Aufgezeigt, hinterfragt und diskutiert werden soll die Entwicklung der Jugendhilfe insbesondere in den neuen Bundesländern. Dabei sei zuerst der Entstehung, den Rechtsgrundlagen, der Gliederung, den Arbeitsweisen etc. der „Organe der Jugendhilfe“ der ehemaligen DDR sowie deren eindimensionalen System der Erziehungshilfe ein besonderes Augenmerk gewidmet. Im weiteren Verlauf der Arbeit werden die völlig unterschiedlichen Grundsätze, Bestimmungen und Aufgaben der JHVO und des KJHG mit ihren jeweiligen Konsequenzen sowohl für die tätigen Fachkräfte als auch für die Adressaten und Empfänger von Jugendhilfe vergleichend beschrieben, um in einer abschließenden Diskussion Überlegungen und Kritikpunkte zur aktuellen Gesetzeslage anzubringen und zu beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung der Jugendhilfeverordnung als eine der gesetzlichen Grundlagen der Jugendhilfe in der DDR
- Zentrale Bestimmungen und Mentalität der Jugendhilfeverordnung im Kontext der gesellschaftlichen, politischen und ideologischen Rahmenbedingungen
- Die Organisationsstruktur der Jugendhilfe
- Schwerpunkte der Jugendhilfetätigkeit auf kommunaler Ebene
- Organisation gesellschaftlichen Einflusses
- Die Anordnung der Heimerziehung
- Die Pflegschaft als irreale Alternative zur Heimerziehung
- Die Heimerziehung der DDR als Erziehungshilfe
- Das pädagogische Konzept der Heimerziehung abgeleitet von den Grundgedanken MAKARENKOS
- Heimformen in der DDR
- Normalheime
- Spezialheime
- Die Heimordnung als „Konzeption“ der Heime und -erziehung
- Die Einführung des SGB VIII und seine Folgen insbesondere für die neuen Bundesländer
- Charakteristik des SGB VIII
- Die Folgen und Anforderungen der Einführung des KJHG für die neuen Bundesländer
- Ausdifferenzierung der Erziehungshilfen und „neue“ Stellung der Heimerziehung in einem Leistungskatalog
- Zur Entstehung der Trägerlandschaft in den neuen Bundesländern
- Folgen für die alten Bundesländer – Umstellung vom JWG auf das SGB VIII
- Reflexion und Diskussion der aktuellen Gesetzeslage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Entwicklung der Jugendhilfe in den neuen Bundesländern im Kontext der gesellschaftspolitischen Umbrüche von 1989/1990. Sie untersucht den Übergang von der Jugendhilfeverordnung der DDR zum Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) und beleuchtet die damit verbundenen Herausforderungen und Veränderungen.
- Der Wandel der Jugendhilfe in den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung
- Der Vergleich der Jugendhilfeverordnung der DDR mit dem KJHG
- Die Folgen der Einführung des KJHG für die Praxis der Jugendhilfe in den neuen Bundesländern
- Die Herausforderungen der Integration der Jugendhilfe in die westdeutsche Rechtsordnung
- Die Entwicklung der Trägerlandschaft in der Jugendhilfe nach 1990
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die umfassenden Veränderungen in Ostdeutschland nach dem Fall der Mauer. Das zweite Kapitel behandelt die Jugendhilfeverordnung der DDR und ihre zentralen Bestimmungen im Kontext der politischen und ideologischen Rahmenbedingungen. Es werden außerdem die Organisationsstruktur der Jugendhilfe und ihre Schwerpunkte auf kommunaler Ebene betrachtet. Kapitel 3 widmet sich der Heimerziehung in der DDR, ihren pädagogischen Konzepten und den verschiedenen Heimformen. Im vierten Kapitel wird die Einführung des SGB VIII und seine Auswirkungen auf die Jugendhilfe in den neuen Bundesländern analysiert. Es werden die Folgen für die Praxis, die Ausdifferenzierung der Erziehungshilfen und die Entstehung der Trägerlandschaft untersucht.
Schlüsselwörter
Jugendhilfe, Jugendhilfeverordnung, KJHG, SGB VIII, DDR, Wiedervereinigung, Ostdeutschland, Heimerziehung, Erziehungshilfe, Trägerlandschaft, Sozialgesetzgebung.
- Arbeit zitieren
- Dominic Hartmann (Autor:in), 2003, Von der Jugendhilfeverordnung zum KJHG, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84133