Der Zweite Merseburger Zauberspruch

Ein Vergleich des althochdeutschen Zauberspruches mit dem Trierer Pferdesegen


Hausarbeit, 2007

15 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsangabe

1. Vorbemerkung

2. Althochdeutsche Zaubersprüche
2.1. Einleitung

3. Der Zweite Merseburger Zauberspruch
3.1. Der althochdeutsche Zauberspruch
3.2. Typ des Zauberspruches
3.3. Einteilung des 2. Merseburger Zauberspruches
3.4. Das Gesetz der Dreiheit im 2. Merseburger Zauberspruch

4. Der Trierer Pferdesegen
4.1. Zweiter Trierer Spruch – der althochdeutsche Segen
4.2. Typ des 2. Trierer Pferdesegens
4.3. Einteilung des Trierer Pferdesegen

5. Vergleich des 2. Merseburger Zauberspruches mit dem Trierer Pferdesegen
5.1. Gemeinsamkeiten zwischen dem 2. Merseburger Zauberspruch und dem Trierer Pferdesegen
5.2. Unterschiede zwischen dem 2. Merseburger Zauberspruch und dem Trierer Pferdesegen

6. Résumé

7. Bibliographie

1. Vorbemerkung:

In der vorliegenden Hausarbeit befasse ich mich mit dem 2. Merseburger Zauberspruch und dem Trierer Pferdesegen (2. Trierer Spruch).

Ich beginne mit einer einführenden Schilderung der althochdeutschen Zaubersprüche und unterschiedlichen Ansätzen in der Forschungsliteratur.

Danach folgt eine nähere Betrachtung des Merseburger Zauberspruches. Anhand einer selbst gewählten Gliederung, wird der Spruch genauer auf Besonderheiten untersucht werden.

Anschließend folgt die ausführliche Auseinandersetzung des Trierer Pferdesegens, um danach die beiden Zaubersprüche miteinander vergleichen zu können. Dabei wird näher auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede eingegangen.

Im Résumé fasse ich die Ergebnisse der Hausarbeit noch einmal abschließend kurz zusammen.

2. Althochdeutsche Zaubersprüche:

2.1. Einleitung:

Bei der Vorstellung von Zauber- und Segenssprüchen gibt es unterschiedliche Auffassungen:

Nach H. Hoffmann gibt es zwei verschiedene Arten von Segenssprüchen, um Dinge mit ‚übernatürlicher’ Kraft zu verändern:

1. Der Segensspruch (benedictio): Er wird als ein Spruch aufgefasst, den man profilaktisch vor einem möglichen Geschehen spricht und in dem man Dinge und Menschen im Vorhinein segnet.
2. Die Beschwörungsformel (coniurationes): Diese Art von Segensspruch hingegen wendet der Zaubernde erst dann an, wenn etwas schon Vorhandenes (z. B. Lahmheit eines Tieres) mit Hilfe der Beschwörungsformel wieder rückgängig gemacht werden soll.[1]

V. Holzmann spricht von Segen, wenn die Sprüche „christlicher Art sind, und göttliche oder heilige Personen als Akteure auftreten.“

Der Zauberspruch hingegen, wird bei ihr als ein Spruch aufgefasst, dessen Inhalt unchristlich Art ist: Als Beispiel wäre der 2. Merseburger Zauberspruch aufzuführen, da dort heidnische Götter als Protagonisten auftreten. Zaubersprüche enthalten nach V. Holzmann eine Beschwörungsformel um ein gegenwärtiges Übel zu entfernen.[2]

Es wird hierbei also zwischen einer vorbeugenden Art und einer abhelfenden Art von Zaubersprüchen unterteilt.

Die Zauber- und Segenssprüche, die ein gegenwärtiges Übel zu entfernen hatten, nahmen eine Art der Schutzfunktion ein, um das Unglück wieder rückgängig zu machen. Für die Anwender von Zaubersprüchen gab es in fast jeder Lebenssituation einen Spruch: Heilzauber gegen jede Art der Tierkrankheiten, wie es im 2. Merseburger Zauberspruch nachzulesen ist. Aber auch für menschliche Erkrankungen und Gebrechen wurden Zaubersprüche angewendet.

Des Weiteren gab es Sprüche gegen Not in existentieller Hinsicht, die profilaktisch gesprochen den abhelfenden Zaubersprüchen zuzuzählen sind.

Zuletzt gab es noch Segenssprüche, die eine Heilserbetung speziell durch die Aufrufung Christi erwünschten, wofür der Trierer Pferdesegen ein Beispiel wäre, da in diesem um Hilfestellung durch Christus aufgerufen wird.

3. Der Zweite Merseburger Zauberspruch:

Die Merseburger Zaubersprüche wurden nach ihrem Fundort benannt. 1841 wurden sie von Georg Waitz in der Bibliothek des Domkapitels Merseburg in einer wahrscheinlich aus Fulda stammenden, theologischen Handschrift des 9. oder 10. Jahrhunderts entdeckt.

3.1. Der althochdeutsche Zauberspruch:

Normalisierte Wiedergabe:

V1 Phol ende Uuôdan vuorun zi holza.

V2 Dû uuart demo Balderes volon sîn vuoz birenkit.

V3 thû biguolen Sinthgunt, Sunna era suister,

V4 thû biguolen Frîja, Volla era suister;

V5 thû biguolen Uuôdan sô hê uuola conda:

V6 sôse bênrenkî, sôse bluotrenkî,

V7 sôse lidirenkî:

V8 bên zi bêna, bluot zi bluoda,

V9 lid zi gilidin, sôse gelimida sin.

[...]


[1] Müller, Martin: Über die Stilform der althochdeutschen Zaubersprüche bis 1300. Gotha, 1901, S.3.

[2] Holzmann, Verena: „Ich beswer dich wurm und wyrmin…“ Formen und Typen altdeutscher Zaubersprüche und Segen. Bern (u.a.), 2001, S. 28f.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Der Zweite Merseburger Zauberspruch
Untertitel
Ein Vergleich des althochdeutschen Zauberspruches mit dem Trierer Pferdesegen
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum
Note
2,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
15
Katalognummer
V84709
ISBN (eBook)
9783638010351
Dateigröße
390 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Zweite, Merseburger, Zauberspruch
Arbeit zitieren
Stefanie Börtz (Autor:in), 2007, Der Zweite Merseburger Zauberspruch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84709

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