Tolkiens "Der Herr der Ringe" im Hinblick auf den Ästhetizismus und Symbolismus


Hausarbeit, 2005

14 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Kurze Darstellung der Trilogie „Der Herr der Ringe

3. Tolkiens Biographie

4. Die Elben Lothloriens gegen die Orks und Nazgul Mordors im Hinblick auf den Ästhetizismus und Symbolismus

5. Die Rolle der Menschen und Hobbits

6. Fazit

7. Literaturangaben

1. Vorwort

In dieser Hausarbeit werde ich nach einer relativ kurzen Einführung in die Trilogie „Der Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien den Erschaffer dieses Werkes mit Hilfe einer überschaubaren Biographie vorstellen.

Außerdem werde ich versuchen den Ästhetizismus und Symbolismus auf die Trilogie „Der Herr der Ringe“ anzuwenden, da sich in dem Fantasy- Roman so viele mystische und verschiedene Facetten sowie durchdachte Völkerstrukturen finden lassen. Speziell die Gegensätze des Ästhetizismuses lassen sich besonders gut darstellen, wenn man das wunderschöne und geheimnisvolle Elbenvolk mit den blutrünstigen, grausamen Orks und Nazgul vergleicht. Außerdem soll auch die Rolle der Menschen und Hobbits in der Trilogie geklärt werden, inwieweit sie verbindbar sind mit dem Guten und Bösem und welche Position sie einnehmen, wenn es um den Ring und Saurons Macht geht.

2. Kurze Darstellung der Trilogie „Der Herr der Ringe“

In der fast 1000- seitigen Trilogie „Der Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien, die nach 12 Jahren Arbeit um 1954/1955 erschienen ist, geht es um einen mächtigen Ring, den in Mittelerde der böse Herrscher Sauron begehrt, um seinen dunklen Schatten über das ganze Land zu verbreiten und alles andere zu ersticken.

Beim titelgegebenen Herrn handelt es sich um den dunklen Herrscher Sauron, der im östlich gelegenen Mordor herrscht und von dort ganz Mittelerde unterdrücken will. Er tritt nie selbst in Person auf, sondern nur in Form eines Auges, dass das Land nach dem letzten von insgesamt 20 magischen Ringen durchsucht. Ihm fehlt nur noch dieser eine Ring, der in den Zeitaltern von Mittelerde schon mehrfach den Besitzer gewechselt hat. Der Ring macht seinen Träger unsichtbar sowie abhängig und unterjocht ihn so sehr, dass die eigene Persönlichkeit verkümmert und nur noch der „Schatz“ gesehen wird. Der Ring lässt den Träger nicht altern, jedoch kommt das primitive längst verdrängte Tier im Träger wieder auf, das auf keinen Fall seine Beute hergibt und sie sogar bis zum bitteren Tod verteidigen würde. Der Ring gelangt über Umwege zum alten Hobbit Bilbo Beutlin, der aber die Bürde des Ringes auf seinen Lieblingsvetter Frodo überträgt. Doch der befreundete weise Zauberer Gandalf begreift bald die Gefahr des Ringes und will mit Frodo zusammen zum Schicksalsberg ziehen, um den Ring dort endgültig zu vernichten. Aus dem Schicksalsberg des Vulkans Orodruin wurde damals das Schmiedefeuer für den Ring genommen. Doch der Berg steht in Mordor und liegt über 4000 Kilometer von Frodos Heimat Hobbingen entfernt. Diese lange und gefährliche Reise tritt der kleine Hobbit aber nicht alleine an, da der große Rat Elronds beschließt, dass mit ihm acht Gefährten ziehen sollen. Darunter befinden sich drei Freunde von Frodo Sam, Pippin und Merry, der geschickte Elbe Legolas, der weise Zauberer Gandalf der Graue, der trotzige Zwerg Gimli und die beiden Menschen Boromir und Aragorn. Auf der Reise erleben die neun Gefährten schreckliche Abenteuer und Kämpfe gegen Orks, Dämonen und die Versuchung des Ringes. Schnell wird deutlich wer ein wirklicher Gefährte Frodos ist, und der Ringmacht wiederstehen kann. Am Ende wird die Gruppe so stark auseinandergerissen, dass nur noch die beiden Hobbits Frodo und Sam übrig sind, die vom animalischen, kranken und manchmal auch hilfreichem Wesen Gollum begleitet werden. Schließlich weitet sich der suchende Schatten Saurons so stark über Mittelerde aus, dass zwei große Schlachten stattfinden, in denen Menschen und Elben gemeinsam gegen die Orks, Nazgul und Urukhais Mordors kämpfen. Doch neben diesem blutigem und traurigem Schlachtfeld und den schon fliehenden Bewohnern Mittelerdes, gelingt es einem aus dem kleinsten, unbekanntesten und unscheinbarsten Volk der Hobbits dem Schatten und der Macht Saurons ein Ende zu bereiten. Frodo schafft es mit Hilfe von Sam gegen das Böse sowie seiner eigenen Gier anzukämpfen und den Ring in die Klüfte des Schicksalsberges zu werfen und rettet damit ganz Mittelerde das Leben.

