Die polnische Thronfolge Friedrich Augusts II./ Augusts III. (1733- 1736)


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

23 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. Die Innenpolitische Lage vor der Thonfolge

3. Die Bündnissysteme und Interessen der Großmächte vor dem Tod Augusts II

4. Die Ereignisse in der Zeit des Interregnums von 1733

5. Zwei polnische Könige und die Folgen

6. Der polnische Thronfolgekrieg

7. Schlussbemerkungen

8. Quellenverzeichnis

9. Literaturverzeichnis

10. Anhang

1. Einleitung

Über die polnisch- sächsische- Union ist viel geschrieben wurden. Besonders die Zeit August des Starken wurde in der Forschung Sachsens und Polens stark durchleuchtet.

Die Literatur- und Quellenlage bezüglich der polnischen Thronfolge nach dem Tod des polnischen Königs August II. ist als eher mangelhaft anzusehen. Die neuesten Werke von Rene´ Hanke (2004) und Jacek Staszewski (2005) behandeln die Thematik in einem weiteren Sinne, indem versucht wird die Personalunion im Ganzen zu betrachten.

Aus diesem Grund ist ein 1913 erschienenes Werk von Rudolf Beyrich auch heute noch unverzichtbar, weil es auf die Thronfolge 1733 sehr genau eingeht. Es wird in diesem Werk besonders auf die Rolle Sachsens in der Zeit von 1733- 1736 eingegangen.

Ein ebenfalls schon etwas älteres Werk, aber dennoch sehr hilfreiches, ist das Buch von Ellinor von Puttkamer aus dem Jahre 1936. Besonderes Augenmerk wurde vom Autor auf die diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich, Russland und Sachsen von etwa 1725 bis 1736 gelegt.

Da die Königswahlen in Polen im zu betrachteten Zeitraum sehr stark von fremden Mächten beeinflusst und kontrolliert wurde, wird in dieser Arbeit besonders auf die Allianzen eingegangen, welche sich im Vorfeld und während der Thronfolge herausbildeten.

Der Sohn August des Starken sollte als Thronnachfolger unbedingt verhindert werden, um eine Erbmonarchie in Polen zu verhindern. Obwohl sich in dieser Sache Frankreich, Österreich, Preußen und Russland einig waren, schaffte es der vermeintlich aussichtslose Kandidat auf den polnischen Thron und wurde letztlich mit Zustimmung aller dieser europäischen Mächte als König von Polen akzeptiert. Obwohl die Thronfolge stark außenpolitisch geprägt war, hatte der polnische Adel den König zu wählen.

In dieser Arbeit soll die Frage beantwortet werden, wie es zu dem Eindruck des polnischen Adels kam, der polnische König August III. sei ein aufgezwungener Monarch gewesen.

2. Die Innenpolitische Lage vor der Thonfolge.

Der König von Polen wurde vom „Sejm elekcyjny“, dem Wahlsejm, gewählt. Auf diesem Sejm waren die gesamten Szlachta vertreten.

Die Rolle der Szlachta hatte sich im Verlauf des 17. Jahrhunderts durch wirtschaftliche, politische und militärische Ereignisse verändert. Noch in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts traten die Szlachta als Kreditgeber auf. Große Magnatengruppen, wie die Czartoryski und die Potocki, waren die Kreditempfänger.

Ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kehrte sich diese Situation um, und die Szlachta verschuldeten sich bei den großen Magnatengruppen. Die Szlachta, welche, wie Eingangs geschrieben, den polnischen König wählten, avancierten vom Eigentümer zum Pächter von Grundstücken oder zum besitzlosen Adel. Somit wurden die Szlachta von den Magnatengruppen wirtschaftlich und politisch abhängig.[1]

Zur Zeit der sächsischen Könige in Polen gelang es den mächtigsten Adligen, den Magnatengruppen, eine eigene Politik zu betreiben. Sie hatten auf Lebenszeit die hohen Kronämter und Verwaltungsposten inne und verfügten teilweise über eigene bewaffnete Kräfte.

Der gesetzgebende Sejm (Reichstag), der Sejm walny, trat in der Regierungszeit August III. sechzehnmal zusammen. Aufgrund von übertriebenen Legalismus, der Anwendung des „liberum veto“[2], wurden nur 2 Sejms mit einer Beschlussfassung beendet.[3] Der Zeitraum der sächsischen Polenkönige von 1697 bis 1763 fällt deshalb in einen Abschnitt polnischer Geschichte der als „Magnatenoligarchie“ bezeichnet wird.[4] Über das polnische Heer verfügte ein dem Reichstag unterstellter Kronfeldherr und nicht der König. Allerdings waren die militärischen Einheiten gemessen an der Größe des Landes und der Bevölkerungszahl, viel zu klein.[5]

Die Innenpolitik hatte zum Zeitpunkt der Magnatenoligarchie und der Anwendung des liberum veto, keinen entscheidenden Einfluss auf die Königswahlen in Polen. Die Wahlen waren außenpolitisch orientiert, da die „Drei Schwarzen Adler“ ein Interesse daran hatten, Polen innenpolitisch schwach zu halten.

[...]


[1] Wyczanski, Andrzej: Polen als Adelsrepublik, Osnabrück 2001, S. 312- 325.

[2] Eine einzelne Person konnte durch Protest die Verabschiedung von Gesetzen unmöglich machen.

[3] Wyczanski, Andrzej (2001), S. 358.

[4] Wyczanski, Andrzej (2001), S. 322.

[5] Hanke, Rene´: Zur Beurteilung der sächsisch- polnischen Union. In: Blaschke/ Bünz/ Müller/ Schattkowsky/ Schirmer (Hrsg.): Neues Archiv für sächsische Geschichte, Band 74/ 75, 2003/2004, hier S. 246.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Die polnische Thronfolge Friedrich Augusts II./ Augusts III. (1733- 1736)
Hochschule
Technische Universität Dresden  (Geschichte)
Veranstaltung
Sächsisch- Polnische Union
Note
2,7
Autor
Jahr
2007
Seiten
23
Katalognummer
V83855
ISBN (eBook)
9783638001298
Dateigröße
646 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Thronfolge, Union, August der Starke, Polen, Sachsen, Thronfolgekrieg
Arbeit zitieren
Thomas Koneczny (Autor:in), 2007, Die polnische Thronfolge Friedrich Augusts II./ Augusts III. (1733- 1736), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83855

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