Dvořák komponierte 1893 seine neunte Symphonie „Aus der Neuen Welt“ Op.95 und lehnte sich dabei (ebenso in anderen Werken) bewusst an „amerikanische“ Elemente an. Dies ist eine unbestrittene Tatsache. Inwieweit er sich mit der Musik dieser Randgruppenauseinander gesetzt hat und dabei authentische, autochthone Musik gehört hat, ist nicht ganz klar. Der politische Akt von Dvořák, diesen musikalischen „Randgruppen“ Platz in seinen Werken einzuräumen, ist zum Anstoß weltanschaulicher Diskussionen bis zur Gegenwart geworden.
Im Folgenden soll die historische, politische Situation am Ende des 19. Jahrhunderts in Amerika erläutert werden, Dvořáks typisch amerikanische Kompositionsweise gezeigt und ein Überblick zu den verschiedenen Bewertungen dazu gegeben werden, die lange Zeit sehr ambivalent waren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historische, politische Situation in Amerika
- Dvořáks progressive „Amerikanische Musik“
- Bewertung in Amerika
- Bewertung vor und während des dritten Reiches in Europa
- Bewertung in der Nachkriegszeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der neunten Symphonie „Aus der Neuen Welt\" von Antonín Dvořák und untersucht, inwiefern er sich in seinen Werken an „amerikanische“ Elemente anlehnte, insbesondere an die Musik von Indianern und Afroamerikanern. Dabei werden die historischen und politischen Umstände in den USA am Ende des 19. Jahrhunderts beleuchtet, sowie die verschiedenen Bewertungen von Dvořáks musikalischem Ansatz.
- Die historische und politische Situation in den USA am Ende des 19. Jahrhunderts, insbesondere die Folgen des Bürgerkriegs und die Behandlung von Afroamerikanern und Indianern.
- Dvořáks Herangehensweise an „amerikanische“ Musik und die Verwendung von musikalischen Elementen, die er mit der Musik von Indianern und Afroamerikanern in Verbindung brachte.
- Die unterschiedlichen Bewertungen von Dvořáks Musik, sowohl in Amerika als auch in Europa, im Kontext verschiedener politischer und gesellschaftlicher Strömungen.
- Die Bedeutung von Dvořáks Werk als politischer Akt, der den musikalischen „Randgruppen“ in den USA Anerkennung verschaffte und gleichzeitig zu Diskussionen über die „authentische“ Verwendung von „fremden“ musikalischen Elementen führte.
- Die Einordnung von Dvořáks Musik in den Kontext der tschechischen Nationalmusik und die Auseinandersetzung mit der damaligen Wahrnehmung von „Wildenmusik“.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Wie setzte sich Dvořák mit der Musik von „Randgruppen“ in Amerika auseinander und welche Rolle spielte dies in seinen Kompositionen? Sie bietet einen Überblick über den Inhalt der Arbeit.
Das zweite Kapitel beleuchtet die historische und politische Situation in den USA am Ende des 19. Jahrhunderts, insbesondere die Folgen des Bürgerkriegs und die Behandlung von Afroamerikanern und Indianern. Hier werden Themen wie die Sklaverei, die Reconstruction-Periode und die brutale Unterdrückung der Indianer behandelt.
Das dritte Kapitel fokussiert auf Dvořáks musikalischen Stil und seine bewusste Integration von „amerikanischen“ Elementen in seine Kompositionen. Es wird gezeigt, wie er musikalische Floskeln, die er mit der Musik von Indianern und Afroamerikanern in Verbindung brachte, in seine Werke einbezog.
Schlüsselwörter
Antonín Dvořák, neunte Symphonie „Aus der Neuen Welt\", „amerikanische“ Musik, Indianermusik, Afroamerikanische Musik, Sklaverei, Reconstruction-Periode, politische Situation in den USA, tschechische Nationalmusik, Theodore Baker, „Über die Musik der nordamerikanischen Wilden“, Bewertung, Weltanschauung.
- Quote paper
- Mag. Art; Mag. Phil Heike Sauer (Author), 2006, Dvorák, die Musik der „nordamerikanischen Wilden“ und die „Negermusik“ , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85208