Intention der Arbeit ist es herauszufinden, wie der Autor von dem, was er erlebt hat, berichtet. Dabei soll in erster Linie der Text selbst im Mittelpunkt der Betrachtung stehen, die weitere Forschungsliteratur wird nur ergänzend bzw. erläuternd benutzt werden.
Zwei Hauptpunkte rücken bei dieser Art der Untersuchung in das Blickfeld des Betrachters: zum einen das „Erzählen aus der Differenz“ , zum anderen die sprachliche Verarbeitung des erlebten Schreckens.
Antelmes Geschichte konstituiert sich aus unterschiedlichen ‘Sprachen’, d. h. es werden divergierende Codes gegeneinander gesetzt, die die Gruppen des KZ Buchenwald als ihre eigenen benutzen. Somit macht der Verfasser das sagbar, was oftmals als unsagbar betrachtet wird. Auf die Problematik der „sagbaren Unsagbarkeit“ , der Vermittlung des erlebten Terrors, - und die damit verbundene Debatte um die Historizität des Nationalsozialismus sowie seiner Schrecken - wird nicht explizit eingegangen werden; jedoch kann einiges davon in dieser Arbeit implizit erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Exkurs: Das KZ Buchenwald
- Die Sprache des Berichts
- Die Sprache der Häftlinge
- Die Sprache der SS
- Die Sprache der Kapos
- Die Sprache der Erinnerung
- Das Menschengeschlecht als exemplarische Erfahrung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Abhandlung befasst sich mit Robert Antelmes Buch „Das Menschengeschlecht“ und untersucht, wie der Autor seine Erfahrungen als Deportierter in Deutschland verarbeitet und berichtet. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse des Textes selbst, wobei die Sekundärliteratur ergänzend genutzt wird.
- Das „Erzählen aus der Differenz“ als zentrales Element
- Die sprachliche Verarbeitung des erlebten Schreckens
- Die Bedeutung der Sprache als Mittel des Überlebens und Widerstands
- Die unterschiedlichen „Sprachen“ im KZ Buchenwald
- Die Problematik der „sagbaren Unsagbarkeit“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Zielsetzung der Abhandlung. Sie betont die Bedeutung der Sprache als konstituierendes Element in Antelmes Text und stellt die unterschiedlichen „Sprachen“ des KZ Buchenwald vor.
Der Exkurs über das KZ Buchenwald gibt einen historischen Kontext und beschreibt die Lebensbedingungen der Häftlinge sowie die Organisation des Lagers. Er hebt die Bedeutung des Lagers als Ort der Deportation und Inhaftierung hervor.
Das Kapitel „Die Sprache des Berichts“ analysiert die verschiedenen Codes, die im KZ Buchenwald verwendet wurden. Es wird zunächst die Sprache der Häftlinge untersucht, die als Mittel des Widerstands und der Hoffnung gegen die Sprache der SS betrachtet wird.
Der Abschnitt „Die Sprache der SS“ beleuchtet die Sprache der Aufseher und ihrer Helfershelfer als Mittel der Macht und Unterdrückung. Es wird insbesondere auf die Sprache der Kapos, der Häftlingsaufseher, eingegangen.
Das Kapitel „Die Sprache der Erinnerung“ betrachtet die Sprache als Mittel, um die Vergangenheit zu bewältigen und die Erfahrung des KZ Buchenwald zu verarbeiten. Es wird die Bedeutung der Sprache für die individuelle und kollektive Erinnerung betont.
Schlüsselwörter
Das Menschengeschlecht, Robert Antelme, KZ Buchenwald, Sprache, Erzählen aus der Differenz, Häftlingscode, SS-Sprache, Erinnerung, Holocaust, Deportation, Sprache als Widerstand, sagbare Unsagbarkeit.
- Quote paper
- Jochen O. Ley (Author), 1998, Erzählen aus der Differenz - Die Sprache als konstituierendes Element in Robert Antelmes "Das Menschengeschlecht", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84548