Den Traumpartner zu finden ist heutzutage das erklärte Ziel der Menschheit. Längst wählen nicht mehr die Verwandten den Partner fürs Leben, die Eltern müssen einem Partner nicht mehr wohl gesonnen sein und die eigene Prioritätenliste ist besonders wichtig geworden.
Einfacher gemacht hat diese Veränderung die Paarbeziehung nicht. Schließlich ist es das Ziel eines jeden Paares, bis an das Lebensende, glücklich, miteinander zu leben. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es jedoch den richtigen Partner. Und so wachsen Singlebörsen im Internet, Kontaktbüros und Singlepartys heute förmlich aus dem Boden. Nach Jahren der eingeschränkten Partnerwahl und Zusammenlebens ohne gegenseitig empfundene Liebe, sind die Menschen heute frei, sich einen Partner zu suchen, der ihnen Erfüllung und all das verspricht, von dem sie immer geträumt haben. Die patriarchaischen Jahre der Paarbeziehung sind vorbei und jeder hat heute die freie Wahl. So kommt es vor, das man zu weilen mehr Partner auf seinem Lebensweg anhäuft, als man es sich gewünscht hatte. Eine gemeinsame Wirklichkeit mit dem Partner zu konstruieren wird scheinbar immer schwerer, weil die eigenen Vorstellungen befriedigt werden müssen. Doch was, wenn wir den Partner gar nicht als Traumpartner wahrnehmen können, weil wir ihn uns im denken bereits konstruiert haben und dadurch jeder Mensch, der nicht in diese Konstruktion passt, nicht erkannt wird. So könnte man den richtigen Partner bereits vor sich haben, aber die eigene, abweichende Konstruktion macht es unmöglich, diesen als solchen zu erkennen, weil wir ihn nicht erkennen. Weil er nicht so ist, wie unsere Konstruktion ihn sucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Konstruktivismus?
- Die moderne Paarbeziehung
- Die Entwicklung zur modernen Paarbeziehung
- Probleme der Partnerwahl
- Von einer gemeinsamen Wirklichkeit zur erfolgreichen Beziehung
- Ein subjektiver Eindruck genügt
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die moderne Paarbeziehung aus der Perspektive des Konstruktivismus. Sie zeigt auf, wie die menschliche Wahrnehmung und die Konstruktion von Wirklichkeit die Partnerwahl und die Gestaltung von Beziehungen beeinflussen.
- Der Konstruktivismus als erkenntnistheoretisches Konzept
- Die Entwicklung der modernen Paarbeziehung
- Die Rolle von Erwartungen und Konstruktionen bei der Partnerwahl
- Die Herausforderung der Konstruktion einer gemeinsamen Wirklichkeit in Paarbeziehungen
- Die Bedeutung des subjektiven Erlebens in der Partnerwahl
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der modernen Paarbeziehung und die Suche nach dem „Traumpartner“ vor. Sie verdeutlicht, wie die Suche nach dem perfekten Partner im Konstrukt der eigenen Erwartungen gefangen sein kann.
Kapitel 2 erklärt das zentrale Konzept des Konstruktivismus, das besagt, dass wir unsere Umwelt nicht objektiv wahrnehmen, sondern sie durch unsere individuellen Erfahrungen und Interpretationen konstruieren. Dieses Konzept wird anhand von Beispielen wie der Wahrnehmung von Farben und der Unmöglichkeit, die objektive Existenz des Universums zu beweisen, erläutert.
Kapitel 3 widmet sich der modernen Paarbeziehung im Lichte des Konstruktivismus. Es werden die Entwicklung der Paarbeziehung von traditionellen, familiengeprägten Modellen hin zu modernen, individualisierten Formen betrachtet. Die Herausforderungen der Partnerwahl in einer Zeit der freien Wahl werden beleuchtet, wobei insbesondere die Gefahr der eigenen Erwartungen und Konstruktionen im Vordergrund steht. Die Bedeutung der Konstruktion einer gemeinsamen Wirklichkeit und die Rolle von subjektiven Eindrücken in der Partnerwahl werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf zentrale Begriffe wie Konstruktivismus, Paarbeziehung, Partnerwahl, Wahrnehmung, Konstruktion von Wirklichkeit, subjektive Erfahrungen, gemeinsame Wirklichkeit, Erwartungen, Individuum, Gesellschaft, Moderne.
- Quote paper
- Anna-Cathrin Esser (Author), 2007, Die moderne Paarbeziehung aus konstruktivistischer Sicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83731