Der Name ETA ist so untrennbar mit dem Baskenland verbunden wie Spanien mit Stierkämpfen und der Costa Brava. Jedoch existiert die ETA mittlerweile seit mehr als einem halben Jahrhundert und ähnlich wie andere, nach Unabhängigkeit strebende Organisationen (z.B. IRA) aber auch politische Parteien, hat sich diese im Laufe der Zeit verändert. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit sich die eigentliche Intention ihrer Gründung mit den heutigen Zielen noch in Zusammenhang bringen lässt?
Der Name ETA steht für „Euzkadi ta Askatasuna“, das übersetzt soviel bedeutet, wie Baskenland und Freiheit. Die ETA entstand primär als Abspaltung einer während der Franco-Diktatur entstandenen Exilregierung, der zuvor regierenden PNV¹. Diese lehnte die Zusammenarbeit mit der ETA ab, da sie sich als alleinige Vertretung der Basken ansah. Gegründet und formiert hat sich die ETA in studentischen Kreisen der Universität in Bilbao Ende der 50er Jahre, als Reaktion auf eine, ihrer Ansicht nach, tatenlose Exilregierung. Ein theoretisches Konzept oder eine bestimmte Ideologie liegt der ETA nicht zu Grunde, jedoch blieb sie von aktuellen und historisch nahen Ereignissen ihrer Zeit nicht unbeeinflusst. Zu nennen wären u.a. der Algerienkrieg oder die Revolution in Kuba, welche die Schlussfolgerung eines Kampfes von „David gegen Goliat“ herbeiführten und das Konzept des „antikolonialen Befreiungskriegs“ ins Leben riefen. Zwar kann man beim Baskenland nicht von einer Kolonie Spaniens sprechen, ausschlaggebend war in diesem Zusammenhang aber die damit gemeinte „Fremdherrschaft“ im eigenen Land.
Zu den Zielsetzungen der ETA zählten: 1) die Gewährung von Amnestie für alle politisch Gefangenen; 2) die Legalisierung sämtlicher politischer Parteien; 3) der Rückzug aller spanischen Polizei- und Sicherheitskräfte, 4) die Verbesserung der Lebensbedingungen der Arbeiterklasse und 5) das Recht auf freie, demokratische Selbstbestimmung der Basken. Sie knüpften zum Teil noch an den Begründer des baskischen Nationalismus, Jáuregui Bereciartu, an, wurden jedoch durch ihren Zeitgeist umgestaltet und angepasst. Explizit wurden diese fünf Punkte aber erst in der „Alternative KAS“ aus dem Jahre 1977 ausgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung und Entstehung der ETA
- Umorientierung und Neuausrichtung der ETA
- Fazit und Analyse
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Entstehung und Entwicklung der ETA, einer baskischen Separatistengruppe, und analysiert die Veränderungen ihrer Ziele und Strategien im Laufe der Zeit.
- Die Entstehung der ETA als Reaktion auf die Franco-Diktatur und die Ablehnung der Exilregierung
- Die frühen Ziele der ETA, wie Amnestie für politische Gefangene, Legalisierung politischer Parteien und Selbstbestimmung
- Die Umorientierung der ETA nach Francos Tod und dem Beginn des Demokratisierungsprozesses in Spanien
- Die Radikalisierung der ETA und der Wandel ihrer Ziele im Kontext der gewachsenen Autonomie des Baskenlandes
- Die Auswirkungen des marxistischen Einflusses auf die ETA und die Entstehung internationaler Kontakte
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Essay stellt die ETA vor und stellt die Frage, inwieweit sich ihre heutigen Ziele noch mit ihrer ursprünglichen Intention decken.
- Entwicklung und Entstehung der ETA: Die Gründung der ETA in den 1950er Jahren als Reaktion auf die Franco-Diktatur und die Ablehnung der Exilregierung wird dargestellt. Es werden die wichtigsten Ziele der ETA und ihre Inspirationen durch zeitgenössische Ereignisse wie den Algerienkrieg und die Revolution in Kuba beschrieben.
- Umorientierung und Neuausrichtung der ETA: Die Veränderungen der ETA nach dem Tod Francos und dem Beginn des Demokratisierungsprozesses in Spanien werden beleuchtet. Die Entstehung der "ETA politico-militar" und die Entwicklung des "Statut von Guernica" werden erläutert, sowie die Auswirkungen auf die Ziele und Strategien der ETA.
Schlüsselwörter
Dieser Essay beschäftigt sich mit der Geschichte der ETA, dem baskischen Nationalismus, dem Terrorismus, dem "Statut von Guernica", dem Wandel politischer Ziele und der Entwicklung von separatistischen Bewegungen.
- Arbeit zitieren
- Stefan Spriestersbach (Autor:in), 2007, ETA - Ein Kampf um des Kampfes Willen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84930