geschichte; die Rolle von Marlon Brando und die Inszenierung von Don Corleone; die Entwicklung der Mafia über Generationen hinweg; die problematische Verwendung des Begriffs "Mafia" und seine inflationäre Verwendung in den Medien.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, Faszinationsgründe, Die „echten“ Paten (mit Unterkapiteln zu den „echten“ Mafiosi, wahren Begebenheiten inklusive Sinatra, Komitees und Kuba, sowie Zeitgeist), Don (mit Unterkapiteln zu Macht, Parallelgesellschaft, Patronage, Selbstjustiz, Kapitalismus, Werten und Marlon Brando), Inszenierung (mit Unterkapiteln zu Parallelisierung, Theatralik und Kolorit), Generationswechsel - Rise and Fall und Schlussbemerkung. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung der behandelten Aspekte.
Welche konkreten Aspekte der "echten" Mafia werden betrachtet?
Der Abschnitt „Die „echten“ Paten“ vergleicht die filmische Darstellung mit realen Begebenheiten, Personen wie Frank Sinatra und den Strukturen der Mafia-Organisationen. Er beleuchtet den historischen Kontext und den gesellschaftlichen Hintergrund, um ein umfassenderes Bild der Mafia zu zeichnen.
Welche Rolle spielt Marlon Brando in der Analyse?
Marlon Brandos Darstellung des Don Corleone und sein Beitrag zur Inszenierung der Figur werden eingehend diskutiert. Seine Performance und die damit verbundene Wirkung auf die Rezeption des Films sind ein wichtiger Aspekt der Analyse.
Wie wird die filmische Inszenierung analysiert?
Das Kapitel „Inszenierung“ analysiert die filmischen Mittel, die zur Darstellung der Mafia-Welt und zur Erzeugung der Faszination eingesetzt werden. Die Parallelisierung von realen und fiktionalen Elementen, die Theatralik und das Kolorit der filmischen Gestaltung werden untersucht.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die Faszination des Mafia-Themas zu beleuchten und die filmische Darstellung der Mafia im Kontext realer Bezüge zu analysieren. Sie hinterfragt die Verwendung des Begriffs „Mafia“ und seine stereotypisierte Bedeutung in der öffentlichen Wahrnehmung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Mafia, Der Pate, Filmtrilogie, Inszenierung, Faszination, Gewalt, Macht, Parallelgesellschaft, Realität, Marlon Brando, Generationswechsel, Mythos, Stereotypisierung, organisierte Kriminalität, USA, Italien, Kultur, Zeitgeist.
- Arbeit zitieren
- Matthias Weber (Autor:in), 2007, Die Mafia im ‚Paten’, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83583