Der Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts gilt als Zeit des Umbruchs, des Wandels und der Erneuerung. Die Industrialisierung fordert dem Menschen neue Leistungen ab, Naturwissenschaften und Technik drängen sich in den Fokus des Interesses.
In besonderem Maße wirkt sich auch das Heranwachsen der Städte zu Metropolen auf die Menschen dieser Zeit aus. Das Verhältnis zur Stadt ist ambivalent. Auf der einen Seite bietet sie mit ihrer Vielzahl von Eindrücken, mit Caféhäusern und Literaturclubs gerade den Künstlern einen Ort, Kreativität zu entfalten und zu vermitteln. Auf der anderen Seite drohen Fortschritt und Urbanisierung das Individuum zu verschlingen. Die Simultaneität des Geschehens spiegelt sich in der Kunst dieser Zeit wieder.
Inhaltsverzeichnis
- Der Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts
- Alfred Lichtenstein: Die „Stadt“ – Eine Interpretation
- Die ersten beiden Verse
- Die erste Strophe
- Die zweite Strophe
- Die dritte Strophe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Alfred Lichtensteins Gedicht „Die Stadt“ und untersucht dessen Bedeutung im Kontext des Frühexpressionismus. Die Autorin beleuchtet die sprachlichen Mittel und Bilder, die Lichtenstein verwendet, um die Atmosphäre der Großstadt und die emotionale Verfassung ihrer Bewohner darzustellen.
- Die Ambivalenz des Verhältnisses zur Stadt
- Die Kritik an der Gesellschaft der wilhelminischen Zeit
- Das Motiv des Verfalls und der Stagnation
- Die Individualität und ihre Ausgrenzung
- Die Rolle des „Irren“ als Gegenpol zur gesellschaftlichen Norm
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Gedicht „Die Stadt“ wird als ein typisches Beispiel für den Frühexpressionismus vorgestellt. Die ersten beiden Verse setzen die Natur der Stadt gegenüber. Der Himmel wird als schützendes Element gedeutet, während die Stadt sich „hart“ unter ihm „duckt“.
- Die erste Strophe beschreibt die Häuser als „halbtote alte Leute“, was auf den Verfall der Stadt und ihrer Bewohner hindeutet.
- In der zweiten Strophe wird ein „Droschkenschimmel“ dargestellt, der „griesgrämig glotzt“. Er verkörpert die Vergangenheit, die aus der Gesellschaft ausscheidet.
- Die dritte Strophe fokussiert auf das Individuum, den „Irren“, der nach Liebe sehnt und in der kalten, starren Gesellschaft keinen Platz findet.
Schlüsselwörter
Frühexpressionismus, Alfred Lichtenstein, Die Stadt, Großstadt, Industrialisierung, Verfall, Stagnation, Ambivalenz, Gesellschaft, Individuum, „Irre“, Sehnsucht, Liebe, Metapher, Personifizierung.
- Arbeit zitieren
- Iwa Juschak (Autor:in), 2007, Alfred Lichtenstein "Die Stadt" - Eine Interpretation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84707