Deutschland verfügte bislang über kein international anerkanntes Kapitalanlageprodukt für die indirekte Immobilienanlage. Dadurch bestand die Bedrohung, im Wettbewerb mit weltweiten Finanz- und Immobilienstandorten zurückgeworfen zu werden. Daraufhin wurde am 30. März 2007 reagiert, indem das Gesetz zur Schaffung deutscher Immobilien-Aktiengesellschaften mit börsennotierten Anteilen verabschiedet wurde. Es trat rückwirkend zum 01. Januar 2007 in Kraft.
Mit der Pflicht zur Erstellung eines Jahresabschlusses nach internationalen Rechnungslegungsstandards, der Erfordernis der Bewertung des Immobilienvermögens mit dem Fair-Value und zwingenden Anforderungen, die das REITG an den deutschen REIT stellt, sind einige Besonderheiten und auch Probleme bezüglich der Rechnungslegung verbunden.
Im Rahmen dieser Diplomarbeit sollen diese Besonderheiten diverser Bilanzposten herausgearbeitet werden, die Probleme der Bilanzierung, der Klassifikation und der Bewertung dargelegt und die Auswirkungen der Anforderungen des REIT-Gesetzes auf die Rechnungslegung erläutert, sowie damit zusammenhängende Schwierigkeiten aufgedeckt und Gestaltungsmöglichkeiten erarbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einführung
- I. Problemstellung
- II. Gang der Untersuchung
- B. Der deutsche REIT
- I. Der deutsche Immobilienmarkt
- II. Das REIT-Gesetz
- 1. Organisationsstruktur
- 2. Struktur des Vermögens, des Kapitals und der Erträge
- 3. Ausschüttungsanforderung
- 4. Sanktionen
- 5. Besteuerung
- III. Abwägungen zu anderen Immobilienanlagemöglichkeiten
- IV. Ausblick
- C. Das REIT-Gesetz und dessen Besonderheiten und Probleme in der Rechnungslegung
- I. Grundlagen und Anwendungsbereich
- II. Immobilienvermögen
- 1. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
- a) Regelungsgehalt des IAS 40
- (1) Vergleichswertverfahren
- (2) Barwertmethoden
- b) Bewertungsverfahren und Bewertungsprobleme
- 2. Selbst genutzte Immobilien
- a) Regelungsgehalt und Relevanz für den G-REIT
- b) Anwendung des Komponentenansatzes
- 3. Vorräte
- 4. Leasing
- a) Leasingklassifikation
- b) Problematik beim G-REIT
- 5. Zur Veräußerung bestimmte Immobilien
- 6. Für Dritte erstellte Immobilien
- 7. Abgrenzungsprobleme
- III. Problematik der Kapital- und Ausschüttungsanforderung
- 1. Mindesteigenkapital
- 2. Ausschüttungspflicht
- a) Das Problem des Substanzverlustes
- b) Klassifikation der Ausschüttungsverpflichtung
- IV. Gewinn- und Verlustrechnung
- V. Latente Steuern
- VI. Anhang
- VII. Segmentberichterstattung
- D. Beurteilung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit den Besonderheiten und Problemen der Rechnungslegung des G-REIT. Ziel ist es, die spezifischen Herausforderungen der Rechnungslegung für diese Immobilien-Investmentgesellschaften aufzuzeigen und zu analysieren, welche Probleme sich aus dem deutschen REIT-Gesetz in Bezug auf die Bilanzierung, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Kapital- und Ausschüttungsanforderung ergeben.
- Die Besonderheiten der Rechnungslegung für G-REITs im Vergleich zu anderen Immobilienunternehmen.
- Die Auswirkungen des deutschen REIT-Gesetzes auf die Bilanzierung von Immobilienvermögen, Leasing und latenten Steuern.
- Die Herausforderungen bei der Einhaltung der Kapital- und Ausschüttungsanforderung durch G-REITs.
- Die Relevanz der Segmentberichterstattung für G-REITs.
- Die Bedeutung der Rechnungslegung für die Transparenz und das Investorenvertrauen in G-REITs.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt einen Überblick über die Problemstellung und den Gang der Untersuchung. Kapitel B führt in das deutsche REIT-Gesetz ein und beleuchtet die Struktur des deutschen Immobilienmarktes, die Organisation, das Vermögen und die Besteuerung von G-REITs. Kapitel C analysiert die spezifischen Besonderheiten und Probleme der Rechnungslegung für G-REITs. Dabei werden verschiedene Aspekte der Rechnungslegung, wie die Bilanzierung von Immobilienvermögen, Leasing und latenten Steuern, sowie die Kapital- und Ausschüttungsanforderung betrachtet. Schließlich werden im letzten Kapitel die Ergebnisse zusammengefasst und ein Fazit gezogen.
Schlüsselwörter
G-REIT, REIT-Gesetz, Rechnungslegung, Immobilienvermögen, Leasing, Kapital- und Ausschüttungsanforderung, Bilanzierung, Gewinn- und Verlustrechnung, Segmentberichterstattung, IAS 40, IFRS, Transparenz, Investorenvertrauen.
- Quote paper
- Mirko Jung (Author), 2007, Besonderheiten und Probleme der Rechnungslegung des G-REIT, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84657