Immer häufiger stellen Unternehmen fest, dass schnelles Agieren am Markt und eine angepasste Preispolitik allein nicht ausreichen, um Marktmacht zu erhalten und Kunden anzulocken. Vielmehr muss, wie durch eine Studie des Aachener Frauenhofer-Instituts belegt (vgl. Aachener Frauenhofer-Institut 2002), der Qualität und dem prozessorientierten Qualitätsmanagement Rechnung getragen werden. Schon immer achteten Unternehmen auf die Qualität eines Produktes (vgl. Seghezzi 2001, S.17). Allerdings haben sich die zugrunde gelegten Märkte geändert. Der einstige Markt, auf dem die Verkäufer den Preis diktieren konnten, hat sich durch steigendes Angebot bei gleicher Käuferzahl, zu einem Markt mit Nachfragemacht, einem sog. Käufermarkt (vgl. Online-Lexikon Wikipedia (oJ)a) entwickelt. Die Qualitätskomponente als Produkteigenschaft hat einen größeren Stellenwert erhalten. Bereits die in den 70er Jahren erstmals durchgeführte PIMS (Profit Impact of Market Strategy) Studie, die sich mit der Ermittlung von strategischen Erfolgsfaktoren befasst, belegt, dass Qualität Einfluss auf die Marktstärke und Marktanteile eines Unternehmens haben kann (vgl. Seghezzi 2003, S.17f.). Als Konsequenz leitet Olbrich (2006, S.80) ab, dass „qualitätssteigernde Maßnahmen i.R.d. Produktpolitik eine Beeinflussung der Qualitätswahrnehmung auf Seiten der Nachfrager und eine Steigerung des Unternehmenserfolges“ bewirken. Auch Theden (2001, S.238) verweist auf die Bedeutung schwer messbarer Faktoren, wie Qualität, als Ergebnis der PIMS-Studie. Qualität, und zwar kontinuierlich gewährleistete Qualität, wird zum kritischen Erfolgsfaktor, ohne den Unternehmen nicht im Wettbewerb überleben. Qualitätsabweichungen können zu unterschiedlichsten negativen Auswirkungen für ein Unternehmen führen, so z.B. negative Publicity oder Kosten durch Rückrufaktionen. Mit der Frage nach der Gewährleistung und Gestaltung von Qualität befassen sich Ansätze zum Qualitätsmanagement (QM). Hierbei ist nicht nur die reine Produktqualität gemeint. Vielmehr legt der Kunde aufgrund der Angebotsvielfalt Wert auf Qualität weiterer Rahmenbedingungen im Unternehmen selbst - so z.B. das Thema „Umweltschutz“. Damit hat jeder Prozess im Unternehmen Einfluss auf die Qualitätswahrnehmung des Produktes. Auch der Prozessschritt „Vertrieb“ ist in die Qualitätsbetrachtung einzubeziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Qualitätsmanagement – Ein Erfolgsfaktor
- Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- Grundlagen Qualitätsmanagement und Qualitätscontrolling im Vertrieb
- Qualität und Qualitätsmanagement
- Begriff der „Qualität“
- Modellansätze zum Qualitätsmanagement
- Vertrieb als Ansatzpunkt für Qualitätsmaßnahmen
- Qualitätscontrolling und Wirtschaftlichkeit eines Qualitätsmanagements
- Qualitätscontrolling - Ziele und Funktionen
- Wirtschaftlichkeit eines Qualitätsmanagements
- Kosten-Nutzen - Analyse
- Kosten
- Kostenkategorien
- Kostenerfassung
- Nutzen
- Nutzenkategorien
- Nutzenerfassung
- Kosten-Nutzen - Vergleich
- Qualitätskennzahlen
- Qualitätsbezogene Wirtschaftlichkeitsrechnung
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit der Analyse der Kosten und des Nutzens eines Qualitätsmanagements im Vertrieb. Ziel ist es, die wirtschaftliche Bedeutung von Qualitätsmanagementmaßnahmen im Vertrieb zu beleuchten und die Beziehung zwischen den Kosten und dem erzielbaren Nutzen zu untersuchen.
- Der Begriff der Qualität im Vertrieb
- Die Bedeutung des Qualitätsmanagements im Vertrieb
- Die Kosten des Qualitätsmanagements im Vertrieb
- Die Nutzen des Qualitätsmanagements im Vertrieb
- Die Wirtschaftlichkeitsanalyse des Qualitätsmanagements im Vertrieb
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Einführung in das Thema Qualitätsmanagement und beleuchtet dessen Bedeutung als Erfolgsfaktor für Unternehmen. Es wird die Entwicklung des Marktes hin zu einem Käufermarkt beschrieben und der zunehmende Stellenwert der Qualität im Vertrieb hervorgehoben. Das Kapitel beleuchtet die Auswirkungen der Qualitätsmanagementansätze auf die Qualität des Produktes und die Gesamtbewertung des Unternehmens durch den Kunden.
Kapitel 2 führt in die Grundlagen des Qualitätsmanagements und des Qualitätscontrollings im Vertrieb ein. Der Begriff der Qualität und seine Bedeutung im Kontext des Vertriebs werden näher erläutert. Es werden verschiedene Modellansätze des Qualitätsmanagements vorgestellt und der Vertrieb als Ansatzpunkt für Qualitätsmaßnahmen beleuchtet. Das Kapitel geht zudem auf die Ziele und Funktionen des Qualitätscontrollings sowie die Wirtschaftlichkeit eines Qualitätsmanagements ein.
Kapitel 3 widmet sich der Analyse der Kosten und des Nutzens eines Qualitätsmanagements im Vertrieb. Es werden verschiedene Kostenkategorien und -erfassungsmethoden dargestellt, sowie die Bedeutung von Nutzenkategorien und -erfassungsmethoden im Zusammenhang mit dem Qualitätsmanagement erörtert. Der Vergleich der Kosten und des Nutzens von Qualitätsmanagementmaßnahmen im Vertrieb bildet den Schwerpunkt des Kapitels, in dem unter anderem Qualitätskennzahlen und die qualitätsbezogene Wirtschaftlichkeitsrechnung beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Qualitätsmanagement, Vertrieb, Kosten-Nutzen-Analyse, Qualitätscontrolling, Wirtschaftlichkeit, Käufermarkt, Produktqualität, Qualitätskennzahlen, PIMS-Studie, EFQM, TQM.
- Arbeit zitieren
- Beate Balzert (Autor:in), 2007, Qualitätsmanagement im Vertrieb - eine Kosten-Nutzen-Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83771