Es wird das Anliegen sein, die Erzählweise der Geschichten des Squires und des Franklin in Chaucers Canterbury Tales auf den Einfluss hin zu untersuchen, den ihre soziale Stellung und ihr gesellschaftlicher Stand auf ihre Erzählungen nimmt. Dieser Einfluss, der dem jeweils Erzählenden selbst unbewusst ist, ist der Erzählweise an diversen Stellen zu entnehmen und erlaubt dem Leser Schlüsse zu ziehen auf die Werte und Normen des späten 14. Jahrhunderts, sowie auf deren Ironisierung und auf Abweichungen durch Chaucers Protagonisten.
Beginnend mit der Geschichte des Squires wird untersucht werden, inwieweit sie als Provokation des Franklins gelten kann und inwieweit dieser auf jene Provokation reagiert, indem er des Squires Erzählung zunächst vor ihrem Ende unterbricht und in der folgenden eigenen Geschichte all seine erzählerische Kunst darauf verwendet, das durch den Squire ins Lächerliche gezogene Ideal der höfischen Liebe und somit das Ideal der adeligen Gesellschaft zu rekonstruieren. Es wird der Frage nachgegangen werden, wie der Franklin seine eigene Geschichte aufbaut und ob er durch sie eine Brücke zurück zu schlagen vermag zu den Idealen der höfischen Gesellschaft, und ob er eine Lösung des schwelenden Konflikts zwischen seiner Geschichte und der des Squires finden und dadurch seine soziale Stellung bestätigen und festigen können wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschichte des Squires
- Die Reaktion des Franklins
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay untersucht die Erzählweise der Geschichten des Squires und des Franklins in Chaucers Canterbury Tales, insbesondere in Bezug auf den Einfluss ihrer sozialen Stellung und ihres gesellschaftlichen Standes auf ihre Erzählungen. Diese unbewussten Einflüsse auf die Erzählweise erlauben es dem Leser, Rückschlüsse auf die Werte und Normen des späten 14. Jahrhunderts zu ziehen, sowie auf deren Ironisierung und Abweichungen durch Chaucers Protagonisten.
- Die Provokation des Franklins durch die Geschichte des Squires
- Die Reaktion des Franklins auf die Provokation
- Die Rekonstruktion des Ideals der höfischen Liebe durch den Franklin
- Die Ambiguität der Figur des Squires und seine Darstellung der höfischen Liebe
- Die Bedeutung der sozialen Stellung und des gesellschaftlichen Standes in der mittelalterlichen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung erläutert die Zielsetzung der Arbeit und stellt die beiden zentralen Figuren, den Squire und den Franklin, vor. Sie beschreibt den Einfluss der sozialen Stellung auf die Erzählweise und den Fokus auf die Ironisierung von Werten und Normen im späten 14. Jahrhundert.
Die Geschichte des Squires
Dieser Abschnitt untersucht die Geschichte des Squires und seine Darstellung der höfischen Liebe. Es wird auf die Ambiguität seiner Figur hingewiesen und die Frage nach Schein und Sein gestellt. Der Essay analysiert, wie der Squire durch seine Erzählweise das Ideal der höfischen Liebe ins Lächerliche zieht und damit das Wertesystem der Gesellschaft des Franklins in Frage stellt.
Die Reaktion des Franklins
Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Reaktion des Franklins auf die Geschichte des Squires. Es wird untersucht, wie der Franklin die Provokation durch den Squire aufgreift und versucht, das Ideal der höfischen Liebe in seiner eigenen Geschichte wiederherzustellen. Die Frage nach der Lösung des Konflikts zwischen den beiden Geschichten und der Bestätigung der sozialen Stellung des Franklins steht im Mittelpunkt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen der Arbeit sind: Chaucer, Canterbury Tales, Squire, Franklin, höfische Liebe, soziale Stellung, gesellschaftlicher Stand, Erzählweise, Ironisierung, mittelalterliche Gesellschaft, Schein und Sein.
- Arbeit zitieren
- Jeanne Fischer (Autor:in), 2004, Chaucer's Canterbury Tales: Untersuchung sozial determinierter Handlungsspielräume anhand der Erzählweise und der Geschichten des Squires und des Franklin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84455