Zentrale Kritikpunkte Jean Genets an der Anstaltserziehung im Vergleich zur Studie von Peter Hansbauer


Hausarbeit, 2006

15 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Jean Genet und Peter Hansbauer
2.1 Kurzbiografie Jean Genet
2.2 Kurzbiografie Peter Hansbauer

3 Zentrale Kritikpunkte Jean Genets an der Anstaltserziehung
3.1 Genets Kritik an der Gesellschaft
3.2 Bezug von Gesellschaft und Heimerziehung nach Peter Hansbauer
3.3 Entstehung der Jugendfürsorge als gesellschaftliches Teilsystem
3.3.1 Entwicklungslinien auf organisatorisch-institutioneller Ebene
3.3.2 Entwicklungslinien auf maßgebend-erkenntismäßiger Ebene
3.3.3 Entwicklung seit den 70er-jahren

4 Die ambulante Einzelbetreuung
4.1 Ausdifferenzierung innerhalb der Heimerziehung
4.2 Individualorientierte Hilfen und die ambulante Einzelbetreuung
4.3 Ambulante Einzelbetreuung als Lösung
4.4 Ablösung der totalen Institution

5 Fazit

6 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Jean Genet und Peter Hansbauer: Zwei Menschen, die in ihrem beruflichen sowie privaten Werdegang nicht die geringsten Gemeinsamkeiten aufweisen und deren veröffentlichte Werke vollkommen unterschiedlich sind und auf den ersten Blick nicht das Geringste miteinander zu tun haben. Im Folgenden werden die zentralen Kritikpunkte Jean Genets zur Anstaltserziehung deutlich gemacht, wobei sich dabei auf seinen bereits 1949 geschriebenen, aber erst 1977 veröffentlichen Rundfunkbeitrag „Das kriminelle Kind“ bezogen wird. Bezüglich Genets Kritikpunkte wird dann im Vergleich die von Peter Hansbauer 1999 veröffentlichte „Analyse zur Durchsetzung der ambulanten Einzelbetreuung“, die sich auf die Jugendfürsorge innerhalb Deutschlands bezieht, erläutert. Welche Entwicklung in der Heimerziehung, die bei Jean Genet Bedenken auslöst, hat nun also stattgefunden und wie sieht diese aus?

2 Jean Genet und Peter Hansbauer

Wer aber sind Jean Genet und Peter Hansbauer? Zum besseren Verständnis mit wem wir es hier eigentlich zu tun haben und um die in der Einleitung angesprochene Unterschiedlichkeit der Charaktere deutlich zu machen, werden Jean Genet und Peter Hansbauer im Folgenden kurz vorgestellt.

2.1 Kurzbiografie Jean Genet

Jean Genet wurde am 19.12.1910 in Paris als uneheliches Kind der 22-jährigen Camille Gabrielle Genet und eines unbekannten Vaters zur Welt gebracht. Schon ein Jahr später, am 28.07.1911, übergibt seine Mutter Jean Genet dem Pariser Buraeu d’Abandon de l’Hospice des Enfantes Assistès und wird somit zum Zögling der Öffentlichen Fürsorge erklärt. Von da an besteht kein Kontakt mehr zur Mutter und Genet wird am 30.07.1911 von den Pflegeeltern Eugiène und Charles Regnier, die sich verpflichten ihn bis zu seinem 13. Lebensjahr großzuziehen, aufgenommen (vgl. White 1977: 9). Genet wird katholisch erzogen und beim Abschluss der Schule ist er der beste Schüler in der Gemeinde, weswegen er 1924 auf die Ècole d’Alembert nahe Paris geschickt wird, um eine Druckerlehre zu absolvieren (vgl. White 1977: 10). Hier brennt Genet schon nach zwei Wochen durch und wird letztlich nach wiederholten Versuchen, sich diversen Behörden und Institutionen zu entziehen, als Verbrecher angesehen (vgl. White 1977: 29). 1926 wird er dann bis zu seiner Volljährigkeit in die Landwirtschaftliche Strafkolonie Mettray überstellt und um dem zu entkommen, verpflichtet er sich 1929 freiwillig für zwei Jahre zum Militärdienst, dem er bis 1936 dient. Doch auch vor dem Militär flüchtet er dann und begeht zudem weitere Diebstähle, so dass diverse Gefängnisaufenthalte folgen (vgl. White 1977: 11 ff.). Dann, 1942, schreibt er sein erstes Gedicht beim Aufenthalt im Gefängnis in Fresnes, lässt es auf eigene Kosten veröffentlichen und findet damit große Anerkennung bei Jean Cocteau, der ihm verhilft seinen ersten Verlagsvertrag zu unterzeichnen. Von 1942-1947 schreibt er fünf Romane, weitere Gedichte und Theaterstücke und 1948 verfasst er den Rundfunkbeitrag „Das kriminelle Kind“ (vgl. White 1977: 14 ff.). Es folgen Jahre der gesellschaftlichen Anerkennung, in denen er weiterhin schreibt, viel reist und sich politisch engagiert. Im Alter von 85 Jahren verstirbt Jean Genet in einem Pariser Hotelzimmer und etwa einen Monat später wird sein letzter Roman veröffentlicht (vgl. White 1977: 25).

