Warum treiben einige Menschen viel und regelmäßig Sport und andere nicht bzw. hören schnell wieder auf, nachdem sie damit angefangen haben? Dies ist vereinfacht dargestellt die Fragestellung, welche in der vorliegenden Arbeit behandelt werden soll. Die Suche nach einer Antwort auf diese Frage gestaltet sich komplex und die Psychologie bzw. deren Unterbereiche haben etliche Erklärungsvorschläge vorzubringen, welche von so genannten Determinanten der Aufrechterhaltung sportlicher Aktivität abhängig sind. Einige Beispiele solcher Determinanten sind physische, psychische, sowie subjektive Gesundheit, Selbstwirksamkeitserwartung, soziale Unterstützung, Konsequenzerwartung und Intention zur regelmäßigen Sportaktivität (vgl. Wagner, 2000).
Die letztgenannte Determinante, genauer die Selbstkonkordanz, wird zentrales Thema dieser Arbeit sein. Zunächst werden in diesem Zusammenhang die in der Hinsicht wichtigen Begriffe zum besseren Verständnis in Kapitel zwei geklärt. Danach werden Kapitel drei und vier wichtige Vorstellungen und Erkenntnisse dieses Forschungsbereichs näher verdeutlichen. Hierbei handelt es sich um die Überlegungen zur Selbstdeterminationstheorie von Deci & Ryan (1985) und des darauf aufbauenden Selbstkonkordanz-Modell von Sheldon & Elliot (1999). An diese Gedankenkonstrukte anknüpfend beschreibt Kapitel fünf das von Fuchs (2001) entwickelte Berliner Stadien-Modell, welches eine Kategorisierung von Verhaltensänderungen, insbesondere im Bereich der Sportteilnahme, in acht distinktive Phasen bzw. Stadien ermöglicht. Im anschließenden empirischen Teil der Arbeit wird die an der Freiburger Normalbevölkerung durchgeführte „Fragebogenuntersuchung zur Gesundheit“ präsentiert. Hierbei wird zunächst in Kapitel sechs die Konzeption der Fragebogenuntersuchung dargestellt, danach werden in Kapitel sieben die ermittelten deskriptiven Ergebnisse kurz vorgestellt und in Kapitel acht werden die in Bezug auf Selbstkonkordanz zentral wichtigen Beobachtungen der Fragebogenuntersuchung analysiert. Abschließend werden am Ende dieser Arbeit die beobachteten praktischen Ergebnisse der „Fragebogenuntersuchung“ und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in den Kapiteln neun und zehn noch einmal zusammengefasst und kritisch diskutiert.
Anmerkung: In der empirischen Analyse der "Fragebogenuntersuchung zur Gesundheit" wurden die Aussagen von 361 Probanden bezüglich deren Sportverhalten (fokussiert auf den Aspekt der Selbstkonkordanz) untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung
- Motivation und Volition
- Körperliche und sportliche Aktivität
- Zusammenfassung
- Die Selbstdeterminationstheorie
- Konzept der psychologischen Grundbedürfnisse
- Motivationskonzepte
- Mini-Theorien
- Zusammenfassung
- Das Selbstkonkordanz-Modell
- Theoretische Grundlagen und praktische Forschungsergebnisse
- Komplexität der Messung und Validierung
- Zusammenfassung
- Das Berliner Stadien-Modell
- Die Stadien des Berliner Stadien-Modells
- Diskussion und Zusammenfassung
- Konzeption der empirischen Studie
- Ideen und Zielsetzungen
- Der Fragebogen und dessen Items
- Allgemeine Beschreibung
- Die Items der Skala zur Selbstkonkordanz
- Reliabilität der Skala zur Selbstkonkordanz
- Die Datenerhebung
- Deskriptive Statistik
- Soziodemographische Daten
- Daten zur aktuellen Sportaktivität
- Analyse der Selbstkonkordanz
- Analyse des Item sechs
- Analyse des Item sieben
- Selbstkonkordanz und der allgemeine Gesundheitszustand
- Selbstkonkordanz und das Berliner Stadien-Modell
- Abschließende Diskussion
- Schluss
- Literaturverzeichnis
- Entlehnungen aus dem Internet
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die Motivation zur Sportteilnahme anhand des Selbstkonkordanz-Modells. Ziel ist es, die Selbstkonkordanz von Sporttreibenden in Bezug auf ihren Gesundheitszustand und die Phasen des Berliner Stadien-Modells zu analysieren.
