Das vorliegende Essay behandelt einen Abschnitt der Regierungszeit Ottos des Großen. Es geht dabei um das Jahr 955, in welchem die Schlacht am Lechfeld gegen die Ungarn geschlagen wurde. Dabei soll, wie aus dem Titel ersichtlich, herausgestellt werden, ob und in welchem Umfang diese Schlacht eine Zäsur für das Reich, beziehungsweise für Ottos Herrschaft darstellt. Die Regierungszeit Ottos des Großen bis 955 war für ihn eine schwere, gekennzeichnet durch zahlreiche Aufstände und Empörungen aus diversen Gründen, welche seine Herrschaft bedrohten. Otto war bereits zu Lebzeiten seines Vaters Heinrich zum König designiert worden, der in seiner Hausordnung festgelegt hatte, daß Otto alleine das Erbe des Vaters antreten solle. Ottos Bruder Brun sollte eine geistliche Laufbahn einschlagen, dem anderen Bruder, Heinrich, dagegen blieb lediglich die Rolle als Personalreserve. Mit Einführung der Individualsukzession leitete Heinrich eine neue Entwicklung ein; er brach mit der karolingischen Tradition, alle Erben mit der Herrschaft zu bedenken. Da dieses System beibehalten wurde, "war mit der Designation Ottos 929 eine Entscheidung gefallen, die das junge deutsche Reich der alten Teilung entzog und ihm ein neues Prinzip eingab: das Prinzip der Unteilbarkeit des Reiches.“ Bei Ottos Krönung wurde deutlich, daß durch die Art und Weise der Huldigungen er dem Königtum eine neue Qualität beimaß; er wollte die Stellung des Königs nachdrücklich zur Geltung bringen, was auf den Widerstand des Adels stieß, dessen Stellung darunter gelitten hätte. Diese Widerstände wurden zudem immer wieder von Mitgliedern des Königshauses unterstützt, so daß sie sich teilweise zu offenen
Empörungen steigerten.
Inhaltsverzeichnis
- Die Regierungszeit Ottos des Großen bis 955
- Die Designation Ottos
- Der Aufstand der Slawen
- Der Aufstand Thankmars
- Der Aufstand Heinrichs
- Der Aufstand Liudolfs
- Die Schlacht am Lechfeld
- Die Vorbereitung der Schlacht
- Die Schlacht
- Die Folgen der Schlacht
- Die Bedeutung der Schlacht am Lechfeld
- Der Sieg Ottos
- Die Wende für die Ungarn
- Der Weg zur Kaiserkrone
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert die Bedeutung der Schlacht am Lechfeld im Jahr 955 für die Herrschaft Ottos des Großen und das Heilige Römische Reich.
- Die Herausforderungen der Regierungszeit Ottos des Großen vor der Schlacht
- Die Auswirkungen der Schlacht am Lechfeld auf Ottos Machtposition
- Die Bedeutung der Schlacht für die Ungarn und die Entwicklung Europas
- Die Rolle der Schlacht am Lechfeld im Kontext der Krönung Ottos zum Kaiser
- Die nachhaltige Bedeutung der Schlacht für die Geschichte des Heiligen Römischen Reiches
Zusammenfassung der Kapitel
- Die ersten Jahre der Herrschaft Ottos des Großen waren von zahlreichen Aufständen geprägt. Diese Aufstände wurden von verschiedenen Faktoren wie dem Streit um die Thronfolge, der Einführung der Individualsukzession und den Rivalitäten zwischen verschiedenen Adelsfamilien verursacht.
- Die Schlacht am Lechfeld im Jahr 955 war ein Wendepunkt in Ottos Regierungszeit. Durch den Sieg über die Ungarn festigte Otto seine Macht und positionierte sich als Beschützer des Reiches und des christlichen Glaubens.
- Die Schlacht am Lechfeld hatte weitreichende Folgen. Sie markierte das Ende der ungarischen Raubzüge in Europa und führte zur Sesshaftwerdung der Ungarn. Für Otto eröffnete sie den Weg zur Kaiserkrone, die er 962 in Rom erhielt.
Schlüsselwörter
Otto der Große, Schlacht am Lechfeld, Ungarn, Heilige Römisches Reich, Individualsukzession, Kaiserkrone, Christentum, Adel, Aufstände, Wende, Machtposition, Bedeutung.
- Arbeit zitieren
- Stephan-Pierre Mentsches (Autor:in), 2006, Otto I. - Die Wende am Lechfeld, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84225