Sor Juana Inés de la Cruz – ein Name, viele Bezeichnungen.
In ihrem ersten, 1689 in Madrid erschienenen Band ihrer gesammelten Werke versieht man sie mit dem Ehrentitel „zehnte Muse". In späteren Ausgaben wird sie auch „Fenix de Mexico“ genannt. Sind diese Titel bloß eine Farce? Verbirgt sich dahinter in Wahrheit ein „seltsame[s] Wesen“ , eine „unselige Frau“ , ein „Mannweib“ ? Ist Sor Juana Inés de la Cruz die schizophrene, narzisstische, unweibliche, Männer hassende Psychoneurotikerin, die der deutsche Professor Ludwig Pfandl in ihr sieht? Oder ist sie doch das „blühendste Ingenium dieses glücklichen Jahrhunderts, Amerikas Minerva, großes Ingenium, eingeschränkt nur durch den Vorbehalt, daß sie eine Frau ist.“ , wie ihr Zeitgenosse, der Priester Francisco Xavier Palavicino Villarrasa sie einst nannte?“
Ich möchte mich in dieser Hausarbeit insbesondere mit den Ausführungen Ludwig Pfandls auseinandersetzen und klären, inwiefern es zulässig ist, die berühmte Nonne und Dichterin als psychisch schwer kranke Frau zu bezeichnen. Mein Ziel ist es nicht, Pfandl in all seinen Aussagen zu widerlegen – das wäre wohl auch anmaßend.
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- Einleitung
- Sor Juana Inés de la Cruz
- „Flucht aus der Weiblichkeit“
- Juana Inés eine Psychoneurotikerin?
- Vom Narzissmus zur Schizophrenie
- Die Hörige
- Krise und Tod
- Fazit
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Ausführungen Ludwig Pfandls über Sor Juana Inés de la Cruz und untersucht, ob es gerechtfertigt ist, die Nonne und Dichterin als psychisch schwer kranke Frau zu bezeichnen. Ziel ist es, Pfandls Methoden und Vorgehensweisen zu analysieren und mithilfe von medizinisch-psychiatrischen Büchern die Zulänglichkeit seiner Aussagen zu prüfen.
- Sor Juana Inés de la Cruz' Leben und Werk
- Pfandls Darstellung von Sor Juana als psychisch kranke Frau
- Analyse von Pfandls Methoden und Vorgehensweisen
- Bewertung der Zulänglichkeit von Pfandls Aussagen anhand von medizinisch-psychiatrischen Büchern
- Die Kontroverse um Sor Juanas Persönlichkeit und ihre Rolle als Frau im 17. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt Sor Juana Inés de la Cruz und die unterschiedlichen Auffassungen von ihrer Persönlichkeit vor und erläutert die Zielsetzung der Arbeit.
- Das Kapitel „Sor Juana Inés de la Cruz“ bietet einen Überblick über das Leben der Nonne, ihre Bildung und ihre künstlerische Karriere.
- Das Kapitel „„Flucht aus der Weiblichkeit““ analysiert Pfandls Argumentation, dass Sor Juanas Streben nach Wissen und Bildung ein Ausdruck ihrer Flucht aus ihrer weiblichen Rolle war.
- Das Kapitel „Juana Inés eine Psychoneurotikerin?“ setzt sich mit Pfandls Behauptungen auseinander, dass Sor Juana an einer psychischen Krankheit litt.
- Das Kapitel „Vom Narzissmus zur Schizophrenie“ beleuchtet Pfandls Interpretation von Sor Juanas Verhalten und ihren Schriften als Zeichen von Narzissmus und Schizophrenie.
- Das Kapitel „Die Hörige“ untersucht Pfandls These, dass Sor Juana aufgrund ihrer Abhängigkeit von den Vizekönigen und ihrem Wunsch nach Anerkennung unterdrückt und frustriert war.
Schlüsselwörter
Sor Juana Inés de la Cruz, Ludwig Pfandl, Psychoneurose, Schizophrenie, Narzissmus, Weiblichkeit, Bildung, Literatur, Mexiko, 17. Jahrhundert, Nonne, Dichterin, Vizekönig, Hof, Klöster, Selbstkasteiung.
- Arbeit zitieren
- Christine Mewes (Autor:in), 2006, Sor Juana Inés de la Cruz - Genie mit Affinität zum Wahnsinn, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83691