Die hier vorliegende Arbeit untersucht die Darstellungen Ludwigs des Frommen im 18. und 19. Jahrhundert. Um von einer bloßen Darstellung hin zu einem Verstehen der Beurteilungen Ludwigs dieser Zeit zu gelangen, werden die Geschichtsbilder dieser Zeit dargestellt (Geschichtsverständnis der Aufklärung und des Historismus) und auf dieser Grundlage die Darstellungen Ludwigs erörtert. Ludwig der Fromme eignet sich hierfür besonders gut, da sein Bild in der Geschichtsschreibungen erheblichen Schwankungen unterlag. Wurde er im Mittelalter teilweise als Prototyp eines christlichen Herrschers verehrt, so ist auch sein Bild in der aktuellen Geschichtsschreibung wieder grundlegend positiv - nach den kriegerischen Katastrophen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird er als friedfertiger, umsichtiger Kaiser gelobt. Grundsätzlich anders sahen die Historiker bzw. Geschichtsschreiber des 18. und 19. Jahrhunderts den Sohn Karks des Großen, wie diese Arbeit zeigen wird. Somit zeigt diese Arbeit neben den Geschichtstheoreien der Zeit und den Darstellungen Ludwigs auch die zeitgenössische Gebundenheit und somit Subjektivität geschichtlicher Erkenntnis.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einordnung in die allgemeine Rezeptionsgeschichte Ludwigs des Frommen
- Ludwig der Fromme in der Geschichtsschreibung der Aufklärung
- Geschichtsverständnis der Aufklärung
- Ludwig der Fromme in der Geschichtsschreibung der Aufklärung
- Ludwig der Fromme in der Geschichtsschreibung des Historismus
- Geschichtsverständnis des Historismus
- Ludwig der Fromme in der Geschichtsschreibung des Historismus
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rezeptionsgeschichte Kaiser Ludwigs des Frommen in der deutschen Geschichtsschreibung des 18. und 19. Jahrhunderts. Ziel ist es, die Veränderungen im Bild Ludwigs im Laufe dieser Zeit zu beleuchten und sie in den Kontext der jeweiligen geistesgeschichtlichen Strömungen einzuordnen.
- Die Darstellung Ludwigs des Frommen in der deutschen Geschichtsschreibung des 18. und 19. Jahrhunderts
- Die Rolle des Geschichtsverständnisses der Aufklärung und des Historismus für die Rezeption Ludwigs
- Die verschiedenen Aspekte des Ludwig-Bildes in den jeweiligen Epochen
- Die Bedeutung der Werke von Montesquieu und Voltaire für die europäische Aufklärung
- Die Bedeutung der Werke von August Ludwig von Schlözer und Johann Christoph Gatterer für die deutsche Aufklärung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Rezeptionsgeschichte Ludwigs des Frommen und zeigt auf, dass die Forschung über ihn im Vergleich zu seinem Vater, Karl dem Großen, deutlich geringer ist. Die Arbeit konzentriert sich auf die deutsche Geschichtsschreibung des 18. und 19. Jahrhunderts und berücksichtigt auch die Werke von Montesquieu und Voltaire.
Kapitel 2 gibt einen Überblick über die Rezeptionsgeschichte Ludwigs des Frommen von den zeitgenössischen Darstellungen bis zum 13. Jahrhundert, wobei der Fokus auf den Darstellungen von Heike Nelsen-Minkenberg liegt.
Kapitel 3 beleuchtet die Geschichtsschreibung der Aufklärung und ihren Einfluss auf die Darstellung Ludwigs des Frommen. Es werden die Werke von August Ludwig von Schlözer und Johann Christoph Gatterer als prototypische Beispiele für die aufklärerische Universalhistorie betrachtet.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Geschichtsschreibung des Historismus und deren Auswirkungen auf das Bild Ludwigs des Frommen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Ludwig der Fromme, Rezeptionsgeschichte, Geschichtsschreibung, Aufklärung, Historismus, Universalhistorie, fränkisches Reich, karolingische Renaissance.
- Arbeit zitieren
- Johannes Gramlich (Autor:in), 2007, Ludwig der Fromme in den Darstellungen des 18. und 19. Jahrhunderts nebst den geistesgeschichtlichen Voraussetzungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83657