(aus der Einleitung)
Wie sah Deutschlands „Weg in den Westen“ aus und war er wirklich so geplant und
geradlinig, wie er auf den ersten Blick erscheint? Im Kontext dieser Fragen bewegt sich die vorliegende Arbeit.
Zur Einteilung der Entwicklung der deutschen Westbindung werden zwei Hauptphasen
verwendet. Phase Eins beginnt mit dem Ende des 2. Weltkriegs 1945 und endet mit der
Gründung der Bundesrepublik 1949. Sie umfasst die Zeit der direkten Besetzung
Deutschlands durch die Alliierten. Die zweite Hauptphase schließt direkt daran an und geht bis 1955, dem Jahr, in dem mit den Pariser Verträgen und dem Beitritt Deutschlands zur NATO die formale Souveränität der Bundesrepublik wiederhergestellt wurde. Diese zweite Phase umfasst damit die Zeit der partiellen Souveränität Westdeutschlands. Um die Westbindung mit Blick auf die amerikanische Deutschlandpolitik zu betrachten, wird auch ein kurzer Überblick über die Anfänge amerikanischer Nachkriegsplanung, vor dem Ende des 2. Weltkriegs, gegeben. Auch wenn mit der Gründung der Bundesrepublik die Hohe Kommission, die aus den
ehemaligen alliierten Militärregierungen hervorging, den Hauptansprechpartner für die
deutsche Regierung darstellte, waren für die Ausgestaltung der politischen Beziehungen die Außenministerien bzw. Minister der Westalliierten zuständig. Diese trafen regelmäßig zu Gesprächen zusammen, um Fragen der Deutschland- und Europapolitik zu erörtern. Den USA als westlicher Führungsmacht kommt dabei eine besondere Rolle zu. Damit steht für die entscheidende Phase des Anfangs der Bundesrepublik der amerikanische Außenminister Dean Acheson im Mittelpunkt der Betrachtung. Welchen Einfluss hatte er auf die Deutschlandpolitik und die Frage der Westbindung?
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- US-Deutschlandpolitik am Ende des 2. Weltkriegs
- Westorientierung 1945-1949
- Marshallplan und Truman-Doktrin
- Weststaatsgründung
- Westbindung 1949-1955
- Dean Acheson
- Konrad Adenauer
- Petersberger Abkommen
- Schuman-Plan und Montanunion
- Der Pleven-Plan: Europäische Verteidigungsgemeinschaft
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der deutschen Westbindung im Kontext der amerikanischen Deutschlandpolitik zwischen 1945 und 1955. Sie analysiert die Entwicklung der Beziehungen zwischen den USA und Deutschland in zwei Phasen: der direkten Besetzung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg und der Zeit der partiellen Souveränität der Bundesrepublik. Die Arbeit beleuchtet die Rolle der USA als westliche Führungsmacht und untersucht den Einfluss von zentralen Akteuren wie Dean Acheson und Konrad Adenauer auf die deutsche Westintegration.
- Die Westbindung Deutschlands im Kontext der US-amerikanischen Nachkriegsplanung
- Die Rolle des Marshallplans und der Truman-Doktrin bei der Westorientierung Deutschlands
- Die strategischen Ziele der USA in Bezug auf Deutschland und die europäische Integration
- Die Rolle von Konrad Adenauer als „Kanzler der Alliierten“ in der deutschen Westbindung
- Der Einfluss von Dean Acheson auf die amerikanische Deutschlandpolitik und die Westbindung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die die grundlegende Problematik der deutschen Westbindung im Kontext der US-amerikanischen Deutschlandpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg einführt. Es werden die wichtigsten Akteure, die zeitliche Einteilung und die leitenden Thesen der Arbeit vorgestellt.
Kapitel 2 widmet sich der US-amerikanischen Deutschlandpolitik in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs und der unmittelbaren Nachkriegszeit. Es werden die Ziele der Siegermächte, die Besatzungspolitik und die frühen Überlegungen für eine europäische Nachkriegsordnung beleuchtet.
Kapitel 3 analysiert die Phase der Westorientierung Deutschlands zwischen 1945 und 1949. Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung des Marshallplans und der Truman-Doktrin für die politische und wirtschaftliche Entwicklung Westdeutschlands.
Kapitel 4 befasst sich mit der Zeit der Westbindung Deutschlands zwischen 1949 und 1955. Hier werden die strategischen Ziele der USA, die Rolle von Dean Acheson und Konrad Adenauer sowie wichtige Meilensteine der Integration wie die Petersberger Abkommen, der Schuman-Plan und die Montanunion untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Westbindung, US-amerikanische Deutschlandpolitik, Nachkriegsordnung, Marshallplan, Truman-Doktrin, Konrad Adenauer, Dean Acheson, Petersberger Abkommen, Schuman-Plan, Montanunion, Europäische Verteidigungsgemeinschaft, „Kanzler der Alliierten“, „double containment“. Die Arbeit greift auf die Forschung zu den Themen der deutschen und amerikanischen Nachkriegsgeschichte sowie der europäischen Integration zurück.
- Arbeit zitieren
- Samuel Greef (Autor:in), 2007, Die USA und Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83972