1.1 Thema der Unterrichtsreihe: Erzählte Welt und erzählendes Ich im Roman am Beispiel von J. W. v. Goethe: „Die Leiden des jungen Werthers“
1.2 Thema der Stunde: Gestaltendes Interpretieren am Beispiel von Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers “
2.2 Funktion der Stunde innerhalb der Unterrichtsreihe
Begonnen wurde die Unterrichtsreihe im Januar, gipfelt am 22. März in einer Klausur und endet aller Voraussicht nach vor den Osterferien. Bisher wurden die Kommunikations- und die Handlungsstruktur, das Beziehungsdreieck der drei Hauptpersonen Werther, Lotte und Albert inklusive der Charakterisierungen, sowie Werthers Absolutheit der Gefühle behandelt. In letztgenannten Themenblock wurde bereits ein erster Versuch des Gestaltenden Interpretierens vorgenommen. In den letzten Stunden wurde die im Briefroman angelegte Gesellschaftskritik sowie sein Verhältnis zu den drei Ständen herausgearbeitet sowie die Neuerung des „Werthers“ im Vergleich zu anderen Briefromanen seiner Zeit herausgearbeitet. Die heutige Stunde hat zum Ziel, eine im Zentralabitur relevante Aufsatzform einzuüben: die des Gestaltenden Interpretierens. Hierbei soll die Anwendung bestimmter literarischer Formen bzw. Textsorten (in diesem Fall die des Briefes!) eingeübt und obendrein die Kreativität der Schüler gefördert werden. Dies setzt nicht nur eine klare Aufgabenstellung, sondern auch eine genaue Kenntnis der Textvorlage, das Wissen charakteristischer Eigenschaften der Romanfiguren, die Berücksichtigung der Merkmale der unterschiedlichen Textsorten sowie einen stilistisch und inhaltlich angemessenen Schreibstil voraus. Die weiteren Stunden beschäftigen sich mit Werthers Einstellung zur Natur, die Einordnung des Briefromans in die literarische Epoche des Sturm und Drangs, der Rezension des „Werthers“ damals wie heute sowie weiteren Aspekten (siehe Punkt 2.1). Insgesamt soll der Briefroman in seine literarische Epoche eingebettet und die literarhistorische und kulturelle Bedeutung des Textes herausgearbeitet werden. Die Schüler sollen die sprachliche und die künstlerische Qualität sowie den Gattungsbezug des Briefromans erfassen und die damaligen und heutigen Reaktionen auf den Roman diskutieren.
Inhaltsverzeichnis
- Thema
- Thema der Unterrichtsreihe: Erzählte Welt und erzählendes Ich im Roman am Beispiel von J. W. v. Goethe: „Die Leiden des jungen Werthers”
- Thema der Stunde: Gestaltendes Interpretieren am Beispiel von Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers”
- Einordnung der Stunde
- Themen der vorangegangenen und der folgenden Stunden:
- Erste Leseeindrücke
- Die Kommunikationsstruktur von Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers” am Beispiel des Romananfangs
- Die Handlungsstruktur des „Werther”
- Das Beziehungsdreieck: Werther-Lotte-Albert
- Werthers Absolutheit der Gefühle: Liebe und Selbstmord
- Gesellschaftskritik im „Werther”
- Der Briefroman als Neuerung: „Werther” im Vergleich
- Gestaltendes Interpretieren am Beispiel des Briefs vom 20. Januar 1772
- Die Natur als Spiegel der Seele
- Einordnung des „Werthers” in die Epoche des Sturm und Drang mit Blick auf die Aufklärung und die Klassik
- Rezension des „Werthers” damals und heute
- Vergleich mit Ulrich Plenzdorfs „Die neuen Leiden des jungen W.”
- Vergleich mit Hanns-Josef Ortheils „Faustinas Küsse”
- Wirkung des „Werthers” bis in die heutige Zeit
- Funktion der Stunde innerhalb der Unterrichtsreihe
- Unterrichtsziele
- Groblernziel
- Feinlernziele
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Unterrichtsstunde zielt darauf ab, den Schülern die sprachlich-formaleren Besonderheiten des Briefs vom 20. Januar 1772 aus Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers” näherzubringen. Dies soll durch die kreative Gestaltung einer Antwort Lottes geschehen, wobei die Schüler die Regeln der Aufsatzform „Gestaltendes Interpretieren” anwenden sollen.
- Das Beziehungsdreieck zwischen Werther, Lotte und Albert
- Die Anwendung der Aufsatzform „Gestaltendes Interpretieren”
- Die Analyse des Briefs vom 20. Januar 1772 im Kontext des Gesamtromans
- Die Einbettung der neuen Erkenntnisse in die bisherigen Arbeiten
- Die Bewertungskriterien für die Aufsatzform „Gestaltendes Interpretieren”
Zusammenfassung der Kapitel
Die Unterrichtsstunde greift das Thema „Gestaltendes Interpretieren“ auf, welches im Zentralabitur eine wichtige Aufsatzform darstellt. Die Schüler sollen durch die Analyse des Briefs vom 20. Januar 1772 aus Goethes „Die Leiden des jungen Werthers” die Beziehung zwischen Werther, Lotte und Albert sowie die komplexen Strukturen des Briefromans besser verstehen. Die Stunde soll ihnen helfen, die Anforderungen der Aufsatzform „Gestaltendes Interpretieren” zu erfassen und zu üben, indem sie selbst einen Brief aus Lottes Perspektive schreiben.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Unterrichtsstunde sind „Gestaltendes Interpretieren“, „Briefroman“, „Die Leiden des jungen Werthers“, „Werther“, „Lotte“, „Albert“, „Beziehungsdreieck“, „Brief vom 20. Januar 1772“, „Kommunikationsstruktur”, „Handlungsstruktur”.
- Arbeit zitieren
- Kristina Fischer (Autor:in), 2006, Gestaltendes Interpretieren: J. W. v. Goethe, „Die Leiden des jungen Werthers“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84309