Ergänzende wenn-Sätze sind zum einen durch Valenz an das Matrixprädikat gebunden und fungieren in diesem Zusammenhang bezüglich der vom Prädikat eröffneten Leerstellen als Ergänzungssatz in Objekt- bzw. Subjektfunktion.
Die Einleitung durch die Konjunktion "wenn" impliziert, wenn auch in unterschiedlichem Maße, einen konditionalen bzw. temporalen Charakter jener Sätze. Dieser adverbiale Charakter reduziert sich, wenn der wenn-Satz als obligatorische Ergänzung eines Matrixsatzes auftritt.
Ausgehend von v.a. syntaktischen Kriterien werden in dieser Arbeit die Besonderheiten von ergänzenden wenn-Sätzen gegenüber Subjekt-/Objektsätzen bzw. Adverbialsätzen beleuchtet, die daraus resultierenden Probleme bei deren Klassifizierung aufgezeigt und der Versuch einer Einordnung dieses Phänomens unternommen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Vorbemerkungen
- II. Syntaktische Besonderheiten ergänzender wenn-Sätze
- II.I Die Valenz des Matrixprädikats
- II.II Nominalisierungstransformation
- II.III Die Ersetzbarkeit eines ergänzenden wenn-Satzes durch einen dass-Satz
- II.IV Das Korrelat im Matrixsatz eines ergänzenden wenn-Satzes
- III. Das Problem der Bezeichnung
- IV. Ein Versuch der Einordnung ergänzender wenn-Sätze in den Prozess der Grammatikalisierung
- V. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die syntaktischen Besonderheiten von ergänzenden „wenn“-Sätzen im Deutschen. Ziel ist es, die Probleme bei der Klassifizierung dieser Satztypen aufzuzeigen und einen Lösungsansatz im Rahmen der Grammatikalisierung zu entwickeln. Die Analyse konzentriert sich auf die Abgrenzung zu Subjekt-/Objektsätzen und Adverbialsätzen.
- Syntaktische Eigenschaften ergänzender „wenn“-Sätze
- Valenz des Matrixprädikats und die Rolle der „wenn“-Sätze als Subjekt oder Objekt
- Möglichkeiten und Grenzen der Nominalisierungstransformation
- Ersetzbarkeit von „wenn“-Sätzen durch „dass“-Sätze
- Einordnung in den Prozess der Grammatikalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
I. Vorbemerkungen: Dieses Kapitel führt in die Thematik der ergänzenden „wenn“-Sätze ein und veranschaulicht anhand von Beispielsätzen das Problem ihrer Klassifizierung. Die Unterscheidung zwischen adverbialen, Subjekt- und Objektsätzen wird erläutert, um den besonderen Status der ergänzenden „wenn“-Sätze hervorzuheben, die Merkmale verschiedener Satztypen vereinen. Der Fragetest als herkömmliches Klassifizierungsmittel wird als unzureichend dargestellt, da er die komplexen Eigenschaften dieser Satztypen nicht vollständig erfassen kann. Die Arbeit skizziert den weiteren Forschungsansatz, der sich auf syntaktische Kriterien konzentriert.
II. Syntaktische Besonderheiten ergänzender wenn-Sätze: Dieses Kapitel analysiert die syntaktischen Merkmale ergänzender „wenn“-Sätze. Es untersucht die Valenz des Matrixprädikats und zeigt, wie „wenn“-Sätze die Funktion von Subjekt oder Objekt übernehmen können, obwohl sie auch konditionale oder temporale Bedeutungen tragen. Die Möglichkeit der Nominalisierungstransformation wird diskutiert, wobei die Grenzen dieser Methode zur eindeutigen Klassifizierung herausgestellt werden. Die Ersetzbarkeit durch „dass“-Sätze wird als weiteres Kriterium vorgestellt, welches jedoch ebenfalls Einschränkungen aufweist und vom Modus des Matrixprädikats abhängig ist.
Schlüsselwörter
Ergänzende wenn-Sätze, Grammatikalisierung, Valenz, Nominalisierung, Subjekt-Objektsatz, Adverbialsatz, Syntax, Deutsch.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Syntaktische Besonderheiten ergänzender wenn-Sätze
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die syntaktischen Besonderheiten von ergänzenden „wenn“-Sätzen im Deutschen. Das Hauptziel ist es, die Schwierigkeiten bei der Klassifizierung dieser Satztypen aufzuzeigen und einen Lösungsansatz im Rahmen der Grammatikalisierung zu entwickeln. Ein Schwerpunkt liegt auf der Abgrenzung zu Subjekt-/Objektsätzen und Adverbialsätzen.
Welche Aspekte der ergänzenden „wenn“-Sätze werden behandelt?
Die Arbeit analysiert verschiedene syntaktische Eigenschaften: die Valenz des Matrixprädikats und die Rolle der „wenn“-Sätze als Subjekt oder Objekt; die Möglichkeiten und Grenzen der Nominalisierungstransformation; die Ersetzbarkeit von „wenn“-Sätzen durch „dass“-Sätze; und die Einordnung dieser Satztypen in den Prozess der Grammatikalisierung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Vorbemerkungen, Syntaktische Besonderheiten ergänzender wenn-Sätze (inkl. Unterkapitel zu Valenz, Nominalisierung, Ersetzbarkeit durch dass-Sätze und Korrelaten), Das Problem der Bezeichnung, Ein Versuch der Einordnung ergänzender wenn-Sätze in den Prozess der Grammatikalisierung und Zusammenfassung. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Thematik.
Welche Probleme werden bei der Klassifizierung ergänzender „wenn“-Sätze aufgezeigt?
Die Arbeit verdeutlicht, dass herkömmliche Klassifizierungsmethoden, wie der Fragetest, unzureichend sind, um die komplexen Eigenschaften ergänzender „wenn“-Sätze vollständig zu erfassen. Diese Satztypen weisen Merkmale verschiedener Satztypen (Adverbialsätze, Subjekt- und Objektsätze) auf, was ihre Klassifizierung erschwert.
Welchen Lösungsansatz bietet die Arbeit?
Die Arbeit schlägt einen Lösungsansatz im Rahmen der Grammatikalisierung vor. Durch die Analyse der syntaktischen Merkmale und die Betrachtung der Entwicklung dieser Satztypen wird versucht, eine fundiertere Klassifizierung zu ermöglichen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Ergänzende wenn-Sätze, Grammatikalisierung, Valenz, Nominalisierung, Subjekt-Objektsatz, Adverbialsatz, Syntax, Deutsch.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Linguisten, Sprachwissenschaftler und alle, die sich mit der deutschen Syntax und Grammatik befassen. Sie bietet einen detaillierten Einblick in die komplexen Strukturen ergänzender „wenn“-Sätze und liefert wichtige Erkenntnisse für die sprachwissenschaftliche Forschung.
- Arbeit zitieren
- Studienrätin Sandra Müller (Autor:in), 2002, Ergänzende "wenn-Sätze" - ein Problemaufriss, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83968