Störungen und Motivationsprobleme im Sportunterricht


Seminararbeit, 2007

19 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Sportunterricht heute

2. Unterrichtsstörung
2.1. Differenzierung einer Unterrichtsstörung?
2.2. Ursachen von Unterrichtstörungen
2.3. Maßnahmen zur Vermeidung von Störungen
2.3.1. Durchführungsverhalten fördern
2.3.2. Unterrichtsfluss aufrechterhalten
2.3.3. Abblocken
2.3.4. Vorführen
2.3.5. Beiseite-Nehmen
2.4. Fazit

3. Motivation im Sportunterricht
3.1. „Bankdrücker“-Schüler
3.1.1. Abhilfe- und Verbesserungsvorschläge
3.2. Unmotivierter Schüler
3.2.1. Abhilfe- und Verbesserungsvorschläge
3.3. Spiel- und wettkampforientierte Schüler
3.3.1. Abhilfe- und Verbesserungsvorschläge
3.4. Aufgebender Schüler
3.4.1. Abhilfe- und Verbesserungsvorschläge
3.5. Fazit

4. Ausblick

5. Literaturverzeichnis

1. Sportunterricht heute

Obwohl die Medien heutzutage fast täglich über den schlechten Gesundheitszustand der Jugendlichen informieren, lässt die Begeisterung der Schüler für den Sportunterricht immer stärker nach.

Bedingt durch Fernsehen, Playstation und PC wird es immer seltener, dass die Kinder und Jugendliche ihre Zeit in Vereinen oder an der frischen Luft verbringen.

Dabei zielen Projekte wie „Bewegte Schule“, „bewegter Unterricht“, „Lernen mit allen Sinnen“ auf die positive Wirkung von Bewegung für den Unterricht ab. Laut WAMSER und LEYK (2002, S.43) können durch den Sportunterricht Unterrichtsstörungen reduziert werden, dies konnte in einer fünfjährigen Studie belegt werden.

Leider zeigt sich im Schulsport immer häufiger das Bild der überfüllten Bank in der Turnhalle, auf der sich die so genannten „Bankdrücker“ der jeweiligen Klasse versammeln, um den Unterricht teilnahmslos von außen zu verfolgen. Der Sportlehrer steht neben den alltäglichen Ausreden über vergessene Sportbekleidung, selbst geschriebenen Entschuldigungen bis hin zu ärztlichen Dauerattests meist hilflos da. Zudem kommen mangelnde Motivation und Lustlosigkeit während des Unterrichts erschwerend dazu. Demzufolge sieht sich die Lehrperson immer häufiger einer kleinen Gruppe von aktiv teilnehmenden Schüler und einer wachsenden Gruppe passiver Schüler gegenüber. Durch die permanenten Gespräche der passiven Schüler auf der Bank wird der Unterrichtsfluss ständig unterbrochen und die aktiven Schüler fühlen sich durch die Provokationen der Nichtteilnehmer gestört. (vgl. KLINGEN, 2003, S.335)

Aus diesem Grunde werden im Folgenden Anregungen und Tipps für die Sportlehrkraft gegeben, um die Sportstunde interessanter zu gestalten. Die Neugierde und damit die Motivation der Schülerschaft für den Sportunterricht soll so neu geweckt werden. Dementsprechend würde sich neben der aktiven Teilnahme der Schüler am Sportunterricht, begleitend eine Reduzierung der Unterrichtsstörungen in den anderen Fächern erzielen lassen (vgl. WAMSER/LEYK, 2002, S.47). Außer Acht gelassen werden dabei spezielle Vorfälle oder Ausschreitungen (z.B. Raufereien), wie sie gelegentlich im Sportunterricht vorkommen. Im Fokus stehen die Handlungsmöglichkeiten der Lehrkraft auf bestimmte Situationen zu reagieren und so die Schüler zu motivieren, sodass sie sich nicht vorzugsweise lieber auf der Bank setzen. Allein durch die Motivation der Schüler werden sich viele Disziplinprobleme isolieren lassen.

Zunächst muss jedoch die Bedeutung einer Unterrichtsstörung und die damit verbundenen Konsequenzen analysiert werden.

2. Unterrichtsstörung

Meist resultieren Unterrichtsstörungen aus dem Zusammenspiel von Undiszipliniertheit und dem mangelndem Interesse der Schüler am Unterricht. Meist meckern und nörgeln die Schüler an Unterrichtsinhalten herum und drücken so ihr Missfallen aus, z.B. „öde, langweilig ätzend“. Störungen in dieser Form richten sich gegen den Unterricht selbst, indem die Schüler ihre Gleichgültigkeit signalisieren (vgl. SÖLL, 2005, S.44).

Im Folgenden wird zunächst der Begriff der Unterrichtsstörung analysiert und differenziert.

