Die Investition ist eine der wichtigsten unternehmerischen Entscheidungen. Dabei ist auch der Einbezug der steuerlichen Folgen ins Kalkül der Investition unbedingt zu beachten. Die Berücksichtigung der verschiedenen Ertragsteuern, wie z. B. der Gewerbesteuer oder der Einkommensteuer, bereiten u. a. folgende Schwierigkeiten: Die Bemessungsgrundlage der Ertragsteuern bildet der steuerliche Gewinn. Dieser wird wiederum durch die Investitionstätigkeit beeinflusst. Zudem ist die Gewerbesteuer als Betriebsausgabe abzugsfähig und mindert somit ihre eigene Bemessungsgrundlage. Die Einkommensteuer hat dazu einen progressiven Steuertarif. Diese Beziehungen werden im Ertragsteuermultifaktor dargestellt. Zur Bestimmung der Vorteilhaftigkeit stehen dem Investor verschiedene Modelle der Bar- und Endwertbetrachtung zur Verfügung. Zu den Barwertmodellen zählen u. a. das Standardmodell und die Equitymethode. Diese versuchen die Steuerbelastung durch eine Anpassung der Zahlungsreihe und/oder des Kalkulationszinsfußes zu berücksichtigen. Aufgrund der Eigenschaften des vollkommenen Marktes eignen sich diese Modelle nur bedingt zur Berechnung der Vorteilhaftigkeit einer Investition. Zu den Modellen der Endwertbetrachtung zählen vor allem die vollständigen Finanzpläne. Diese beinhalten keinerlei Prämissen hinsichtlich eines Zinssatzes für die Geldaufnahme und Geldanlage. Dazu haben die vollständigen Finanzpläne ein flexibles Konzept, welches sich an die gegebenen Vertragsmodalitäten und möglichen Änderungen der Zins- und Steuersätze anpassen lässt. Sie sind daher besonders für die notwendige Berücksichtigung von Steuern im Investitionskalkül geeignet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2 Aufbau der Diplomarbeit
- 2. Unternehmensziele und Investitionskalküle
- 2.1 Der Stakeholder-Ansatz
- 2.2 Der Shareholder Value-Ansatz
- 3. Die betriebliche Investitionsentscheidung
- 3.1 Der Investitionsbegriff
- 3.2 Erscheinungsformen von Investitionen
- 3.3 Methoden der Investitionsrechnung in der Praxis
- 3.4 Verfahren der Investitionsrechnung
- 3.4.1 Statische Verfahren
- 3.4.2 Dynamische Verfahren
- 3.4.2.1 Kapitalwertmethode
- 3.4.2.2 Annuitätenmethode
- 3.4.2.3 Interner Zinssatz-Methode
- 3.4.2.4 Dynamische Amortisationsrechnung
- 3.4.2.5 Vermögensendwertmethode
- 3.4.2.6 Kritische Sollzinssatzmethode
- 3.4.2.7 Vollständige Finanzpläne
- 3.5 Bestimmung des einheitlichen Zinskalküls
- 4. Der steuerliche Einfluss im Unternehmen
- 4.1 Abgrenzung
- 4.2 Steuerbelastung und Steuersatz
- 4.2.1 Steuerbelastung
- 4.2.2 Steuersatz
- 4.3 Steuerarten
- 4.3.1 Erfolgsunabhängige Steuern
- 4.3.2 Erfolgsabhängige Steuern
- 4.3.2.1 Einkommensteuer
- 4.3.2.2 Körperschaftsteuer
- 4.3.2.3 Gewerbesteuer
- 4.4 Veränderungen der steuerlichen Bemessungsgrundlage
- 5. Steuern im Investitionskalkül
- 5.1 Zurechnungsproblematik
- 5.2 Annahmen
- 5.3 Herleitung eines einheitlichen Ertragsteuersatzes
- 5.3.1 Personenunternehmen
- 5.3.2 Kapitalgesellschaften
- 6. Methoden der steuerlichen Integration
- 6.1 Kapitalwertmethode mit ertragsteuerlicher Berücksichtigung
- 6.2 Modelle mit korrigierter Zahlungsreihe
- 6.2.1 Basismodell
- 6.2.1.1 Verfahrensbeschreibung
- 6.2.1.2 Exemplarische Darstellung
- 6.2.1.3 Modellbeurteilung
- 6.2.2 Zinsmodell
