Im Zuge der fortschreitenden wirtschaftlichen Integration der EU gewinnt die Region als Analyseebene zunehmend an Bedeutung. Während auf europäischer Ebene Konvergenzprozesse zwischen den Mitgliedstaaten zu beobachten sind, zeigen sich abhängig von den verwendeten Kriterien die regionalen Disparitäten weitgehend persistent oder vergrößern sich noch.
Als wichtiges Merkmal zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage einer Region gilt dabei die Beschäftigung. Diese Arbeit konzentriert sich daher auf die Identifizierung der empirisch entscheidenden Determinanten der Beschäftigungsentwicklung, die Darstellung der theoretischen Grundlagen ihrer Wirkungsweise und die Diskussion der Umsetzbarkeit dieser Mechanismen in einem regionalen CGE Modell.
Untersucht werden die systematischen Auswirkungen des regionalen Lohnniveaus, der Branchenstruktur, der Betriebsgrößenstruktur, der Qualifikationsstruktur und der Siedlungsstruktur. Vor allem die Wirkungsweise der Branchen- und der Qualifikationsstruktur erweist sich als empirisch bedeutsam und theoretisch fundiert. Die Analyse der Siedlungsstruktur ermöglicht darüber hinaus Erkenntnisse über den Einfluss der ländlichen Regionen auf deren Beschäftigungsentwicklung. Dabei wird deutlich, dass der Effekt der ländlichen Regionen in der Nähe von urbanen Zentren deutlich positiver ausfällt, als der Effekt der peripheren Regionen. Die Abgelegenheit einer Region lässt sich somit als entscheidender Bestimmungsfaktor ihres Entwicklungspotentials einstufen.
Für die Simulierung der Beschäftigungsentwicklung in regionalen CGE Modellen bieten die bislang zur Analyse von Handelspolitiken eingesetzten Modelle eine erste Grundlage. Besonderes Augenmerk bei der Erweiterung sollte auf die Modellierung des Arbeitsmarktes inklusive einer Differenzierung des Faktors Arbeit gelegt werden. Dies ermöglicht es, den Einfluss der Qualifikationsstruktur zu berücksichtigen und genauere Informationen über Arbeitsmarktsegmente zu erhalten. Für die Abbildung der ländlichen Entwicklung ist es entscheidend, eine räumliche Modellstruktur zu schaffen. Dies ist über die Modellierung von eins zu eins Handelsströmen zwischen den Regionen und entfernungsabhängigen Transportkosten möglich.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- Problemstellung
- Zielsetzung und Vorgehensweise
- REGION ALS ANALYSEEBENE
- Vorbemerkungen
- Definition des Begriffs Region
- Allgemein
- Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik (NUTS)
- Regionale Unterschiede in Europa
- REGIONALE ARBEITSMÄRKTE
- Identifikation der Determinanten
- Vorbemerkungen
- Methodenbeschreibung
- Wirkung der Einflussfaktoren auf die Beschäftigungsentwicklung
- Lohnniveau
- Arbeitsmarkt aus mikro- und makroökonomischer Perspektive
- Wirkung des Lohnniveaus auf das Beschäftigungswachstum
- Branchenzusammensetzung
- Determinanten der Spezialisierung von Regionen
- Auswirkung auf die Beschäftigungsentwicklung
- Betriebsgrößenstruktur
- Qualifikationsstruktur der Arbeitskräfte
- Externalitäten und Wachstumstheorie
- Empirische Ergebnisse
- Regionale Standortbedingungen
- Individuelle Bedingungen der Region
- Siedlungsstruktur
- Ländliche Regionen
- Lohnniveau
- Identifikation der Determinanten
- REGIONALE COMPUTABLE GENERAL EQUILIBRIUM MODELLE
- Entstehung, Aufbau und Funktionsweise
- Umsetzung der beschäftigungsrelevanten Determinanten
- DREAM Modell
- Erweiterungsmöglichkeiten
- ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Analyse von Determinanten der Beschäftigungsentwicklung in ländlichen Regionen und untersucht die Einsetzbarkeit von Computable General Equilibrium Modellen in diesem Kontext. Sie analysiert die Wirkung verschiedener Einflussfaktoren auf die Beschäftigungsentwicklung und befasst sich mit der Modellierung dieser Zusammenhänge.
- Determinanten der Beschäftigungsentwicklung in ländlichen Regionen
- Rolle der Arbeitsmarktmodellierung in Computable General Equilibrium Modellen
- Anwendung des DREAM Modells zur Analyse der regionalen Beschäftigungsentwicklung
- Identifizierung von wichtigen Einflussfaktoren wie Lohnniveau, Branchenstruktur, Betriebsgrößenstruktur und Qualifikation
- Bewertung der Bedeutung regionaler Standortbedingungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Problemstellung ein und erläutert die Zielsetzung der Diplomarbeit. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Region und analysiert regionale Unterschiede in Europa. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Identifikation und Analyse von Determinanten der Beschäftigungsentwicklung. Es untersucht die Wirkung verschiedener Einflussfaktoren, wie Lohnniveau, Branchenzusammensetzung, Betriebsgrößenstruktur, Qualifikationsstruktur und regionale Standortbedingungen, auf die Beschäftigungsentwicklung. Das vierte Kapitel behandelt die Anwendung von regionalen Computable General Equilibrium Modellen, insbesondere das DREAM Modell, zur Modellierung der Beschäftigungsentwicklung. Es analysiert die Entstehung, den Aufbau und die Funktionsweise dieser Modelle sowie die Umsetzung der beschäftigungsrelevanten Determinanten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Determinanten der Beschäftigungsentwicklung in ländlichen Regionen und nutzt Computable General Equilibrium Modelle zur Analyse dieser Zusammenhänge. Wichtige Schlüsselbegriffe sind daher: Beschäftigungsentwicklung, ländliche Regionen, Computable General Equilibrium Modelle, DREAM Modell, Arbeitsmarktmodellierung, Lohnniveau, Branchenstruktur, Betriebsgrößenstruktur, Qualifikationsstruktur, regionale Standortbedingungen.
- Arbeit zitieren
- Dipl.Ing. agr. Robert Schulte-Drüggelte (Autor:in), 2007, Determinanten der Beschäftigungsentwicklung in ländlichen Regionen - Diskussion der Arbeitsmarktmodellierung in Computable General Equilibrium Modellen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84399