2.1. Differenzierung einer Unterrichtsstörung?

Zu einer Unterrichtsstörung gehören neben allen Disziplinschwierigkeiten auch mangelnde Mitarbeit, Lern- und Kooperationsbereitschaft. Das Ausmaß dieser Störung hängt dabei in erster Linie von der Schule, ihrem Umfeld und der jeweiligen Jahrgangsstufe ab. Dabei muss unterschieden werden, dass Störungen kein objektiver Begriff sind, sondern vielmehr von Person zu Person unterschiedlich aufgefasst werden. Was für den einen Lehrer bereits eine Störung bedeutet, betitelt der zweite Lehrer als lebhaften Unterricht. Eine Störung ist also eine subjektive Einschätzung und Bewertung der betroffenen Person. Hierzu ein Beispiel von WINKEL:

Während einer vorgelesenen Kurzgeschichte kaut der Schüler Peter Hase Kaugummi und hat seine Füße auf den Tisch gelegt…

Lehrer A: wird deshalb unruhig und stottert
Lehrer B: legt das Buch zur Seite und brüllt
Lehrer C: nimmt keine Notiz davon
Lehrer D: fühlt sich erst jetzt so richtig entspannt

(WINKEL, 2005, S.29)

An Hand der verschiedenen Reaktionen der Lehrer ist zu erkennen, dass solch ein Schülerverhalten ganz unterschiedliche Interpretationen hervorrufen kann. Für den einen Lehrer wird es als Provokation, für den nächsten als Störung und für einen dritten wird es als Auflockerung angenommen. Nach Winkel wäre solch ein Verhalten erst dann eine Störung, wenn dadurch der Lehr- und Lernprozess, d.h. das Vorlesen als aktiver Handlungsprozess oder das Zuhören als passiver Handlungsprozess direkt gestört würde. Das bedeutet, dass man sich bei jeder Beurteilung einer Schüleraktion fragen sollte, ob der Lehr- und Lernprozess wirklich bedroht ist. Solange der unterrichtliche Kommunikationsprozess erfolgreich ist, also Lehren und Lernen in ihm möglich sind, sollten auffällige Verhaltensweisen nicht sofort als Unterrichtsstörung bezeichnet werden (vgl. Winkel, 2005, S.29).

Im Gegensatz dazu findet man bei DUBS (1995, S.173) eine Auflistung von störenden Verhaltensweisen, die als Unterrichtsstörung definiert werden, gegenübergestellt in Tabelle 1.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Störende Verhaltensweisen = Unterrichtsstörungen

DUBS bezeichnet passives Verhalten der Schüler bereits schon als Unterrichtsstörung, wie z.B. mangelndes Interesse. Laut WINKEL dagegen bedeutet mangelndes Interesse alleine noch keine Unterrichtsstörung, da der Lehr- und Lernprozess dadurch noch nicht beeinträchtigt wird. Würde aber auf Grund des Interessenmangels eine permanente Störung des Unterrichtsflusses eintreten, z.B. durch anhaltende und wiederholte Gespräche mit dem Banknachbarn, so wäre in diesem Moment der Lehr- und Lerneffekt beeinträchtigt. Hierdurch wäre nicht nur der Banknachbar (Lerneffekt) abgelenkt, sondern auch die Lehrperson (Lehreffekt) gestört.

Um diese Art der Störungen zu vermeiden müssen die dazugehörigen Ursachen untersucht werden

2.2. Ursachen von Unterrichtstörungen

Die Gründe für die Störungen im Unterricht sind sehr vielfältig. Oft entstehen sie aus dem Zusammenspiel von mehreren Wirkfaktoren. Die am häufigsten vorkommende Quelle spiegelt sich in langweiligem Unterricht wieder. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass der Unterricht nicht für jeden Schüler gleich spannend ist. Demzufolge wird es immer Schüler geben, die gelangweilt sind. Außerdem sind es oft dieselben Schüler die den Unterricht stören oder unangenehm auffallen. Oft lassen sich bei denjenigen allgemeine gesellschaftliche, familiäre oder private Probleme feststellen (vgl. KLINGEN, 2007, S16). Insofern lässt sich nie ein für alle Anwesenden gleichermaßen interessanter Unterricht gestalten.

[...]

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Störungen und Motivationsprobleme im Sportunterricht
Hochschule
Universität Karlsruhe (TH)  (Institut für Sport und Sportwissenschaft)
Note
1,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
19
Katalognummer
V84044
ISBN (eBook)
9783638004589
ISBN (Buch)
9783640157174
Dateigröße
572 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Störungen, Motivationsprobleme, Sportunterricht
Arbeit zitieren
Dipl.Ing. Jörg Leistenschneider (Autor:in), 2007, Störungen und Motivationsprobleme im Sportunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84044

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