Das Thema dieser Arbeit beschäftigt sich mit der theoretischen Auseinandersetzung von abweichendem Verhalten mit der Fragestellung: Sind jugendliche Täter die Opfer ihrer Sozialisation, indem sie abweichendes Verhalten lernen und insbesondere durch die Gesellschaft, Familie, Schule, Gleichaltrigengruppe und Medien geprägt werden? Befinden sich die Täter in einem Kreislauf der Gewalt? Welche Prozesse laufen ab, bevor sie zu Tätern werden? Die Beantwortung dieser Fragen soll den Schwerpunkt der Arbeit bilden. Dazu wird Literatur zu Jugend und Gewalt aufgearbeitet und kritisch betrachtet.
Doch zuvor soll an dieser Stelle kurz erläutert werden, warum sich die Pädagogik als Wissenschaft mit dem Phänomen der Gewalt bei Jugendlichen beschäftigt bzw. beschäftigen muß. Als (Sozial-)Pädagoge wird man in vielen Arbeitsbereichen immer wieder mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, die aufgrund ihrer Entwicklung oder ihres sozialen Umfeldes und den damit einhergehenden Schwierigkeiten (z.B. schulischer Leistungsdruck, Partnerprobleme der Eltern, usw.) mehr oder weniger schwerwiegende Verhaltensauffälligkeiten aufweisen. Abweichendes oder auch gewalttätiges Verhalten begleitet somit die Pädagogik auf ihrem Weg. Gewalt stört die Interaktion der Menschen. Die Herausforderung an die Pädagogik besteht demzufolge u.a. darin, den Menschen zum sozialen Verhalten zu erziehen und ihn zu befähigen, Auseinandersetzungen gewaltfrei zu lösen. Das Problem der Gewalt tritt prozentual gesehen bei den Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren am häufigsten auf. Unter ihnen sind die meisten Gewalttäter, aber auch die meisten Opfer zu finden. Daraus erschließt sich eine weitere Aufgabe der Pädagogik als Wissenschaft, deren Ziel es ist, Ursachen der Gewalt zu erforschen, um für Personen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, Konzepte und Ansatzpunkte für Präventionen und Interventionen zu entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Jugend im Kontext der heutigen Gesellschaft
- Jugendalter und Jugendphase
- Pubertät und Adoleszenz
- Entwicklungsaufgaben
- Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung
- Jugendkulturen und Subkulturen
- peer groups
- Aggression und Gewalt als Formen abweichenden Verhaltens
- Zur Diskussion der Begriffe: abweichendes Verhalten, Aggression und Gewalt
- Abweichendes Verhalten
- Aggression
- Gewalt
- Formen der Gewalt
- Strukturelle Gewalt
- Personale Gewalt
- Psychische Gewalt
- Physische Gewalt
- Zu Statistiken der Jugendkriminalität und Reaktionen der Gesellschaft
- Statistiken zur Jugendkriminalität
- Exkurs zur Strafmündigkeit in Deutschland
- Kritik am Prinzip der Strafe
- Zur Diskussion der Begriffe: abweichendes Verhalten, Aggression und Gewalt
- Jugendliche Gewalt als Folge der Sozialisationsinstanzen
- Bedeutung und Einfluß der Sozialisationsinstanzen
- Familie
- Schule
- peer groups
- Medien
- Gesellschaft
- Theorien abweichenden Verhaltens
- Anomietheorie
- Subkulturtheorie
- Theorien differentiellen Lernens
- Labeling Approach
- Kreislauf der Gewalt
- Bedeutung und Einfluß der Sozialisationsinstanzen
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der theoretischen Analyse abweichenden Verhaltens bei Jugendlichen, insbesondere mit der Frage, ob jugendliche Täter Opfer ihrer Sozialisation sind und durch Gesellschaft, Familie, Schule, Gleichaltrigengruppe und Medien zu gewalttätigem Verhalten gelangen. Die Arbeit zielt darauf ab, die Ursachen für jugendliche Gewalt zu erforschen und die Bedeutung der Sozialisationsinstanzen im Entstehungsprozess zu beleuchten.
- Die Entwicklungsphase Jugend und ihre Herausforderungen im Kontext der heutigen Gesellschaft
- Aggression und Gewalt als Formen abweichenden Verhaltens
- Der Einfluss von Sozialisationsinstanzen auf die Entstehung von Jugendgewalt
- Theorien zur Erklärung von abweichendem Verhalten
- Der Kreislauf der Gewalt
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Jugendgewalt ein und stellt die Fragestellung der Arbeit vor: Sind jugendliche Täter Opfer ihrer Sozialisation? Zudem werden die Bedeutung und die Aufgaben der Pädagogik im Kontext von Jugendgewalt beleuchtet.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Entwicklungsphase Jugend, ihren Entwicklungsaufgaben und den Herausforderungen, die sich im Kontext der modernen Industriegesellschaft ergeben.
Im dritten Kapitel werden die Begriffe abweichendes Verhalten, Aggression und Gewalt definiert und verschiedene Formen von Gewalt dargestellt. Zudem werden Statistiken zur Jugendkriminalität und die Reaktionen der Gesellschaft auf diese analysiert.
Das vierte Kapitel widmet sich den Sozialisationsinstanzen und den Theorien zum abweichenden Verhalten. Die Rolle von Familie, Schule, peer groups, Medien und Gesellschaft im Entstehungsprozess von Jugendgewalt wird untersucht.
Schlüsselwörter
Jugendgewalt, abweichendes Verhalten, Sozialisation, Sozialisationsinstanzen, Familie, Schule, peer groups, Medien, Gesellschaft, Aggression, Gewalt, Theorien abweichenden Verhaltens, Anomietheorie, Subkulturtheorie, Labeling Approach, Jugendkriminalität, Strafmündigkeit.
- Quote paper
- Diplom-Pädagogin Eyleen Böttger (Author), 2004, Jugend und Gewalt - Theoretische Darstellung der Hintergründe zum abweichenden Verhalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84935