Der Isenheimer Altar wurde vermutlich um 1515 von Mathias Grünewald (auch genannt
Mathis von Aschaffenburg) für die Kapelle des Antoniterklosters in Isenheim geschaffen. Die
Antonitermönche dieses, im mittelalterlichen Europa weit verbreiteten Bettelorden, widmeten
sich insbesondere der unentgeltlichen Pflege von Kranken, die an der Mutterkornvergiftung
(Antoniusfeuer) litten. Leid und Krankheit galten als Strafe für begangene Sünden.
Bei Grünewalds Werk handelt es sich um einen so genannten Wandel- oder Flügelaltar. In
geschlossenem Zustand sind die erste Schauseite mit der Kreuzigung Jesu als Hauptthema
und die beiden Seitenflügel zu sehen. Durch Öffnung der Altarflügel werden die zweite
Schauseite mit der Darstellung des Weihnachtsbildes und schließlich die dritte Schauseite, ein
Altarschrein, sichtbar. Während die zweite Schauseite nur an Sonn- und Feiertagen geöffnet
wurde, war die erste Schauseite an allen Werktagen des Jahres für den Betrachter zugänglich.
Heute ist der Isenheimer Altar in getrennter Aufstellung der Bildtafeln im Unterlindenmuseum
in Colmar, einem einstigen Dominikanerkloster, zu finden.
Inhaltsverzeichnis
- I Entstehung und Konzeption des Isenheimer Altars
- II Beschreibung und Deutung der ersten Schauseite
- 2.1 Kurzbeschreibung des Bildgefüges
- 2.2 Genaue Betrachtung und Deutung des Mittelbildes
- Der gekreuzigte Jesu
- Johannes der Täufer
- Das Lamm
- Maria Magdalena, Johannes der Jünger und die Gottesmutter Maria
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet den Isenheimer Altar, ein Werk des Renaissance-Malers Matthias Grünewald, mit Fokus auf die erste Schauseite und insbesondere das Mittelbild der Kreuzigung. Die Analyse zielt darauf ab, die Komposition des Gemäldes, die Symbolik der dargestellten Figuren und die religiöse Bedeutung des Werks im Kontext des Antoniterklosters in Isenheim zu untersuchen.
- Die Entstehung und Konzeption des Isenheimer Altars im Kontext des Antoniterordens
- Die Komposition und Symbolik des Mittelbildes der Kreuzigung
- Die Darstellung des Leidens und der Erlösung Christi
- Die Relevanz des Werks für die Kranken des Klosters
- Die Verbindung von religiöser Kunst und medizinischer Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
I Entstehung und Konzeption des Isenheimer Altars
Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung des Isenheimer Altars im Kontext des Antoniterklosters in Isenheim. Es wird die Funktion des Altars als Heilstätte für Patienten, die an der Mutterkornvergiftung litten, sowie die Bedeutung des Werks für den Orden erläutert. Die Kapitel erläutern die spezifischen Bedürfnisse der Antoniter und die Bedeutung des Altars für ihre therapeutische Praxis.
II Beschreibung und Deutung der ersten Schauseite
Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Analyse der ersten Schauseite des Isenheimer Altars. Es wird die Komposition des Bildgefüges, die Darstellung der Figuren, die Symbolik der einzelnen Elemente und die Farbgebung untersucht. Der Fokus liegt auf der Deutung des Mittelbildes, insbesondere auf der Darstellung des gekreuzigten Jesu und seiner Bedeutung für die Kranken des Klosters. Dieses Kapitel beleuchtet den künstlerischen Stil Grünewalds und seine Verwendung von Realismus, um das Leiden und die Erlösung Christi zu veranschaulichen.
Schlüsselwörter
Isenheimer Altar, Matthias Grünewald, Antoniterorden, Mutterkornvergiftung, Kreuzigung Christi, Leid, Erlösung, Heilstätte, religiöse Kunst, medizinische Praxis, Komposition, Symbolik, Farbgebung, Realismus.
- Arbeit zitieren
- Katharina Schnelle (Autor:in), 2006, Das Kreuzigungsbild - Mittelbild der ersten Schauseite des Isenheimer Altars, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84304