Jede zweite Ehe in Deutschland wird nach durchschnittlich acht Jahren wieder getrennt. Noch nie wurden so viele Ehen geschieden wie im 21. Jahrhundert. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Mal wurde zu früh geheiratet, mal wurde einer der Partner betrogen oder mal hat man „sich einfach auseinander gelebt“. Nur selten trennen sich zwei Menschen in gegenseitigem Einvernehmen und sind in der Lage rational und emotionslos über die Zukunft nach der Trennung zu reden. In der Regel trennen sich die Paare im Streit und wo am Tag der Hochzeit noch viele Gefühle waren, sind im Trennungsfall häufig nur noch Verachtung, Rachegedanken oder Hass. Die Scheidenden kämpfen um Materielles oder um das Sorgerecht der gemeinsamen Kinder. Häufig werden dabei Forderungen gestellt, die nur das Ziel haben, den ehemaligen Partner zu verletzen. Können sich die Konfliktparteien nicht einigen, werden die strittigen Punkte nicht selten vor Gericht entschieden. Die dort getroffenen Entscheidungen sind aber oft für beide Parteien nicht zufrieden stellend. An diesem Punkt setzt die Mediation ein. Sie setzt sich zum Ziel, dass die Konfliktparteien miteinander ins Gespräch kommen, gemeinsam ihre Probleme artikulieren, Lösungsvorschläge erarbeiten und anschließend auch ausführen. Nach einer gelungenen Mediation sind beide Parteien mit dem Ergebnis zufrieden. Auf diese Art und Weise können unnötig in die Länge gezogene Streitereien frühzeitig geklärt werden und die Parteien können mit kürzeren Scheidungsprozessen viel Geld sparen. In der vorliegenden Arbeit werde ich diese alternative Form der Konfliktlösung, die Mediation, genauer vorstellen. Hierfür werde ich zunächst die Geschichte der Mediation darstellen, bevor ich mich mit der Definition und den Grundannahmen der Mediation beschäftige. Auch die Mediation kommt nicht ohne einige Grundregeln aus. Ich werde sie aufzeigen und anschließend den Ablauf eines Mediationsprozesses beschreiben. Im zweiten Teil der Arbeit analysiere ich dann schwerpunktmäßig die Familienmediation. Auch hier wird der Prozess definiert und die Merkmale dargestellt. Weiterhin werde ich die unterschiedlichen Formen, also private Familienmediation und öffentliche Familienmediation, darlegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mediation allgemein
- Die Geschichte der Mediation
- Definition und Grundannahmen der Mediation
- Die Grundregeln der Mediation
- Der Ablauf der Mediation
- Familienmediation
- Definition und Merkmale der Familienmediation
- Private und öffentliche Familienmediation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Mediation, insbesondere mit der Familienmediation. Das Ziel der Arbeit ist es, diese alternative Form der Konfliktlösung näher zu beleuchten, indem die Geschichte der Mediation beleuchtet wird, ihre Grundannahmen erläutert und der Ablauf eines Mediationsprozesses beschrieben werden. Im zweiten Teil der Arbeit steht die Familienmediation im Vordergrund, wobei ihre Definition und Merkmale sowie die Unterscheidung zwischen privater und öffentlicher Familienmediation im Fokus stehen.
- Geschichte der Mediation
- Grundannahmen und -regeln der Mediation
- Ablauf eines Mediationsprozesses
- Definition und Merkmale der Familienmediation
- Formen der Familienmediation
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung befasst sich mit der steigenden Scheidungsrate in Deutschland und den Herausforderungen, die mit Trennungen einhergehen. Sie stellt die Mediation als alternative Form der Konfliktlösung vor, die es den Konfliktparteien ermöglicht, gemeinsam Lösungen zu finden und unnötige Streitigkeiten zu vermeiden.
2. Mediation allgemein
2.1 Die Geschichte der Mediation
Dieser Abschnitt beleuchtet die lange Tradition der Mediation in verschiedenen Kulturen und skizziert die Entwicklung der Mediation im 20. Jahrhundert, insbesondere in den USA. Die Arbeit verdeutlicht, wie die Familien- und Scheidungsmediation zur Verbreitung der Mediation beigetragen hat und wie sich die Mediation in Deutschland Ende der 1980er Jahre etabliert hat.
2.2 Definition und Grundannahmen der Mediation
Dieser Abschnitt präsentiert die Definition der Mediation nach John Haynes und erläutert die zwei zentralen Grundannahmen der Mediation. Es wird betont, dass Mediation die Konfliktpartner dabei unterstützt, ihre Anliegen und Bedürfnisse zu artikulieren und selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen.
2.3 Die Grundregeln der Mediation
Dieser Abschnitt beschreibt die grundlegenden Regeln, die bei Mediationsprozessen beachtet werden müssen. Diese Regeln dienen dazu, einen konstruktiven Dialog zwischen den Konfliktparteien zu gewährleisten und ein respektvolles Miteinander zu fördern.
2.4 Der Ablauf der Mediation
Dieser Abschnitt beschreibt den typischen Ablauf eines Mediationsprozesses, beginnend mit der Vorbereitungsphase über die eigentliche Mediation bis hin zur Vereinbarung und Umsetzung der Ergebnisse.
3. Familienmediation
3.1 Definition und Merkmale der Familienmediation
Dieser Abschnitt definiert den Begriff der Familienmediation und beschreibt ihre spezifischen Merkmale. Es werden die besonderen Herausforderungen und Besonderheiten der Mediation in familiären Konfliktsituationen beleuchtet.
3.2 Private und öffentliche Familienmediation
Dieser Abschnitt differenziert zwischen privaten und öffentlichen Formen der Familienmediation. Es werden die jeweiligen Rahmenbedingungen und die Unterschiede in den Ansätzen und Zielen beider Formen der Mediation erläutert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Mediation, Familienmediation, Konfliktlösung, Konfliktmanagement, alternative Streitbeilegung, Grundannahmen, Grundregeln, Ablauf, private Familienmediation, öffentliche Familienmediation.
- Quote paper
- Bachelor of Arts in Social Science Christoph Tautz (Author), 2005, Mediation - Schwerpunkt: Familienmediation , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84108