Seit über dreißig Jahren wird die in Deutschland größtenteils noch vorherrschende Sonderbeschulung von Behinderten durch die Integrationsbewegung, die statt Separation gemeinsamen Unterricht von Behinderten und Nichtbehinderten propagiert, grundsätzlich in Frage gestellt. Die Idee allein scheint breiten Anklang zu finden. Dennoch ist die Umsetzung gemeinsamen Lernens in der Öffentlichkeit und in pädagogischen Fachkreisen nicht unumstritten. Der Begriff „integrieren“ (lat. integrare) bedeutet „etwas zusammenfügen, das vorher getrennt war, die Wiederherstellung eines Ganzen“. In der Sonderpädagogik bezeichnet „Integration“ die Eingliederung von behinderten Menschen in „normale Umfelder. Ein Ziel der Integrationsbewegung ist somit, das Zusammenleben von Behinderten und Nichtbehinderten in der Gesellschaft zur Normalität werden zu lassen, beginnend in der Schule. Zu Fragen ist, ob die schulische Integration wirklich zur Eingliederung Behinderter in die Gesellschaft beiträgt. Weiterhin steht die Forderung nach behindertenspezifischer Förderung in allgemeinen Schulen im Spannungsverhältnis zu den individuellen Bedürfnissen von behinderten Kindern. Kann die Regelschule diesen besonderen Bedürfnissen gerecht werden und wie kann sie es am besten realisieren? Wo sind der Integration Grenzen gesetzt? Auch der Anspruch eines behinderten Kindes auf Miteinander und Gemeinsamkeit mit Nichtbehinderten steht dem Bedürfnis nach Identifikation mit der Gruppe von Gleichbehinderten gegenüber.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entwicklung des Behinderungsbegriffs
- Die Entwicklung des gemeinsamen Unterrichts
- Begründungen für integrativen Unterricht
- Begründungen nach Jakob Muth…......
- Begründungen nach Georg Feuser
- Kritik an den Begründungen
- Praxis
- Rahmenbedingungen der schulischen Integration
- Empirische Befunde
- Grenzen der Integration
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Integration von Menschen mit Behinderung in den schulischen Unterricht. Sie beleuchtet die Entwicklung des Behinderungsbegriffs und die historischen Meilensteine des gemeinsamen Unterrichts. Der Fokus liegt auf den Begründungen für integrativen Unterricht, insbesondere den Konzepten von Jakob Muth und Georg Feuser, sowie deren kritischen Hinterfragung. Des Weiteren werden die praktische Umsetzung in der Grundschule, empirische Befunde und die Grenzen der Integration beleuchtet.
- Entwicklung des Behinderungsbegriffs
- Begründungen für integrativen Unterricht
- Praktische Umsetzung des gemeinsamen Unterrichts
- Empirische Befunde zur Integration
- Grenzen der Integration
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik des gemeinsamen Unterrichts im Kontext der Integrationsbewegung dar und beleuchtet die Fragestellungen der Arbeit. Kapitel 1 analysiert die Entwicklung des Behinderungsbegriffs und verdeutlicht die gesellschaftlichen Veränderungen im Umgang mit Behinderung.
Kapitel 2 befasst sich mit der Entwicklung des gemeinsamen Unterrichts und beleuchtet die wichtigsten Stationen der Integrationsbewegung. Die Begründungen für integrativen Unterricht werden aus der Sicht von Jakob Muth und Georg Feuser dargestellt und kritisch analysiert. Die Rahmenbedingungen und empirische Befunde zur Integration werden in Kapitel 4 untersucht. Dabei werden sowohl die Herausforderungen als auch die Grenzen des inklusiven Unterrichts beleuchtet.
Schlüsselwörter
Integrativer Unterricht, Inklusion, Behinderungsbegriff, Sonderschule, Regelschule, Jakob Muth, Georg Feuser, empirische Befunde, Grenzen der Integration
- Arbeit zitieren
- Maraike Sittartz (Autor:in), 2005, Integration von Menschen mit Behinderung in den schulischen Unterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84477