Als Reisende in einem fremden Land, so betreten die hier behandelten Philosophen eine spannende Welt voller Reagenzgläser, Nebelkammern und kryptischen Forschungsberichten, um den Einheimischen über die Schulter zu schauen. Die hier vorliegende Arbeit beruht primär auf den Werken der Technikphilosophen Bruno Latour und Karin Knorr-Cetina. Ian Hacking, Peter Galison und Steve Woolgar werden begleitend herangezogen. Diese Autoren repräsentieren eine Unterkategorie von STS und Technoscience - die Laborstudien – welche seit den siebziger Jahren an Bedeutung gewinnen. Allen gemeinsam ist ein methodischer Internalismus, das heißt, der Schwerpunkt liegt auf der Deskription und Analyse des Prozesses wissenschaftlicher Arbeit in den Laboratorien und weniger auf dem fertigen Endprodukt, sei es ein neues wissenschaftliches Paradigma oder ein technisches Artefakt. Wie wird im Laboratorium Erkenntnis produziert und transformiert? Wie funktioniert die Fabrikation von Wissenschaft im praktischen Alltag? Welche Rolle spielen die Apparaturen und Veröffentlichungen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Laborstudien
- Charakteristika von Laboratorien
- Laborarbeit als soziale Überzeugungstaktik
- Instrumente und Apparate
- Konstruktivismus?
- Verhandlungsräume
- Probleme und Kritik
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Erforschung von Laborwissenschaften, insbesondere aus der Perspektive von Technikphilosophen wie Bruno Latour und Karin Knorr-Cetina. Der Fokus liegt auf der Analyse des Prozesses wissenschaftlicher Arbeit in Laboratorien, untersucht werden die Mechanismen der Wissensgenerierung, die Rolle von Instrumenten und Apparaturen sowie die Interaktionen zwischen der wissenschaftlichen Arbeit und der Gesellschaft.
- Der wissenschaftliche Prozess und die Herstellung von Wissen im Laboratorium
- Die Bedeutung von Instrumenten und Apparaturen in der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung
- Die Verhandlungsräume zwischen wissenschaftlicher Arbeit und Gesellschaft
- Der Einfluss von sozialen Kontexten auf die Entwicklung von Technik und Wissenschaft
- Die Analyse der „Black Box“ des wissenschaftlichen Prozesses
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt den Leser in die Thematik der Laborstudien ein und stellt die zentralen Autoren der Arbeit - Bruno Latour, Karin Knorr-Cetina, Ian Hacking, Peter Galison und Steve Woolgar - vor. Sie beschreibt die Arbeitsweise der Laborstudien und deren Fokus auf die Beschreibung und Analyse des wissenschaftlichen Prozesses im Laboratorium.
Laborstudien
Dieses Kapitel vertieft die Charakteristika von Laborstudien und erklärt den Begriff „Technoscience“ im Kontext der experimentellen Naturwissenschaften und Ingenieurswissenschaften. Es untersucht die Funktionsweise von Technik und wissenschaftlichen Fakten, die durch diese Technik zustande kommen, sowie die Interdependenzen und Verhandlungsräume zwischen wissenschaftlicher Arbeit und der Gesellschaft. Latour und Woolgar argumentieren, dass die Entstehung von Wissen durch einen mit Technik vermittelten Prozess erfolgt, der in der „Black Box“ des wissenschaftlichen Prozesses verschwindet.
- Arbeit zitieren
- Cathleen Bochmann (Autor:in), 2005, „Folgt den Akteuren“ - Eine Abhandlung zu Laborwissenschaften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85014