In der folgenden Arbeit soll auf Grundlage zweier Primärtexte untersucht
werden, welcher Gattung das Drama J.M.R. Lenz’ „Die Soldaten“ zugeordnet
werden kann. Dabei ist für die Herangehensweise und das Vorgehen bei der
Analyse entscheidend, was Lenz für eine Auffassung vom Wesen des Dramas
hatte. In seiner Schrift „Anmerkungen übers Theater“ modernisiert er das
Theater quasi nach seinen Vorstellungen, in denen sich die Ideen der Sturmund-
Drang-Bewegung wiederfinden. Deshalb erfolgt eine entsprechend
ausführliche Abhandlung zu der theoretischen Schrift. Weil jene aber auf
Grundlage der alten griechischen Dramentheorie erdacht wurde und dort
teilweise Elemente entnommen und neu bewertet wurden, findet zuerst dazu
ein knapper Exkurs statt. Die anschließende Untersuchung nutzt deshalb
sowohl die lenzschen als auch die althergebrachten Vorstellungen,
insbesondere über die Komödie, um Zuordnungen und Deutungen
vorzunehmen. Die verwendete Sekundärliteratur unterstützt hierbei die Analyse dahingehend, dass einzelne Aspekte, die relativ einhellig von der Forschung beurteilt worden sind, aufgegriffen werden. Eine Gegenüberstellung verschiedener Positionen
soll hingegen nicht erfolgen, da dies zum einen der Umfang der Arbeit nicht
hergeben würde und zum anderen die abschließende Einschätzung die eigene Position deutlich machen soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlegendes für die Analyse
- Das griechische Drama
- Die „Anmerkungen übers Theater“
- Die gattungsspezifische Untersuchung des Stückes
- Die komischen Elemente im Stück
- Die tragischen Elemente des Stückes
- Abschließende Betrachtung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Gattungszuordnung von J.M.R. Lenz‘ Drama „Die Soldaten“. Die Untersuchung zielt darauf ab, anhand der theoretischen Schriften Lenz‘ und vergleichender Analyse der dramatischen Elemente festzustellen, ob das Stück eher als Komödie oder als Tragödie einzuordnen ist.
- Lenz’ Theorie des Dramas im Kontext der Sturm-und-Drang-Bewegung
- Vergleich von Lenz’ Dramentheorie mit der antiken Dramentheorie (Aristoteles)
- Analyse komischer und tragischer Elemente in „Die Soldaten“
- Die Bedeutung der Gesellschaft und der Ständeordnung in Lenz’ Werk
- Die Rolle individueller Freiheit und gesellschaftlicher Determinierung im Stück
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt einen kurzen Überblick über Lenz’ Dramentheorie, indem es seine Schrift „Anmerkungen übers Theater“ im Kontext der griechischen Dramentheorie beleuchtet. Im zweiten Kapitel wird „Die Soldaten“ anhand der von Lenz vorgegebenen Kriterien auf komische und tragische Elemente hin untersucht. Die Analyse beleuchtet insbesondere die Figurencharakterisierung, die Handlungsstruktur und die Darstellung der gesellschaftlichen Verhältnisse.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit widmet sich der Gattungsspezifischen Analyse des Stückes „Die Soldaten“ von J.M.R. Lenz, wobei die Dramentheorie des Autors, die Ideen der Sturm-und-Drang-Bewegung, sowie die griechische Dramentheorie von Aristoteles im Mittelpunkt stehen. Neben dem Gattungsbegriff der Komödie und Tragödie werden die Rolle individueller Freiheit und gesellschaftlicher Determinierung, sowie die Bedeutung der Ständeordnung für die Interpretation des Stückes hervorgehoben.
- Arbeit zitieren
- Nelli Winter (Autor:in), 2007, J.M.R. Lenz’ „Die Soldaten“ - Komödie oder Tragödie?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84252