Die Zentralbanken nehmen in der finanzwirtschaftlichen Welt eine elementare Stellung ein. Durch ihre geldpolitischen Instrumente steht es in ihrer Macht, die wirtschaftliche
Entwicklung in ihrem Einflussbereich zu lenken und somit für stabile Preise, Wachstum
sowie Beschäftigung zu sorgen. Gerade vor dem Hintergrund dieser Ziele ist es
entscheidend, wie eigenständig und losgelöst von etwaigen politischen Strömungen eine Zentralbank Geldpolitik betreiben kann und welche Bedeutung dies für die Verfolgung ihrer Ziele haben kann.
Im Rahmen dieser Arbeit werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den
beiden einflussreichsten Zentralbanksystemen der Welt, der amerikanischen Fed und der EZB, hinsichtlich ihres Aufbaus, ihrer Entscheidungsbefugnisse und ihrer jeweiligen
Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen untersucht. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Begriff der Unabhängigkeit und deren Bedeutung für die Geldpolitik einer Zentralbank.
Hierbei stehen insbesondere die zentralbankspezifischen Formen der Unabhängigkeit im
Mittelpunkt. Weiterhin wird der Zusammenhang zwischen Unabhängigkeit, dem
Zeitinkonsistenzproblem bei Entscheidungen und der Inflation hergestellt. Gleichzeitig
werden aber auch Alternativen zum Unabhängigkeitsprinzip in Form von Regelbindungen und Verträgen vorgestellt. Denn noch ist die Fragestellung, ob eine unabhängige oder eine regelgebundene Zentralbank erfolgreicher das Ziel der Preisstabilität verfolgt bzw. dazu theoretisch eher qualifiziert ist, nicht erschöpfend geklärt. Es ist jedoch empirisch belegt, dass in Gebieten, in denen eine unabhängig agierende Zentralbank etabliert ist, im gesamten Nachkriegszeitraum eine vergleichsweise geringere Inflation vorzufinden ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufbau und institutioneller Rahmen
- Europäische Zentralbank
- Federal Reserve System
- Vergleichende Analyse
- Entscheidungsbefugnisse
- Europäische Zentralbank
- Federal Reserve System
- Vergleichende Analyse
- Unabhängigkeit
- Begriff und Formen der Unabhängigkeit
- Die Problematik der Zeitinkonsistenz
- Das Zeitinkonsistenzproblem und Inflation
- Unabhängigkeit als Lösungsansatz
- Alternativen zur Unabhängigkeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden einflussreichsten Zentralbanksystemen der Welt, der amerikanischen Fed und der EZB, hinsichtlich ihres Aufbaus, ihrer Entscheidungsbefugnisse und ihrer Unabhängigkeit. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Begriff der Unabhängigkeit und deren Bedeutung für die Geldpolitik einer Zentralbank, insbesondere auf den zentralbankspezifischen Formen der Unabhängigkeit. Die Arbeit untersucht auch den Zusammenhang zwischen Unabhängigkeit, dem Zeitinkonsistenzproblem bei Entscheidungen und der Inflation. Alternativen zum Unabhängigkeitsprinzip in Form von Regelbindungen und Verträgen werden ebenfalls vorgestellt.
- Aufbau und institutioneller Rahmen der EZB und der Fed
- Entscheidungsbefugnisse der EZB und der Fed
- Begriff und Formen der Unabhängigkeit von Zentralbanken
- Das Zeitinkonsistenzproblem und dessen Auswirkungen auf die Inflation
- Unabhängigkeit als Lösungsansatz für das Zeitinkonsistenzproblem
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz von Zentralbanken und deren Geldpolitik für die wirtschaftliche Entwicklung dar und führt in die Thematik der Unabhängigkeit von Zentralbanken ein.
- Aufbau und institutioneller Rahmen: Dieses Kapitel analysiert den Aufbau und die institutionellen Rahmenbedingungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Federal Reserve Systems (Fed) und stellt einen Vergleich der beiden Systeme an.
- Entscheidungsbefugnisse: In diesem Kapitel werden die Entscheidungsbefugnisse der EZB und der Fed im Detail betrachtet und verglichen.
- Unabhängigkeit: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Unabhängigkeit und erläutert verschiedene Formen der Unabhängigkeit von Zentralbanken. Es beleuchtet die Problematik der Zeitinkonsistenz, insbesondere im Zusammenhang mit Inflation, und zeigt die Unabhängigkeit als Lösungsansatz für dieses Problem auf. Darüber hinaus werden alternative Ansätze, wie Regelbindungen und Verträge, vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themenbereiche Zentralbanken, Geldpolitik, Unabhängigkeit, Zeitinkonsistenz, Inflation, EZB, Fed, Europäisches System der Zentralbanken, Federal Reserve System, Preisstabilität, Leitzinsen, Regelbindung, Verträge. Sie beleuchtet die Bedeutung der Unabhängigkeit von Zentralbanken für die Preisstabilität und die wirtschaftliche Entwicklung, sowie die verschiedenen Formen und Implikationen der Unabhängigkeit.
- Quote paper
- Jens Kennepohl (Author), 2007, EZB und Federal Reserve - Aufbau, Entscheidungsbefugnisse und Unabhängigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83870