Sind die Klienten für ihren Zustand verantwortlich zu machen oder als Invaliden zu behandeln?
Um diese Frage zu beantworten, werde ich mich in meinem erörternden Essay vorwiegend auf Theorien von Oevermann, Hildenbrand sowie auf Oerter und Montada beziehen.
Es kann für einen Menschen viele Gründe geben, sich therapeutische Hilfe zu suchen. Meist führen kritische Lebensereignisse in der Kindheit, daraus folgende eventuelle Entwicklungsstörungen oder nicht zu bewältigende Konflikte in der Familie zu diesem Entschluss. Oft sind diese Ereignisse gepaart mit einem Gefühl der Ausweglosigkeit. Nach Oevermanns Theorie besitzt jeder Mensch für bestimmte Probleme vorgefertigte Lösungsmuster, welche er durch Erfahrungen aus vorher bewältigten Krisen erworben hat. Wenn also eine Person für ein Problem kein Bewältigungsmuster abrufen kann, sucht diese sich Hilfe bei einem Therapeuten und dabei geht auch die Autonomie der Person an den Therapeuten über. Der Klient ist nicht selbständig in der Lage, sich aus der Krise zu befreien und möchte, dass der Therapeut ihn befreit. In diesem Sinne könnte man den Klienten als invalid bezeichnen. Dennoch ist die Person selbst für ihr Handeln verantwortlich und die Aufgabe des Therapeuten ist es seinem Klienten dabei zu helfen, das Problem allein zu lösen und seine volle Autonomie wieder zu erlangen.
Inhaltsverzeichnis
- Sind die Klienten für ihren Zustand verantwortlich zu machen oder als Invaliden zu behandeln?
- Die Autonomie des Klienten
- Die Rolle des Therapeuten
- Heteronomie und Autonomie
- Gestaltungsspielräume und die Rolle des Therapeuten
- Die Bedeutung der Biographie
- Der Klient als Gestalter seiner Zukunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit der Frage, ob Klienten für ihren Zustand verantwortlich zu machen oder als Invaliden zu behandeln sind. Er analysiert die Autonomie des Klienten im therapeutischen Prozess und die Rolle des Therapeuten bei der Unterstützung des Klienten, seine eigene Autonomie wiederzuerlangen.
- Autonomie vs. Invalidität des Klienten
- Die Rolle des Therapeuten bei der Wiederherstellung der Autonomie
- Heteronomie und die Prägung des Menschen durch seine Umwelt
- Gestaltungsspielräume und die Bedeutung von Über- und Unterforderung
- Die Bedeutung der Vergangenheit und die Gestaltung der Zukunft
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Essay beginnt mit der Einführung der Frage, ob Klienten für ihren Zustand verantwortlich sind oder als Invaliden betrachtet werden sollten. Er bezieht sich dabei auf Theorien von Oevermann, Hildenbrand sowie Oerter und Montada.
- Der Autor beleuchtet die Autonomie des Klienten im therapeutischen Prozess und die Rolle des Therapeuten, dem Klienten zu helfen, seine Autonomie wiederzuerlangen. Dabei werden die Auswirkungen von traumatischen Erlebnissen auf die Autonomie des Klienten und die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung des Themas diskutiert.
- Der Autor diskutiert das heteronomieorientierte Menschenbild und die Bedeutung der Gestaltungsspielräume im Leben des Klienten. Er analysiert, wie Über- und Unterforderung die Gestaltungsspielräume beeinflussen können und wie der Therapeut den Klienten dabei unterstützen kann, das richtige Maß für sich zu finden.
- Der Essay betont die Bedeutung der Biographie des Klienten im therapeutischen Prozess. Der Autor betont, dass die Vergangenheit des Klienten tiefgehend analysiert und gedeutet werden muss, um seine gegenwärtigen Verhaltensweisen zu verstehen.
- Der Autor stellt die Bedeutung des Klienten als Gestalter seiner Zukunft heraus. Er diskutiert, wie der Klient seine Vergangenheit als Teil seiner Biographie akzeptieren und sich für die Zukunft öffnen kann, indem er sich ein realisierbares Ziel setzt und seine problematischen Verhaltensmuster reflektiert.
Schlüsselwörter
Autonomie, Invalidität, Therapeut, Klient, heteronomieorientiertes Menschenbild, Gestaltungsspielräume, Biographie, Trauma, Verhaltensmuster, Entscheidungssituationen, psychosoziale Störungen, Lebensereignisse, Entwicklungspsychologie.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2007, Sind die Klienten für ihren Zustand verantwortlich zu machen oder als Invaliden zu behandeln?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84028