- 6.2.1 Basismodell
- 6.3 Modelle mit korrigiertem Kalkulationszinsfuß und korrigierter Zahlungsreihe
- 6.3.1 Standardmodell
- 6.3.2 Standard- und Zinsmodell im Vergleich
- 6.3.3 Equity- bzw. Nettomethode
- 6.3.3.1 Verfahrensbeschreibung
- 6.3.3.2 Finanzierungsregeln
- 6.3.3.3 Exemplarische Darstellung
- 6.3.3.4 Modellbeurteilung
- 6.4 Modell mit korrigiertem Kalkulationszinsfuß - Bruttomethode
- 6.4.1 Verfahrensbeschreibung
- 6.4.2 Modifizierte Bruttomethode
- 6.4.3 Exemplarische Darstellung
- 6.4.4 Modellbeurteilung
- 6.5 Vollständige Finanzpläne
- 6.5.1 Steuer- und Finanzierungs-Cash Flow
- 6.5.2 Verfahrensbeschreibung
- 6.5.3 Exemplarische Darstellung
- 6.5.4 Modellbeurteilung
- 7. Das Steuerparadoxon
- 7.1 Ausgangssituation
- 7.2 Das Steuerparadoxon im weiteren und im engeren Sinne
- 7.3 Auflösung im Endwertmodell
- 7.3.1 Eigenfinanzierung
- 7.3.2 Fremdfinanzierung
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Berücksichtigung von Steuern in Investitionskalkülen und zielt darauf ab, die verschiedenen Methoden zur Integration steuerlicher Einflüsse in die Entscheidungsfindung darzustellen und kritisch zu bewerten. Dabei stehen die Auswirkungen von Steuern auf die Rentabilität von Investitionen, die Auswahl geeigneter Verfahren und die Vermeidung von Fehlentscheidungen im Vordergrund.
- Die Auswirkungen von Steuern auf die Investitionsentscheidung
- Die verschiedenen Methoden der steuerlichen Integration in Investitionskalküle
- Die kritische Bewertung der einzelnen Verfahren
- Das Steuerparadoxon und seine Auflösung
- Die Bedeutung von vollständigen Finanzplänen bei der Berücksichtigung steuerlicher Aspekte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung ein und erläutert die Zielsetzung der Diplomarbeit. Kapitel 2 behandelt die Unternehmensziele und Investitionskalküle, wobei der Stakeholder- und der Shareholder Value-Ansatz vorgestellt werden. In Kapitel 3 wird die betriebliche Investitionsentscheidung in den Fokus gerückt. Dabei werden der Investitionsbegriff, verschiedene Erscheinungsformen von Investitionen und gängige Methoden der Investitionsrechnung in der Praxis beschrieben. Kapitel 4 befasst sich mit dem steuerlichen Einfluss im Unternehmen, der Abgrenzung und verschiedenen Steuerarten. In Kapitel 5 werden die Zurechnungsproblematik und die Herleitung eines einheitlichen Ertragsteuersatzes im Zusammenhang mit Investitionskalkülen erläutert. Kapitel 6 stellt verschiedene Methoden zur steuerlichen Integration vor, darunter Modelle mit korrigierter Zahlungsreihe und korrigiertem Kalkulationszinsfuß. Die Kapitel 7 widmet sich dem Steuerparadoxon und dessen Auflösung. Abschließend werden in Kapitel 8 die wichtigsten Ergebnisse der Diplomarbeit zusammengefasst und ein Fazit gezogen.
Schlüsselwörter
Investitionskalkül, Steuerliche Integration, Kapitalwertmethode, Annuitätenmethode, Interner Zinssatz, Steuerparadoxon, Vollständige Finanzpläne, Shareholder Value, Stakeholder, Unternehmensziel, Rentabilität, Steuerbelastung, Ertragsteuer, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, Finanzierungsregeln.
- Quote paper
- Diplom-Kaufmann Uwe Plesch (Author), 2007, Die Berücksichtigung von Steuern in Investitionskalkülen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84193