Jahrelang war in weiten Kreisen im Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit ein massiver Widerstand gegen einen umfassenden EDV-Einsatz zu spüren. Er begründete sich einerseits auf der Tatsache, dass die Soziale Arbeit ein sehr heterogenes Arbeitsfeld ist und Vorgänge schwer standardisierbar und erfassbar sind, andererseits spiegelt er Befürchtungen von Sozialarbeitern vor vermehrter Kontrolle durch neue Informationstechnologien wider.
In den letzten Jahren hat sich dies grundlegend geändert und nicht nur in unserem Verein werden Softwareanwendungen für die Erstellung von Akten, die Pflege von großen Datenbeständen, die Verwaltung der Organisation, die Evaluation unserer Arbeit, die Öffentlichkeitsarbeit, aber auch für weiterführende Bereiche wie Diagnose und Therapie unserer Klienten genutzt.
Ausreichende Computerkenntnisse unserer Mitarbeiter sind nicht nur nötig, um die aufgezählten Anforderungen bewältigen zu können, sondern auch, um relevantes Wissen an Klienten weiterzugeben, um sie für ein Zurechtkommen in der heutigen stark informationstechnologiebasierten Wissensgesellschaft rüsten zu können. Aufgrund der beengten Räumlichkeiten unserer Vereins können derartige Trainingsprogramme nicht im Haus durchgeführt werden, wir nutzen aber regelmäßig diesbezüglich gut ausgestattete Jugendzentren, um Kindern psychisch kranker Eltern u.a. Grundkenntnisse der Internetrecherche, Kommunikation mit neuen Medien, Erstellung von Dokumenten und einfacher Programmierung beizubringen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesamtkonzeption für den EDV- Einsatz
- Wie soll der EDV-Einsatz in der Einzelfallarbeit aussehen?
- Wie wird das Recht auf informationelle Selbstbestimmung gewährleistet?
- Anforderungen an das Programm
- Verständnisse von Hilfeplanung und Intervention, deren Umsetzung in unserem Beispiel und daraus abgeleitetet Anforderungen an ein EDV-Programm
- Verständnisse von Evaluation und Aktenführung, deren Umsetzung in unserem Beispiel und daraus abgeleitetet Anforderungen an ein EDV-Programm
- Programmevaluation
- Evaluation in Bezug auf die Anforderungen der Hilfeplanung und Intervention
- Evaluation in Bezug auf die Anforderungen der Evaluation und Aktenführung
- Funktionalität des Programms
- intuitive Bedienbarkeit, Benutzerführung, Hilfefunktion, Flexibilität und Erweiterbarkeit der Leistungserfassung
- Zusatznutzen, der über die Aktenführung und die formulierten Anforderungen hinausgeht (einzelfallbezogene Berichte, Terminplanung, Überwachung von Fristen)
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Thematik des EDV-Einsatzes in der Sozialen Arbeit, insbesondere am Beispiel des Falles der Kindeswohlgefährdung und der Software GeDok. Ziel ist es, die Gesamtkonzeption des EDV-Einsatzes im Verein darzustellen und aufzuzeigen, wie die EDV in der Hilfeplanung, der Risikoeinschätzung, der Intervention, der Evaluation und der gesamten Aktenführung eingesetzt werden kann. Die Arbeit analysiert die Anforderungen, die die Soziale Arbeit bei Kindeswohlgefährdung an ein nützliches Softwarepaket stellt und beurteilt, inwieweit GeDok diese erfüllt.
- EDV-Einsatz in der Einzelfallarbeit
- Anforderungen an ein EDV-Programm für die Soziale Arbeit
- Evaluation von GeDok in Bezug auf Hilfeplanung und Intervention
- Evaluation von GeDok in Bezug auf Evaluation und Aktenführung
- Funktionalität und Zusatznutzen von GeDok
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Entwicklung des EDV-Einsatzes in der Sozialen Arbeit und die Bedeutung des Themas. Kapitel 1 beschreibt die Gesamtkonzeption des EDV-Einsatzes im Verein und die verschiedenen Bereiche, in denen die EDV eingesetzt wird. Kapitel 2 geht auf die Anforderungen an ein EDV-Programm für die Soziale Arbeit ein, insbesondere im Bereich der Hilfeplanung und Intervention. Kapitel 3 widmet sich der Evaluation des Programms GeDok, sowohl in Bezug auf die Anforderungen der Hilfeplanung und Intervention als auch in Bezug auf die Anforderungen der Evaluation und Aktenführung. Kapitel 4 beleuchtet die Funktionalität und den Zusatznutzen von GeDok über die Aktenführung hinaus.
Schlüsselwörter
EDV-Einsatz, Soziale Arbeit, Kindeswohlgefährdung, Hilfeplanung, Intervention, Evaluation, Aktenführung, Softwarepaket, GeDok.
- Arbeit zitieren
- Andrea Englisch (Autor:in), René Böhme (Autor:in), 2007, EDV in der Sozialen Arbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85107