Eltern- und Familienbildung


Seminararbeit, 2002

14 Seiten, Note: 2


Leseprobe


I n h a l t

1. Warum Elternbildung?

2. Die drei Grundformen: Beratung, Bildung , Behandlung
2.1. Die Beratung
2.2. Die Elternbildung
2.3. Die Elternbehandlung

3. Familienbildung in Einrichtungen

4. Fazit

5. Literatur

„Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.“

GG Artikel 6, Absatz 2

1. Warum Elternbildung?

Lebensplanung und Lebensgestaltung bieten jungen Erwachsenen heutzutage viele unterschiedliche Optionen. Die eigene Berufstätigkeit und Berufskarriere, und, in diesem Zusammenhang, Wohlstand und Konsum, werden nicht selten zum Lebensziel. Aber auch die Planung und Gestaltung der Freizeit genießt einen immer höheren Stellenwert. Partnerschaft und insbesondere Elternschaft stehen in ständigem Konkurrenzkampf zu diesen in unserer Gesellschaft so wichtig gewordenen Lebenszielen. Hinzu kommt, dass der jungen Elterngeneration Alternativen zur Verfügung stehen, die einige Generationen zuvor nicht vorhanden oder gesellschaftlich sehr schwer zu verwirklichen waren, z.B. haben Eltern die Möglichkeit, in einer nichtehelichen Gemeinschaft zu leben, Kinder alleine zu erziehen oder Verantwortung für Kinder im Sinne sozialer Elternschaft (also für ein nicht leibliches Kind) zu übernehmen, auf eine Berufskarriere zu Gunsten der Familie zu verzichten oder umgekehrt. Kurz gesagt: Alles ist möglich, und vielleicht erscheint die Lebensplanung und –gestaltung deshalb heute schwieriger als je zuvor. Schon allein die Wahl des Ausbildungsberufs stellt junge Menschen nicht selten vor eine Entscheidung, die sie überfordert. Doch dass Ausbildung notwendig und wichtig ist, darüber wird kaum noch diskutiert. Deshalb müsste es doch verwundern, dass der wichtigste gesellschaftliche Produktionsprozess, nämlich die Erziehung der Kinder in der Familie, von „Laien“ betrieben wird. Eine Ausbildungsvoraussetzung für Elternschaft gibt es in unserer Gesellschaft nicht. Die Elternrolle ist eine Ungelerntenrolle, die die emotional tief verwurzelte Einstellung und gesellschaftliche Selbstverständlichkeit bezeichnet. Auf Unverständnis stößt man, wenn man diese Selbstverständlichkeit in Frage stellt. Oft hört man von Eltern den Satz: „Ich bin doch auch ein ordentlicher Mensch geworden, ohne, dass meine Eltern erziehen gelernt haben! Kleine Reibereien gibt es immer mal, wozu also Erziehen und Familie Leben lernen?“ Selbst als starker Befürworter der Familienbildung hat man einer solchen Argumentation zunächst wenig entgegenzusetzen. Schließlich ist es ein Faktum, dass auch ohne Familienbildung Kinder erzogen wurden und werden, und dass Familie gelebt wird. Die zentrale Frage zu diesem Thema ist doch viel mehr, mit welcher Qualität erzogen wird und auf welche anthropologischen und gesellschaftspolitischen Zielvorstellungen hin dies getan wird.

„Wer Elternbildung betreibt oder über sie nachdenkt, begibt sich auf unsicheres Gelände. Ohne gesicherte Information über Richtpunkte und Wege ist er weitgehend auf sich selbst gestellt. Aus Versuch und Irrtum gewonnene Erfahrungen bestimmen sie Praxis mehr als überprüfbares Wissen und erprobte Methoden... Auch die Wissenschaften haben bisher dieses Arbeitsfeld weitgehend vernachlässigt. Forschungsergebnisse, die für die Elternbildung bedeutsam sind, sind meist in einem sehr fremden Zusammenhang mit eigenen Zielen entstanden... Wer sich also mit Elternbildung befasst, kann nur erste Versuche zur Diskussion stellen und damit Anregungen zur Weiterentwicklung geben.“[1]

2. Die drei Grundformen: Beratung, Bildung, Behandlung

Nun ist es allerdings schwierig, den Begriff der Elternbildung für sich alleine zu definieren. Die Hilfe für Eltern lässt sich nach Bäuerle in drei Grundformen teilen: Elternbildung, Elternberatung und Elternbehandlung. Der zweite Katalog des Fachausschusses Jugendwohlfahrt beim Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt, der sich zum einen auf den gesetzlichen Auftrag des Jugendamtes bezieht, „die notwendigen Hilfen zur Erziehung für einzelne Minderjährige dem jeweiligen Bedarf entsprechend rechtzeitig und ausreichend zu gewähren (§ 6 JWG)“, enthält auch die folgenden Punkte[2], die sich auf die Hilfe für Eltern beziehen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


[1] Strunk, G.: Einführung in, Comenius-Institut (Hrsg.) (1974): Elternbildung in Kirche und Gesellschaft.

[2] Bäuerle, W. (1971): Theorie der Elternbildung, Sozialpädagogische Reihe Band 4 (S. 61 f.)

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Eltern- und Familienbildung
Hochschule
Otto-Friedrich-Universität Bamberg  (Pädagogik)
Veranstaltung
Familienseminar: Theoretische Konzepte und Praxis von Eltern- und Familienbildung
Note
2
Autor
Jahr
2002
Seiten
14
Katalognummer
V8432
ISBN (eBook)
9783638154062
Dateigröße
519 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Eltern-, Familienbildung, Familienseminar, Theoretische, Konzepte, Praxis, Eltern-, Familienbildung
Arbeit zitieren
Belinda Johnson (Autor:in), 2002, Eltern- und Familienbildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8432

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