Hermann Kant gehört, spätestens seit seinem Erfolg mit „Die Aula“ zu den prominentesten Autoren der so genannten DDR-Literatur. Und doch gibt es viele Kontroversen zu seiner Person -und damit wohl auch automatisch zu seinen Werken-. Von Vorwürfen, für die Staatssicherheit tätig gewesen zu sein, über „schwächliche Spätwerke“1 ist er vor kaum einer Kritik gefeit.
1986 erschien seine Erzählung „Bronzezeit“, mit dem passiven „Helden“ Buchhalter Farßmann und dessen alltäglichen Leben, in welchem sich quasi pars pro toto die Gesellschaftsstruktur der DDR widerspiegelt. Vor allem wird die Frage aufgeworfen, was die DDR unter "Kunst" verstand, Erziehungsmittel, Aufarbeitungshilfe oder unnütz?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschichte des Autors
- Einbettung der Erzählung in die Geschichte
- Kants Konzeption von Geschichte
- Einwirken auf die Geschichte
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Hermann Kants Erzählung „Bronzezeit“ im Kontext der DDR-Literatur. Ziel ist es, die literarische Gestaltung des Umgangs mit Geschichte in der Erzählung zu untersuchen und Kants Konzeption von Geschichte im Werk zu beleuchten. Dabei wird auch die Einbettung der Erzählung in den historischen Kontext der 1980er Jahre, insbesondere in die Zeit der Perestroika unter Gorbatschow, beleuchtet.
- Die Darstellung des Alltags in der DDR
- Der Umgang mit der Geschichte und der Vergangenheit
- Die Rolle des Protagonisten als Beobachter und Reflektierender
- Die Beziehung zwischen Literatur und Politik in der DDR
- Die Bedeutung von Gewohnheiten und Routine im Leben des Protagonisten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Hermann Kant als prominenten Autor der DDR-Literatur vor und führt die Erzählung „Bronzezeit“ ein. Die Erzählung zeichnet das Alltagsleben des Buchhalters Farßmann, der im Zuge seiner Arbeit gezwungen ist, die Geschichte seines Unternehmens zu erforschen. Diese Erforschung führt ihn zu unbequemen Wahrheiten und stellt die Frage nach dem Umgang mit der Geschichte in der DDR.
Die Geschichte des Autors
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Leben und Werk von Hermann Kant. Es schildert seine politische und literarische Karriere, beginnend mit seiner Jugend in Hamburg bis zu seiner Tätigkeit als Präsident des Schriftstellerverbandes der DDR. Es werden auch die Kontroversen um seine Person und seine Werke, insbesondere der Vorwurf der Zusammenarbeit mit der Staatssicherheit, erwähnt.
Einbettung der Erzählung in die Geschichte
Dieses Kapitel untersucht die Einbettung der „Bronzezeit“ in den historischen Kontext der 1980er Jahre, insbesondere in die Zeit der Perestroika unter Gorbatschow. Es zeigt, wie die Erzählung auf die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen in der DDR reagiert und die Ambivalenz des sozialistischen Systems reflektiert.
Kants Konzeption von Geschichte
Dieser Abschnitt analysiert Kants Konzeption von Geschichte, die in „Bronzezeit“ deutlich wird. Es werden Kants Gedanken zur Rolle der Geschichte in der Gegenwart und die Bedeutung der Vergangenheit für das Verständnis des Jetzt untersucht.
Einwirken auf die Geschichte
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit den möglichen Einflüssen der „Bronzezeit“ auf die Geschichte. Es wird betrachtet, inwieweit die Erzählung die Sichtweise auf die DDR-Vergangenheit beeinflusst hat und welche Debatten sie in Gang gesetzt hat.
Schlüsselwörter
Die „Bronzezeit“ von Hermann Kant befasst sich mit den Schlüsselthemen des Alltagslebens in der DDR, der Aufarbeitung der Geschichte, der Rolle des Einzelnen im System, der Ambivalenz der DDR-Gesellschaft und der Beziehung zwischen Literatur und Politik. Die Erzählung spiegelt die spezifischen Bedingungen der DDR wider, insbesondere die politische Kontrolle, die allgegenwärtige Ideologie und die Suche nach Identität im Kontext der Geschichte.
- Quote paper
- Sina Schmidt (Author), 2007, Geschichten, die Geschichte zeigen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83659