In der vorliegenden Arbeit wird die Thematik "financial covenants" umfassend betrachtet; ein Schwerpunkt liegt dabei auf rechtlich-ökonomischen Aspekten. Zunächst gilt es, den Begriff „financial covenants“ abzugrenzen und rechtsdogmatisch einzuordnen. Im Folgenden werden dann die Verwendungsmöglichkeiten von financial covenants sowie ihre mögliche und typische Ausgestaltung näher beleuchtet. Etwaige Vorteile gegenüber konventionellen Methoden der Kreditsicherung, aber auch Nachteile oder gar Risiken, werden herausgearbeitet. Die Perspektive des Kreditgebers wird hierbei von der des Kreditnehmers differenziert betrachtet.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das Rechtsinstitut der financial covenants umfassend darzustellen um es zu den herkömmlichen (gesetzlichen) Methoden der Kreditsicherung in Vergleich stellen zu können. Unter Einbeziehung rechtsökonomischer Überlegungen ermöglicht dies im Ergebnis eine Aussage darüber, ob (und gegebenenfalls inwieweit) die Verwendung von financial covenants in Deutschland eine zu empfehlende Option darstellen kann.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- I. Terminologische Vorbemerkungen.
- II. Herkunft und Zweck von financial covenants
- B. Funktionsweise und Ausgestaltung von financial covenants
- I. Funktionsweise von financial covenants
- 1. Disziplinierung des Schuldners (Risikovermeidungsfunktion)
- 2. Früherkennung von Unternehmenskrisen (Risikoerkennungsfunktion)
- 3. Definition von Reaktionen und Sanktionen (Vertragsdurchsetzungsfunktion)
- 4. Erklärung der in den Klauseln verwendeten Begriffe
- II. Ausgestaltung von financial covenants.
- 1. Informationspflichten........
- 2. Finanzkennzahlen (financial ratios)....
- a) Eigenkapitalausstattung (net worth requirement)
- b) Verschuldung (gearing ratio)
- c) Ertrag (interest cover ratio)
- d) Liquidität (current ratio)
- e) sonstige Finanzkennzahlen.......
- 3. Sicherung der Verwertungsrangfolge
- a) Negativklauseln (negative pledge)
- b) Gleichstellungsklauseln (pari passu)
- 4. Identitätssicherung des Schuldnerunternehmens....
- 5. Einbeziehung von Pflichten gegenüber Dritten........
- C. Rechtlich-ökonomische Implikationen von financial covenants
- I. Rechtliche Implikationen ……....
- 1. Sittenwidrigkeit und Schadensersatzansprüche..…………………………..\
- 2. Kapitalersatzregeln
- 3. Weitere rechtliche Implikationen
- a.) Richterliche Inhaltskontrolle.
- b) Risiken der Kreditkündigung.
- 4. Rechtliche Bewertung..\
- II. Effizienz und (ökonomische) Leistungsfähigkeit.
- 1. Meinungsstand in der Literatur
- 2. Effizienz und Grenzen der Durchsetzbarkeit
- 3. Benachteiligung von „Kleingläubigern\"?
- 4. Ökonomische Bewertung.
- D. Zusammenfassung und abschliessende Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Gläubigerschutz durch vertragliche Abreden, insbesondere durch sogenannte „financial covenants“. Sie analysiert die Funktionsweise, Ausgestaltung und rechtlich-ökonomischen Implikationen dieser Klauseln im Kreditvertrag.
- Die verschiedenen Funktionen von financial covenants, wie z.B. die Disziplinierung des Schuldners, die Früherkennung von Unternehmenskrisen und die Sicherstellung der Vertragsdurchsetzung.
- Die verschiedenen Arten von Finanzkennzahlen, die in financial covenants verwendet werden, und deren Bedeutung für den Gläubigerschutz.
- Die rechtlichen Implikationen von financial covenants, insbesondere die Frage der Sittenwidrigkeit und der Kapitalersatzregeln.
- Die ökonomischen Aspekte von financial covenants, wie z.B. die Effizienz und die Grenzen der Durchsetzbarkeit.
- Die Auswirkungen von financial covenants auf die „Kleingläubiger“.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Thematik der Gläubigerschutz durch vertragliche Abreden und führt in die Thematik der financial covenants ein. Sie beleuchtet die terminologischen Vorbemerkungen und die Herkunft sowie den Zweck dieser Klauseln.
Das zweite Kapitel erläutert die Funktionsweise und die Ausgestaltung von financial covenants. Hier werden die verschiedenen Funktionen der Klauseln, wie z.B. die Risikovermeidungsfunktion, die Risikoerkennungsfunktion und die Vertragsdurchsetzungsfunktion, näher betrachtet. Außerdem werden die in den Klauseln verwendeten Finanzkennzahlen und die Sicherung der Verwertungsrangfolge des Gläubigers erläutert.
Kapitel C untersucht die rechtlich-ökonomischen Implikationen von financial covenants. Es wird die Frage der Sittenwidrigkeit und der Kapitalersatzregeln sowie weitere rechtliche Aspekte behandelt, die im Zusammenhang mit diesen Klauseln relevant sind. Darüber hinaus werden die ökonomischen Aspekte wie die Effizienz, die Grenzen der Durchsetzbarkeit und die Auswirkungen auf „Kleingläubiger“ diskutiert.
Schlüsselwörter
Financial Covenants, Gläubigerschutz, Kreditvertrag, Risikovermeidungsfunktion, Risikoerkennungsfunktion, Vertragsdurchsetzungsfunktion, Finanzkennzahlen, Sittenwidrigkeit, Kapitalersatzregeln, Effizienz, Durchsetzbarkeit, „Kleingläubiger“
- Arbeit zitieren
- Dennis-Jonathan Mann (Autor:in), 2005, Gläubigerschutz durch vertragliche Abreden - financial covenants, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85221