2.2 Kurzbiografie Peter Hansbauer

Peter Hansbauer wurde am 6.2.1964 in Mengen geboren und wuchs in Oberschwaben auf. Von 1984-1988 nahm er ein Studium der Sozialpädagogik an der Fachhochschule Nürnberg auf und begann parallel dazu ab 1986 ein Studium in Politik und Soziologie an der Universität Erlangen. Ab 1989-1992 studierte er an der Universität Bielefeld das Fach Soziologie und begab sich in dieser Zeit zu Studienaufenthalten ins Ausland. Während seiner Studienlaufbahn war er als Erzieher/Sozialpädagoge in der Erziehungshilfe tätig und bekam 1993 ein Stipendiat und promovierte bis 1996. Diverse Praktika absolvierte und wissenschaftliche Arbeiten fertigte er zudem in dieser Zeit. Von 1995-2003 war Peter Hansbauer Mitarbeiter am Institut für soziale Arbeit e. V. (ISA) in Münster und leitete dort zunächst im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend drei Jahre ein bundesweites Projekt über Straßenkinder (vgl.: http://www.fh-muenster.de/IUP/publikationen/fhocus-/fho-cus07/hansbauer.htm). Folglich übernahm er im Jahr 2000 die Geschäftsführung des Instituts. Weitere Forschungsaufenthalte in Norwegen und Australien folgten 2003 und seit 2004 ist er als Professor für Soziologie am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster tätig (vgl. http://www.fh-muenster.de/FB10/perso-nen/Professor_innen/hansbauer.htm). Besonders die Sorgen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen hat Peter Hansbauer schon seit seinem Studium im Blick. Mehrere Jahre erforschte er, warum und wie Kinder und Jugendliche auf der Straße leben und was getan werden kann, um ihnen zu helfen, womit die Kinder- und Jugendhilfe einer der For-schungsschwerpunkte von ihm ist (vgl.: http://www.fh-muenster.de/IUP/pub-likatio-nen/fhocus/fhocus07/hansbauer.htm).

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Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Zentrale Kritikpunkte Jean Genets an der Anstaltserziehung im Vergleich zur Studie von Peter Hansbauer
Hochschule
Leuphana Universität Lüneburg
Veranstaltung
Sozial- und Ideengeschichte
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
15
Katalognummer
V84030
ISBN (eBook)
9783638001915
ISBN (Buch)
9783638910903
Dateigröße
461 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Zentrale, Kritikpunkte, Jean, Genets, Anstaltserziehung, Vergleich, Studie, Peter, Hansbauer, Sozial-, Ideengeschichte
Arbeit zitieren
Simone Böckem (Autor:in), 2006, Zentrale Kritikpunkte Jean Genets an der Anstaltserziehung im Vergleich zur Studie von Peter Hansbauer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84030

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