3. Tolkiens Biographie

Der Brite John Ronald Reuel Tolkien wurde am 3. 1. 1892 im südafrikanischen Bloemfontein in der Provinz Orange Free State geboren, wo sein Vater für eine Bank arbeitete, jedoch zog seine Mutter drei Jahre später nach dem Tod des Vaters mit ihm und seinem jüngeren Bruder zurück in eine Kleinstadt bei Birmingham. In Südafrika gab es zu der Zeit wenig Ruhe, da die Bevölkerung in mehrere Gruppen aufgeteilt wurde. Es gab Menschen mit schwarzer, brauner und weißer Hautfarbe, doch gerade die letzteren, die eigentlich in der Minderheit waren, übten die stärkste Macht auf das Land aus. Das waren die Zeiten, in denen Tolkien in diesem Land aufwuchs. Seine Mutter starb als er gerade 12 Jahre alt war, weshalb er von einer Tante und einem Priester erzogen wurde. Mit 16 Jahren schon schwor er seine Jugendliebe Edith zu heiraten, was er dann mit seiner Volljährigkeit von 21 Jahren mit einigen verbundenen Komplikationen am 22.3.1916 auch tat. Beide hatten nämlich schon früh den Verlust der Eltern erlitten, weshalb sie am Liebsten mit 16 Jahren schon geheiratet hätten, wovon ihnen der Priester aber abriet. Später wurde Tolkien dann Lexikograf und arbeitete nach dem ersten Weltkrieg beim „Oxford English Dictionary“ und erlernte die großen alten Sprachen Latein und Griechisch. Schließlich wurde er in Oxford Professor für angelsächische und englische Literatur. Für seine vier Kinder schrieb er die Vorgeschichte des „Herrn der Ringe“, „Der kleine Hobbit“ (1937). An der Trilogie „Der Herr der Ringe“ arbeitete er ca. 12 Jahre lang und sie erschien 1954/1955 in ca. 30 Sprachen übersetzt, obwohl seine Verleger nicht so recht an den Erfolg geglaubt hatten. Mit der Trilogie, die zum internationalen Bestseller mit über 100 Millionen Exemplaren wurde, schaffte Tolkien die Brücke von seinem wissenschaftlichem Fachgebiet zur Unterhaltungsliteratur. Er verarbeitete darin keltische und nordische Überlieferungen sowie biblische Motive, und verknüpfte alles auch noch mit profundem Fachwissen. John Ronald Reuel Tolkien starb 1973 im Alter von 81 Jahren und war mit seiner Vorliebe für Gärten, Bäume, Ackerland, Pfeifen und Tweedanzügen selbst ein Hobbit. Tolkien schrieb einmal in einem Brief an eine Freundin: „Ich bin eigentlich ein Hobbit !“[1] Doch durch seine einzigartigen Werke bleibt der „Urvater der Fantasie- Literatur[2] weiterhin am Leben.

