Die deutschen Banken haben nach wie vor Nachholbedarf gegenüber anderen Staaten hinsichtlich der Ertragslage, denn in der Vergangenheit und teilweise auch heute noch war und ist diese äußerst angespannt. Der Jahresüberschuss im Verhältnis zur Bilanzsumme hatte sich innerhalb von zehn Jahren nahezu halbiert. Ursachen hierfür waren u. a. ein verändertes Anlageverhalten der Kunden mit der Folge, dass sich die Refinanzierung der Institute ebenfalls verändert bzw. verteuert hat. Ebenso wurde die Bindung zwischen Kunde und Bank aufgrund neuer Wettbewerber und einer erhöhten Markttransparenz wesentlich gelockert und setzt damit im Wettbewerb der Banken die Margen erheblich unter Druck. Dies hat dazu geführt, dass der Zinsüberschuss pro Geschäftsvorfall auf ein historisches Tief gefallen war. Betrug die Eigenkapitalrendite Anfang der achtziger Jahre noch gut 20%, so ist diese in den kommenden 20 Jahren auf 4,4% im Jahr 2002 und der Zinsüberschuss in Prozent der Bilanzsumme im gleichen Zeitraum um 1,1 Prozentpunkte gesunken. Auch hier liegt die Ursache u. a. in Verhaltensänderungen der Kunden, welche wesentlich zinssensibler wurden und höhere Renditeansprüche stellten. Auch im Finanzierungsbereich greifen die Kunden auf Alternativen zurück und setzen damit ebenfalls die Margen unter Druck. Dies gilt besonders für die privaten Banken, deren Eigenkapitalrenditen im Jahr 2003 teilweise sogar deutlich negativ waren, sich mittlerweile aber wieder verbessert haben und vom Niveau der neunziger Jahre nicht mehr weit entfernt sind. Einen Beitrag zu dieser Ergebnisverbesserung leistete die konsequente Reduzierung der Kosten im Personal- und Verwaltungsbereich. Damit weisen die deutschen Banken, in Relation zur Bilanzsumme, mit die niedrigsten Verwaltungsaufwendungen in Europa auf.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Zinsergebniskalkulation - Anforderungen und Methoden
- Anforderungen an die Zinsergebniskalkulation
- Traditionelle Methoden
- Poolmethode
- Schichtenbilanzmethode
- Marktzinsmethode
- Grundmodell
- Barwertkonzept
- Beurteilung der Marktzinsmethode gegenüber Pool- und Schichtenbilanzmethode
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Marktzinsmethode als ein Verfahren der Zinsergebniskalkulation. Sie zeigt auf, dass die Marktzinsmethode gegenüber den traditionellen Methoden der Pool- und Schichtenbilanzmethode einige Vorteile bietet.
- Anforderungen an die Zinsergebniskalkulation
- Traditionelle Methoden der Zinsergebniskalkulation
- Das Grundmodell der Marktzinsmethode
- Das Barwertkonzept der Marktzinsmethode
- Vorteile der Marktzinsmethode gegenüber anderen Methoden
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel beleuchtet die schwierige Ertragslage deutscher Banken und die Ursachen dafür. Es werden Faktoren wie verändertes Anlageverhalten der Kunden, erhöhte Markttransparenz und der Druck auf die Margen im Wettbewerb der Banken beschrieben.
- Die Zinsergebniskalkulation - Anforderungen und Methoden: In diesem Kapitel werden die Anforderungen an eine Zinsergebniskalkulation erläutert. Anschließend werden die traditionellen Methoden der Pool- und Schichtenbilanzmethode vorgestellt, die allerdings mit gewissen Schwächen behaftet sind. Abschließend wird die Marktzinsmethode als ein Verfahren mit höherer Genauigkeit und besserer Abbildung der Realität dargestellt.
- Beurteilung der Marktzinsmethode gegenüber Pool- und Schichtenbilanzmethode: In diesem Kapitel werden die Vorteile der Marktzinsmethode im Vergleich zu den traditionellen Methoden der Pool- und Schichtenbilanzmethode herausgestellt. Die Marktzinsmethode ermöglicht eine präzisere Kalkulation des Zinsergebnisses und berücksichtigt die individuellen Konditionen der Kunden sowie die Marktentwicklungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Zinsergebniskalkulation im Bankensektor. Wichtige Begriffe sind Marktzinsmethode, Poolmethode, Schichtenbilanzmethode, Zinsüberschuss, Eigenkapitalrendite, Kundenkonditionen, Marktentwicklungen und Wettbewerb im Bankensektor.
- Quote paper
- Bankbetriebswirt Henning Rahmann (Author), 2007, Die Marktzinsmethode - Ein der Pool- und Schichtenbilanzmethode überlegenes Verfahren der Zinsergebniskalkulation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84912