Die theoretischen Gedanken zum Verhältnis von Körper, Stimme und Seele im Film werden anhand beispielhafter Szenenanalysen veranschaulicht.
Inhaltsverzeichnis
- I: Einleitung
- II: Die Stimme im Körper - Eine Ideologie des Sichtbaren
- III: Die Stimme ohne Körper - Drei Sonderformen
- 1) Die akusmatische Stimme
- 2) Die Ich-Stimme
- 3) Die neutrale Erzählstimme
- IV: Die Stimme der Toten - Weniger Körper, mehr Seele
- 1) Sunset Boulevard
- 2) Alles auf Zucker!
- 3) Alles über meine Mutter
- V: Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit widmet sich dem häufig negierten Potential der Stimme im Film und versucht anhand ausgewählter Beispiele insbesondere jene Phänomene zu beleuchten, die von einer typischen Bild-Ton-Hirarchisierung abweichen, der Stimme eine Autonomie, ein Eigenleben zuschreiben.
- Darstellung der Ideologie des Sichtbaren im klassischen Hollywoodkino
- Gegenüberstellung der Synchronisationsverfahren mit Sonderformen der Stimme, die stimmliche Autonomie begründen
- Analyse des Phänomens der Stimme von Toten im Kino an verschiedenen Filmbeispielen
- Kritische Hinterfragung der etablierten Bild-Ton-Hierarchie und der Ideologie der sichtbaren, körperlichen Stimme
- Neubewertung des Verhältnisses von Körper, Stimme und Seele im Film
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung befasst sich mit der Scharnierfunktion der Stimme im Tonfilm als Bindeglied zwischen Bild- und Tonebene, Körper und Sprache, Physis und Psyche. Sie hebt die Bedeutung der Stimme für die Materialität des Signifikanten und die Präsenz des Schauspielers hervor. In diesem Kontext wird die Ideologie des Sichtbaren im klassischen Kino beleuchtet, die die Stimme zum "Sklaven" des Wortes und des Körpers macht.
Kapitel II untersucht die Materialität der Stimme und deren Verbindung zum Körper. Die Ideologie des Sichtbaren wird weiter ausgeführt und anhand des Verfahrens der Synchronisation verdeutlicht, wie die Stimme zur unsichtbaren Ebene des Films wird.
Kapitel III widmet sich verschiedenen Sonderformen der Stimme, die eine stimmliche Autonomie begründen: die akusmatische Stimme, die Off-Stimmen des Ich-Erzählers und des neutralen Erzählers.
Kapitel IV analysiert das Phänomen der Stimme von Toten im Kino anhand von drei Filmbeispielen: "Alles über meine Mutter", "Alles auf Zucker!" und "Sunset Boulevard".
Schlüsselwörter
Stimme, Körper, Seele, Film, Ideologie des Sichtbaren, Synchronisation, akusmatische Stimme, Off-Stimme, Ich-Stimme, neutrale Erzählstimme, Stimme der Toten, Bild-Ton-Hierarchie
- Arbeit zitieren
- Felix von Boehm (Autor:in), 2007, Als die Toten sprechen lernten - Zum Verhältnis von Körper, Stimme und Seele im Film, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84643