4. Die Elben Lothloriens gegen die Orks und Nazgul Mordors im Hinblick auf den Ästhetizismus und Symbolismus

Die wichtigsten Elben, die in der Trilogie erwähnt werden sind die Noldor- Königin Galadriel und der Sindar- König Celeborn, die beide das schönste Elbenkönigreich des Dritten Zeitalters im Goldenen Wald östlich der Nebelberge beherrschen. Hier handelt es sich um Lothlorien, „Land der träumenden Blüten“ und auch Lorien, „Traumland“ genannt. Außerdem gibt es noch die Elbenprinzessin Arwen Undomiel oder „Maid des Abends“, die in den Menschen Aragorn verliebt ist und für ihren Prinz bei der Hochzeit die elbische Unsterblichkeit aufgeben muss, womit sie von ihrem Volk getrennt wird. Ihr Vater ist der Halb- Elb Meister Elrond, der mit ihr zusammen in Bruchtal lebt und schon viele Zeitalter von Mittelerde durchlebt hat. Bruchtal war mit Elrond zusammen 4000 Jahre lang ein offenes Haus für Menschen und andere Wesen, die Zuflucht suchten in den kritischen Zeiten, weshalb es auch als das „Letzte Heimelige Haus[3] bezeichnet wurde. Legolas, der aus dem Düsterwald stammt, ist ein weiterer Elb und kann als Krieger angesehen werden, da er sehr geschickt ist mit Pfeil und Bogen und einen ausgeprägten feinen Hör- und Sehsinn hat. Er bewegt sich auf offenem Gelände so elegant und leichtfüßig wie eine Katze und besitzt eine unglaubliche Ausdauer und Kondition. Insgesamt muss man über die Elben festhalten, dass sie unsterblich sind und über große Fähigkeiten verfügen. Sie besitzen „mehr Intelligenz, Kraft und Ausdauer als die Menschen.“[4] Im Hinblick auf den Ästhetizismus sind die Elben in „Der Herr der Ringe“ das wichtigste Volk, da sie die Ästhetik verkörpern. Elben sind schön, ja sogar so schön ,dass man z. B. von der Schönheit der Elbenhexe Galadriel geblendet wird. Dadurch, dass sie so perfekt, graziös und unnahbar erscheinen machen sie den Menschen, sowie den Zwergen Angst. Sie wirken durch ihre Größe und Macht, die sie alleine schon ausstrahlen sehr geheimnisvoll. Symbolisch wird ihr Erscheinungsbild auch vertreten, da sie teilweise im strahlendem Licht erscheinen, spitze Ohren haben, helle, ausdrucksvolle sowie verzierte Kleider tragen und ihre Haut auch zart und weiß ist. Damit wird ausgedrückt, dass sie die Reinheit und Stille verkörpern, wie Engel es z.B. tun. Jedoch stammt diese Stille und Melancholie der Elben nicht von ihrer Natur selbst, sondern von ihrer Umwelt. Da sie im Einklang mit der Natur leben und fähig sind mit Tieren zu sprechen und die Stimmen des Windes und der Bäume zu deuten, erfahren auch sie wie es um Mittelerde steht. Im „Kleinen Hobbit“ waren die Elben noch fröhlich und unbeschwert, jedoch verbreitete sich auch bei ihnen Saurons Schatten. Die Elben sind ein sensibles Volk für sich, dass noch wenig Kontakt zur Außenwelt pflegt und sich so weit es möglich ist, auch aus den Angelegenheiten Mittelerdes zurückzieht, weshalb sie am Ende der Trilogie auch zu den Unsterblichen Landen ziehen, um dort in Ruhe und Frieden leben zu können. Auch die zartklingende Sprache der Elben scheint wie eine Melodie, die vom Wind mitgetragen wird, da Tolkien in ihr viele schönklingende Akzente anderer Sprachen verarbeitet hat. Die Orte, die von Elben bewohnt werden sind Lothlorien, Bruchtal, der Düsterwald und Avallone und stehen für das andere Dasein, da diese Orte dem Paradies, der Transzendenz oder einem Traum gleichen. Das Leben dort ist unbeschwert und ungestört, da man dort zur Ruhe kommen sowie gesund werden kann, weshalb Bilbo Beutlin und Frodo sich auch zum Schluss für das Leben bei den Elben entscheiden.

[...]


[1] „Der Herr der Ringe- und die Sehnsucht nach einer anderen Welt“ -ein Artikel aus dem „stern“ Nr.51 vom 31.12 2001

[2] „John Ronald Reuel Tolkien“ -ein Artikel aus der „Ostfriesen- Zeitung“ vom 20.12.2002

[3] aus David Day : „Tolkiens Welt- Die mythologischen Quellen des Herrn der Ringe“ S. 51

[4] aus David Day : „Tolkiens Welt- Die mythologischen Quellen des Herrn der Ringe“ S. 44

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Tolkiens "Der Herr der Ringe" im Hinblick auf den Ästhetizismus und Symbolismus
Hochschule
Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig  (Seminar für deutsche Literatur und ihre Didaktik)
Veranstaltung
Ästhetizismus und Symbolismus
Note
2,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
14
Katalognummer
V84967
ISBN (eBook)
9783638043182
ISBN (Buch)
9783638942454
Dateigröße
580 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Tolkiens, Herr, Ringe, Hinblick, Symbolismus
Arbeit zitieren
Bachelor of Arts Ute Heijenga (Autor:in), 2005, Tolkiens "Der Herr der Ringe" im Hinblick auf den Ästhetizismus und Symbolismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84967

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Tolkiens "Der Herr der Ringe" im Hinblick auf den Ästhetizismus und Symbolismus



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden