Die Handelsbeziehungen zwischen den Ländern unserer Welt haben sich über viele Jahre zu ihrer heutigen Form entwickelt. Der ständige Strom von Waren von Land zu Land entspricht in seinem Umfang einem Zahlungsverkehr in entgegengesetzter Richtung. Der internationale Zahlungs- und Güterverkehr ist trotz intensiver zwischenstaatlichen Handlungsbeziehungen und den Bemühungen um eine Integration der internationalen Wirtschaftsmärkte mit zusätzlichen Risiken verbunden. Unterschiedliche Rechtssysteme und Handelsbräuche, schwer vorhersehbare staatliche Eingriffe und Währungsrisiken, die räumliche Entfernung zwischen den Handelspartnern sowie der Umstand, dass die gegenseitige Zahlungsfähigkeit nicht ausreichend beurteilt werden kann, sind Faktoren, die Unsicherheit hervorrufen.
Die Interessen von Verkäufer und Käufer unterscheiden sich grundsätzlich voneinander. Der Verkäufer will sicher sein, dass die von ihm hergestellte und versandte Ware rechtzeitig und in der vereinbarten Höhe und Währung bezahlt wird. Der Käufer hingegen möchte größtmögliche Sicherheit erhalten, dass er für seine geleisteten Zahlungen beliefert wird und dass der Verkäufer seinen vertraglichen Pflichten nachkommt. Im internationalen Handelsverkehr wurden daher verschiedene Instrumente entwickelt, die den Parteien eine mehr oder weniger starke Absicherung ihrer eigenen Interessen ermöglichen. Unter den Abwicklungsformen für den Zahlungsverkehr im internationalen Handel mindert das Dokumentenakkreditiv die Risiken für die Abwicklung der grenzüberschreitenden Warengeschäfte und schafft somit eine notwendige Vertrauensgrundlage zwischen den Parteien. Das Dokumentenakkreditiv ist somit eines der wichtigsten Instrumente der Außenhandelsfinanzierung.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- 1.1 Historische Entwicklung
- Allgemeine Bemerkungen
- 2.1 Wesen des Dokumentenakkreditivs
- 2.2.1 Zahlungsfunktion
- 2.2.2 Sicherungsfunktion
- 2.2.3 Kreditfunktion
- Rechtsgrundlagen des Dokumentenakkreditivs
- 3.1 Gesetzliche Regelungen
- 3.2 Einheitliche Richtlinien und Gebräuche für Dokumentenakkreditive
- 3.3 Rechtliche Qualifikation der ERA
- Grundstruktur und Abwicklung von Dokumentenakkreditiven
- 4.1 Akkreditivdokumente
- 4.2 Einschaltung von Zweitbanken
- Erscheinungsformen des Dokumentenakkreditivs
- 5.1 Widerrufliches und unwiderrufliches Dokumentenakkreditiv
- 5.2 Bestätigtes und unbestätigtes Dokumentenakkreditiv
- 5.3 Übertragbares und unübertragbares Akkreditiv
- 5.4 Gegenakkreditiv
- 5.5 Akkreditivarten nach Zahlungs- bzw. Benutzungsmodalität
- 5.5.1 Zahlungsakkreditive
- 5.5.2 Zahlungsakkreditive mit hinausgeschobener Fälligkeit
- 5.5.3 Akzeptierungsakkreditive
- 5.5.4 Negoziierungsakkreditive
- 5.6 Letter of Credit
- 5.7 Standby Letter of Credit
- Die Rechtsbeziehungen zwischen Beteiligten
- 6.1 Akkreditivauftraggeber - Begünstigter
- 6.2 Akkreditivauftraggeber - Akkreditivbank
- 6.3 Akkreditivbank - Begünstigter
- 6.4 Akkreditivbank - Zweitbank
- 6.5 Zweitbank - Begünstigter
- 6.6 Auftraggeber - Zweitbank
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Dokumentenakkreditiv und verwandten Zahlungssicherungsinstrumentarien. Das Ziel ist es, die Funktionsweise des Dokumentenakkreditivs im internationalen Handelsverkehr zu erläutern und die rechtlichen Grundlagen sowie die unterschiedlichen Erscheinungsformen des Instruments zu beleuchten.
- Wesen des Dokumentenakkreditivs und seine wirtschaftlichen Funktionen
- Rechtliche Grundlagen und die Einordnung des Dokumentenakkreditivs in das deutsche Rechtssystem
- Unterschiedliche Erscheinungsformen des Dokumentenakkreditivs
- Die Rechtsbeziehungen zwischen den am Dokumentenakkreditiv beteiligten Parteien
- Bedeutung des Dokumentenakkreditivs für die Absicherung von Handelsgeschäften
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die historische Entwicklung des Dokumentenakkreditivs. Es wird erläutert, wie das Instrument im 18. Jahrhundert seinen Ursprung im Kreditbrief fand und seine Verbreitung im 19. Jahrhundert mit der Liberalisierung des Wirtschaftssystems und dem Ausbau schneller Transportmittel einherging.
Im Anschluss werden die Funktionsweise und die wirtschaftlichen Funktionen des Dokumentenakkreditivs dargestellt. Hierbei werden die Zahlungs-, Sicherungs- und Kreditfunktion des Instruments im Detail betrachtet.
Kapitel 3 behandelt die rechtlichen Grundlagen des Dokumentenakkreditivs, die sowohl auf gesetzlichen Regelungen als auch auf einheitlichen Richtlinien und Gebräuchen basieren.
Kapitel 4 widmet sich der Grundstruktur und Abwicklung von Dokumentenakkreditiven und beleuchtet die relevanten Akkreditivdokumente sowie die Rolle von Zweitbanken.
In Kapitel 5 werden verschiedene Erscheinungsformen des Dokumentenakkreditivs vorgestellt, darunter das widerrufliche und unwiderrufliche, das bestätigte und unbestätigte sowie das übertragbare und unübertragbare Akkreditiv. Außerdem werden Akkreditivarten nach Zahlungs- bzw. Benutzungsmodalität, wie z.B. Zahlungsakkreditive und Akzeptierungsakkreditive, diskutiert.
Kapitel 6 befasst sich mit den Rechtsbeziehungen zwischen den am Dokumentenakkreditiv beteiligten Parteien, wie z.B. dem Akkreditivauftraggeber, dem Begünstigten und der Akkreditivbank.
Schlüsselwörter
Dokumentenakkreditiv, internationales Handelsgeschäft, Zahlungssicherung, Recht, Einheitliche Richtlinien und Gebräuche (ERA), Akkreditivarten, Rechtsbeziehungen, Absicherung von Handelsgeschäften, Wirtschaft, Zahlungsfunktion, Sicherungsfunktion, Kreditfunktion, historische Entwicklung
- Arbeit zitieren
- Irina Haverkamp (Autor:in), 2007, Dokumentenakkreditive und verwandte Zahlungssicherungsinstrumentarien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83733