Das Thema „Moscheekonflikt in Wächtersbach“ beschäftigt sich mit einem postmodernen Bereich der Geographie, der Perzeptionsgeographie. Die Frage, die eine solche Arbeit zu beantworten versucht, lautet nicht mehr ausschließlich „wo befindet sich was“. Diese Fragestellung wäre explizit raumgeographisch. In der Perzeptionsgeographie spielen politische Gesichtspunkte eine gewichtige Rolle. Deshalb wird in diesem Bereich nach der Entstehung von Raumentscheidungen gefragt; also danach, was sich vor der eigentlichen Inanspruchnahme von einem bestimmten Raum abgespielt hat. Es wird der Versuch einer Rekonstruktion von Raumentscheidungen unternommen. Und genau auf diesem Feld versucht die Arbeit zum Moscheekonflikt in Wächtersbach einen Beitrag zu leisten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Einordnung in die Geographie
- Die Stadt Wächtersbach: Stadtentwicklung und Einwohnerzahlen
- Der Konfliktverlauf
- Die Ausgangslage vor dem Moscheenkonflikt in Wächtersbach
- Der Einreichung des Bauantrags für das neue Kulturzentrum
- Die endgültige Aufstellung des BbP „Hintere Hesseldorfer Strasse“
- Die Ablehnung des Bauantrag für die Moschee
- Die Ankündigung für den Film „Lupo und der Muezzin“
- Die erneute Kontaktaufnahme zum Kulturverein
- Das „1. Türkische Kulturfest“
- Die Verhandlungen und das Bemühen um eine außergerichtliche Lösung
- Die offizielle Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung zu dem geplanten Grundstücksgeschäft
- Instrumentalisierung des Themas „Moschee“ auf kommunalpolitischer Bühne
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Projektstudie untersucht den Moscheekonflikt in Wächtersbach im Kontext der Perzeptionsgeographie und analysiert die Entstehung von Raumentscheidungen in Bezug auf die Moschee als soziale Institution.
- Die Rolle der Perzeptionsgeographie bei der Untersuchung von Raumentscheidungen
- Die lebensweltlich-sozialgeographische Perspektive auf die Handelnden im Konflikt
- Der konfliktgeographische Ansatz und die Positionierung der Moschee im Stadtbild
- Die politische Instrumentalisierung des Moscheethemas auf kommunalpolitischer Ebene
- Die Auswirkungen des Konflikts auf das Zusammenleben in der Stadt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „Moscheen in Mainz“ ein und erläutert den Ansatz der Perzeptionsgeographie. Im zweiten Kapitel werden die Stadtentwicklung und die Einwohnerzahl von Wächtersbach dargestellt. Das dritte Kapitel bietet eine chronologische Darstellung des Moscheenkonflikts von 1991 bis 2002. Es zeigt die Entwicklung von der ersten Nutzung der „Alten Schule“ durch den türkisch-islamischen Kulturverein bis zum Kompromiss über den Bau eines Gebetshauses im Industriegebiet. Das vierte Kapitel beleuchtet die Instrumentalisierung des Moscheethemas auf kommunalpolitischer Ebene und analysiert die Haltung der einzelnen Parteien im Konflikt. Das fünfte Kapitel fasst die Ergebnisse des Konflikts zusammen und diskutiert die Bedeutung von interdisziplinärem Denken in der Erfassung der komplexen Problematik.
Schlüsselwörter
Die Studie beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Moscheen, Konflikt, Perzeptionsgeographie, Raumentscheidungen, Stadtentwicklung, Einwohnerzahl, Ausländeranteil, politischer Diskurs, Integration, Kompromiss.
- Arbeit zitieren
- Rainer Schmitt (Autor:in), 2003, Der Moscheekonflikt in Wächtersbach, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84197