Die Kapitalversorgung der deutschen Unternehmen befindet sich in einem gravierenden Veränderungsprozess. Von dieser Entwicklung werden ganz besonders kleinere und mittlere Betriebe, die in Deutschland 99,7 % aller umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen ausmachen und rund 70 % aller Arbeitnehmer beschäftigen, betroffen. In nur wenigen anderen Volkswirtschaften wird dieser Unternehmensgruppe eine ähnlich hohe gesamt-wirtschaftliche Bedeutung zugeschrieben wie in Deutschland. Der relativ stark über Bankkredite finanzierte Mittelstand sieht sich jedoch einem signifikanten Struktur-wandel in der Kreditwirtschaft gegenüber.
Gemäß der Neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II) muss ab dem Jahr 2007 jeder Kreditnehmer mittels eines Ratings seine Bonität prüfen lassen. Dessen Ergebnis wird bei den Kreditinstituten für die Höhe der Eigenkapitalunterlegung von Krediten und für den vom Unternehmen zu zahlenden Kreditzins ausschlaggebend sein. Für viele mittelständische Unternehmen bedeutet dies, dass ihre Kreditfinanzierung teurer wird und unter Umständen nicht oder nur noch bedingt zur Verfügung steht.
Inhaltsverzeichnis
- Mittelstandsfinanzierung im Wandel
- Problemstellung
- Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) – „Rückgrat“ der deutschen Wirtschaft?
- Definitorische Abgrenzung
- Bedeutung für den Standort Deutschland
- Finanzierungssituation
- Eigenkapitalausstattung
- Basel II - Neue Baseler Eigenkapitalvereinbarung
- Konzept und Bestandteile
- Erleichterungen für den Mittelstand
- Rating mittelständischer Unternehmen
- Auswirkungen und Konsequenzen für den Mittelstand
- Beurteilung
- Möglichkeiten der Beteiligungskapitalbeschaffung
- Kapitalerhöhung durch bestehende Gesellschafter
- Kapitalerhöhung durch Aufnahme neuer Gesellschafter
- Eignung einer Direktbeteiligung
- Einzelunternehmen
- Personengesellschaften
- Kapitalgesellschaften
- Beurteilung
- Eignung einer stillen Beteiligung
- Begriffliche Klärung
- Praxisrelevanz
- Mitarbeiter-Kapitalbeteiligung (MAKB)
- Begriffliche Einordnung und Überblick
- Finanzwirtschaftliche Ziele und Auswirkungen
- Personalpolitische Ziele und Auswirkungen
- Staatliche Förderung der Vermögensbeteiligung
- Mögliche Beteiligungsformen
- Direktbeteiligung
- Indirekte Beteiligung
- Stille Beteiligung
- Kosten
- Kritische Würdigung
- Private Equity-Finanzierung
- Begriffliche Einordnung und Überblick
- Renditeorientierte Beteiligungsgesellschaften
- Private Equity (PE)-Gesellschaften
- Venture Capital (VC)-Gesellschaften
- Corporate Venture Capital (CVC)-Gesellschaften
- Kritische Würdigung
- Informelles Beteiligungskapital
- Privatplatzierung (Private Placement)
- Business Angels
- Förderorientiertes Beteiligungskapital
- Mittelständische Beteiligungsgesellschaften (MBG)
- Staatliche Förderung
- Börsengang / Initial Public Offering (IPO)
- Kennzeichnung und Überblick
- Vorbereitungsphase und Ablauf eines IPO's
- Ausgewählte Börsensegmente für KMU
- Entry Standard (Frankfurter Wertpapierbörse)
- M:access (Bayerische Börse München)
- Kosten
- Vor- und Nachteile
- Kritische Würdigung
- Zusammenfassung und Ausblick
- Relevanz der Beteiligungsfinanzierung für KMU
- Fazit
- Finanzierung des Mittelstands im Kontext von Basel II
- Bedeutung von Beteiligungskapital für KMU
- Möglichkeiten der Beteiligungskapitalbeschaffung
- Auswirkungen von Mitarbeiterkapitalbeteiligung
- Bewertung verschiedener Beteiligungsformen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Beteiligungskapital für die Finanzierung mittelständischer Unternehmen. Die Arbeit analysiert die aktuelle Finanzierungssituation des Mittelstands im Kontext der neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II) und beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die sich aus diesem Wandel für den Mittelstand ergeben. Darüber hinaus werden verschiedene Möglichkeiten der Beteiligungskapitalbeschaffung, wie beispielsweise Private Equity, Venture Capital und Mitarbeiterkapitalbeteiligung, im Detail betrachtet.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Problemstellung der Arbeit ein und erläutert die Bedeutung der Mittelstandsfinanzierung im Wandel. Kapitel 2 beleuchtet die Rolle des Mittelstands in der deutschen Wirtschaft und analysiert dessen Finanzierungs- und Eigenkapitalstruktur. Kapitel 3 widmet sich der neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II) und erörtert deren Konzept, Bestandteile und Auswirkungen auf den Mittelstand. Kapitel 4 befasst sich mit verschiedenen Möglichkeiten der Beteiligungskapitalbeschaffung, darunter Direktbeteiligungen, stille Beteiligungen, Mitarbeiterkapitalbeteiligung, Private Equity-Finanzierung und der Börsengang. Kapitel 5 fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und bietet einen Ausblick auf die Zukunft der Mittelstandsfinanzierung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Mittelstandsfinanzierung und beschäftigt sich insbesondere mit den Herausforderungen und Chancen der Eigenkapitalfinanzierung. Die Schlüsselbegriffe umfassen dabei den Mittelstand, Beteiligungskapital, Basel II, Private Equity, Venture Capital, Mitarbeiterkapitalbeteiligung, Börsengang und die Finanzierungslandschaft in Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Michael Wimmer (Autor:in), 2006, Neues Eigenkapital durch Beteiligungsfinanzierung bei mittelständischen Unternehmen vor dem Hintergrund von Basel II, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83793