Im Artikel 7 (1) des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland ist geregelt: „Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates.“
Bereits dieser eine Satz impliziert, dass der Staat Hoheitsträger für das Gut Bildung ist und für die Durchsetzung des Rechtes auf Bildung Sorge trägt. Dazu zählt u. a. die Errichtung und Finanzierung von Bildungseinrichtungen wie Gesamtschulen und Hochschulen. Weiterhin soll der Zugang zu den öffentlichen Bildungseinrichtungen für jede Person, entsprechend ihrer Eignung, gewährleistet sein.
Aktuell wird - auch im Hinblick auf die Konkurrenzfähigkeit von Deutschland - wieder viel über die Bedeutung von Bildung und ihr Erfordernis für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft diskutiert. Gleichzeitig müssen sich beispielsweise die Berliner Universitäten mit Budgetkürzungen auseinandersetzen. In seiner Rede vom 27. Juni 2002 führt der Präsident der TU-Berlin Prof. Dr. K. Kutzler an, dass ab 2006 das Budget der TU-Berlin um 20% gekürzt werden wird, was einer Summe von 56 Mio. Euro entspricht. Für diese Einsparungen müssten 1.120 Stellen im wissenschaftlichen Bereich abgebaut werden und der Personalbestand würde von ehemals 4.550 landesfinanzierten Stellen auf unter 2.000 sinken.
Wenn Stellen gekürzt werden, nimmt bei konstanter Nachfrage die Anzahl der Studierenden in den einzelnen Hörsälen der Universitäten zu und das Bildungsangebot verschlechtert sich. Gleichzeitig werden Fachbereiche geschlossen und vorhandene Lehrmittel veralten immer häufiger.
Es stellt sich die zentrale Frage, wie Bildung finanziert werden kann, wenn der Staat keine ausreichenden finanziellen Mittel mehr zur Verfügung stellt!
Diese Hausarbeit thematisiert das Hochschul-Sponsoring und das Stiftungswesen als Finanzierungsalternativen für Hochschulen und zeigt die Motive der Unternehmen für ihre Initiativen auf. Die Auswirkungen der Kooperationen zwischen Unternehmen und staatlichen Institutionen werden am Beispiel des Centrums für Hochschulentwicklung erläutert und es wird ein Bezug zu den Entwicklungen in den USA nach Einführung der Studiengebühren hergestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hochschul-Sponsoring als Finanzierungsalternative
- Kommunikationsmittel als ein Motiv
- Imagetransfer als Motiv und die Auswirkungen auf die Hochschulen
- Weitere Finanzierungsalternativen
- Public Private Partnership (PPP)
- Stiftung
- Einflussnahme von Unternehmen auf die Bildungspolitik am Beispiel von CHE
- Gründung und Finanzierung
- Zusammensetzung
- Aufgaben und Projekte
- Hochschulranking
- Publikation von Umfrageergebnissen
- Studiengebühren am Beispiel der USA
- Hochschullandschaft der USA
- Scholastic Assessment Test (SAT)
- Hochschulgebühren
- Stipendien, Darlehen und Verschuldung
- Aktueller Bezug zur Einführung von Studiengebühren und deren Finanzierung über Studienkredite in Deutschland
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Ökonomisierung des Studiums und betrachtet das Hochschul-Sponsoring und das Stiftungswesen als Finanzierungsalternativen für Hochschulen. Sie beleuchtet die Motive von Unternehmen, die sich an solchen Initiativen beteiligen, und analysiert die Auswirkungen dieser Kooperationen auf die Hochschulen selbst. Darüber hinaus wird ein Bezug zu den Entwicklungen in den USA nach Einführung von Studiengebühren hergestellt.
- Finanzierungsalternativen für Hochschulen
- Motive von Unternehmen für Hochschul-Sponsoring und Stiftungswesen
- Auswirkungen von Unternehmensbeteiligung auf Hochschulen
- Einflussnahme von Unternehmen auf Bildungspolitik
- Vergleich von Hochschulfinanzierungssystemen in Deutschland und den USA
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die aktuelle Debatte um die Finanzierung von Bildung in Deutschland dar und verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen Hochschulen aufgrund von Budgetkürzungen stehen. Sie führt in das Thema des Hochschul-Sponsorings und des Stiftungswesens als Finanzierungsalternativen ein.
Hochschul-Sponsoring als Finanzierungsalternative
Dieser Abschnitt definiert Hochschul-Sponsoring und erläutert die Motive von Unternehmen für die Finanzierung von wissenschaftlichen Einrichtungen. Es werden verschiedene Motive beleuchtet, darunter die Kommunikation mit Zielgruppen, der Imagetransfer und die strategische Personalrekrutierung.
Weitere Finanzierungsalternativen
Dieses Kapitel behandelt alternative Finanzierungsmodelle für Hochschulen, wie z.B. Public Private Partnership (PPP) und Stiftungen. Es stellt die Funktionsweise dieser Modelle dar und diskutiert ihre Vor- und Nachteile.
Einflussnahme von Unternehmen auf die Bildungspolitik am Beispiel von CHE
Dieser Abschnitt untersucht das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) als Beispiel für die Einflussnahme von Unternehmen auf die Bildungspolitik. Es wird die Gründung, Finanzierung, Zusammensetzung und die Aufgaben des CHE beleuchtet. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Hochschulranking und der Publikation von Umfrageergebnissen.
Studiengebühren am Beispiel der USA
Dieses Kapitel präsentiert die Hochschulfinanzierung in den USA und beleuchtet die Einführung von Studiengebühren. Es werden wichtige Aspekte wie der Scholastic Assessment Test (SAT), die Höhe der Hochschulgebühren und die Finanzierung durch Stipendien, Darlehen und Verschuldung behandelt.
Schlüsselwörter
Hochschul-Sponsoring, Stiftungswesen, Finanzierungsalternativen, Unternehmenseinfluss, Bildungspolitik, CHE, Hochschulranking, Studiengebühren, USA, Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2006, Ökonomisierung des Studiums, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83625