- Die Bedeutung von Selbstbestimmung und intrinsischer Motivation im Sport
- Der Zusammenhang zwischen Selbstkonkordanz, Wohlbefinden und Gesundheitszustand
- Das Berliner Stadien-Modell als Rahmen für die Analyse von Verhaltensänderungen
- Die praktische Anwendung der Theorie in der Entwicklung von Sport- und Gesundheitsprogrammen
- Die Validierung des Selbstkonkordanz-Modells und des Berliner Stadien-Modells durch empirische Daten
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Relevanz von regelmäßiger körperlicher Aktivität für die Gesundheit und stellt die Problematik der unzureichenden Sportteilnahme in der Bevölkerung dar. Sie führt in das Thema der vorliegenden Arbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach den Motiven für Sportteilnahme in den Mittelpunkt.
- Kapitel 2: Begriffsklärung: Dieses Kapitel erläutert die Begriffe Motivation, Volition und Sportaktivität. Es beleuchtet verschiedene Ansätze zur Definition dieser Konzepte und deren Bedeutung im Zusammenhang mit Sportmotivation.
- Kapitel 3: Die Selbstdeterminationstheorie: Hier wird die Selbstdeterminationstheorie von Deci & Ryan vorgestellt. Die Theorie fokussiert auf psychologische Grundbedürfnisse und verschiedene Formen der Motivation (intrinsisch, extrinsisch, amotiviert).
- Kapitel 4: Das Selbstkonkordanz-Modell: Dieses Kapitel stellt das Selbstkonkordanz-Modell von Sheldon & Elliot vor, welches auf der Selbstdeterminationstheorie basiert und die Bedeutung selbstkonkordanter Zielverfolgungen für das Wohlbefinden betont.
- Kapitel 5: Das Berliner Stadien-Modell: Das Berliner Stadien-Modell von Fuchs wird vorgestellt. Es beschreibt verschiedene Stadien der Verhaltensänderung im Sport und bietet einen Rahmen für die Analyse von Motivationsprozessen.
- Kapitel 6: Konzeption der empirischen Studie: Dieses Kapitel beschreibt die empirische Studie „Fragebogenuntersuchung zur Gesundheit“, welche zur Datenerhebung für die Analyse der Selbstkonkordanz im Sport eingesetzt wurde.
- Kapitel 7: Deskriptive Statistik: Dieses Kapitel präsentiert deskriptive Ergebnisse der Studie, inklusive soziodemographischer Daten und Angaben zur Sportaktivität der Teilnehmer.
- Kapitel 8: Analyse der Selbstkonkordanz: Die Analyse der Selbstkonkordanz untersucht die Beziehung zwischen den verschiedenen Motivationsformen und dem Gesundheitszustand der Teilnehmer, sowie deren Zugehörigkeit zu den Stadien des Berliner Stadien-Modells.
- Kapitel 9: Abschließende Diskussion: Die Diskussion fasst die Ergebnisse der Studie zusammen und beleuchtet deren Bedeutung im Hinblick auf die Anwendung der Selbstdeterminationstheorie und des Selbstkonkordanz-Modells in der Praxis.
- Kapitel 10: Schluss: Der Schluss fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und betont die Relevanz der gewonnenen Erkenntnisse für die Entwicklung von effektiven Sport- und Gesundheitsprogrammen.
Schlüsselwörter
Selbstkonkordanz, Selbstdeterminationstheorie, Motivation, Volition, Sportaktivität, Gesundheitszustand, Berliner Stadien-Modell, intrinsische Motivation, extrinsische Motivation, Wohlbefinden, Verhaltensänderung, empirische Studie, Fragebogenuntersuchung.
- Arbeit zitieren
- Jan Deni Maurischat (Autor:in), 2007, Motivation zur Sportteilnahme. Eine stadienanalytische Betrachtung der Selbstkonkordanz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84148