Auch im Gesundheitswesen und speziell im Krankenhausmanagement wird der Prozessgedanke immer populärer, selbst wenn er noch nicht allzu oft und umfassend genug gelebt wird. Durch die verschiedenen Wandlungsprozesse im Gesundheitswesen, die mittlerweile auch stark das Management beeinflussen, und vor allem die veränderten Entgeltsysteme in der Krankenhauswirtschaft werden das Prozessdenken und die prozessorientierte Kostenrechnung auch im Krankenhauswesen verstärkt attraktiv (Posluschny 2002).
Das Prozesskostenmanagement hat zum Ziel einerseits die Prozessoptimierung zu steigern und somit auch die Produktrentabilität und die Kundenrentabilität und andererseits den Unternehmenserfolg zu fördern. Durch eine entsprechende Produktoptimierung kann einmal die Qualität des Produktes wie auch zweitens die Kostenregulation verbessert werden. Im Idealfall können hiermit die Qualität gesteigert und zudem die Kostenreduziert werden. Je nach Unternehmensphilosophie und materieller Ressourcen kann der Betrieb somit durch die Kosten- und Leistungstransparenz die Leistungsqualität und Produktionskosten nachhaltig beeinflussen. Dies sind wesentliche Einflussfaktoren für den Unternehmenserfolg. Die Prozesskostenrechnung stellt die Kosten indirekter Unternehmensbereiche deutlicher dar und hilft so, diese optimaler zu steuern (Kothe-Zimmermann 2006, Beyer 2004).
Inhalt
Einleitung
1.ProzesskostenrechnungimKrankenhaus
1.1ProzessabläufeimKrankenhaus
1.2ProzessabläufeinderPflege
2.ProzesskostenrechnungamBeispiel„Dienstübergabe“
2.1DefinitiondesUntersuchungsbereichesundFestlegungderZielsetzung
2.1.1DefinitiondesUntersuchungsbereiches
2.1.2FestlegungderZielsetzung
2.2BildungvonHypothesenüberHauptprozesseundCostDriver
2.2.1Hauptprozesse
2.2.2CostDriver
2.3TätigkeitsanalysezurTeilprozessermittlung
2.4Kapazitäts-undKostenzuordnung(Prozesskostenstellenrechnung)
2.4.1Kapazitäten
2.4.2Kosten
2.5HauptprozessverdichtungundProzesskostenplanung
2.5.1Prozessverdichtung
2.5.2Prozesskostenplan
Abschluss
Literatur
Einleitung
In der Betriebswirtschaft bzw. dem Controlling sowie dem Management in Wirtschaftsunternehmen setzen sich zunehmend die Gedanken der Prozessorientierung durch. Damit erhält dieses Denken einmal Einzug in die Produktionskette sowie ebenfalls in die Kostenrechnung. Die prozessorientierte Kostenrechnung erfährt international und langsam auch in der Bundesrepublik Deutschland zusehends mehr an Interesse und sie zeigt sich als erfolgreiches Instrument der Betriebsführung. Studien zeigen (vgl. Stoi o. D.)
Auch im Gesundheitswesen und speziell im Krankenhausmanagement wird der Prozessgedanke immer populärer, selbst wenn er noch nicht allzu oft und umfassend genug gelebt wird. Durch die verschiedenen Wandlungsprozesse im Gesundheitswesen, die mittlerweile auch stark das Management beeinflussen, und vor allem die veränderten Entgeltsysteme in der Krankenhauswirtschaft werden das Prozessdenken und die prozessorientierte Kostenrechnung auch im Krankenhauswesen verstärkt attraktiv (Posluschny 2002).
Das Prozesskostenmanagement hat zum Ziel einerseits die Prozessoptimierung zu steigern und somit auch die Produktrentabilität und die Kundenrentabilität und andererseits den Unternehmenserfolg zu fördern. Durch eine entsprechende Produktoptimierung kann einmal die Qualität des Produktes wie auch zweitens die Kostenregulation verbessert werden. Im Idealfall können hiermit die Qualität gesteigert und zudem die Kostenreduziert werden. Je nach Unternehmensphilosophie und materieller Ressourcen kann der Betrieb somit durch die Kosten- und Leistungstransparenz die Leistungsqualität und Produktionskosten nachhaltig beeinflussen. Dies sind wesentliche Einflussfaktoren für den Unternehmenserfolg. Die Prozesskostenrechnung stellt die Kosten indirekter Unternehmensbereiche deutlicher dar und hilft so, diese optimaler zu steuern (Kothe-Zimmermann 2006, Beyer 2004).
In dieser Arbeit sollen Prozessabläufe der klinischen Pflege mittels des Instrumentes der Prozesskostenrechnung auf die entstehenden Kosten untersucht werden. Das Untersuchungsfeld soll dabei das praktische Handlungsfeld des Autors sein. Dadurch entstehende Probleme werden in der Arbeit diskutiert.
1. Prozesskostenrechnung im Krankenhaus
Prozesskostenrechnung ist ein Kostenrechnungssystem zur Transparentwerdung von entstehenden Kosten im Produktionsprozess eines Verkaufsartikels oder einer Dienstleistung. Dabei werden die erbrachten Leistungen definiert und in Beziehung zu den Kosten gesetzt. Damit unterstützt sie das Kostenmanagement indem die Vollkostenkostenbasis aufgrund einer differenzierteren Gemeinkostenverrechnung besser offen gelegt werden kann (Olfert 2005).
Als Anteil der Kosten- und Leistungsrechnung verfolgt die Prozesskostenrechnung das Ziel, die Transparenz der entstehenden Kosten vor Ort der Produktion (Kostenstelle) bzw. der Leistungserbringung (Kostenverursacher) zu erhöhen und somit die Einzel- und Gemeinkosten vielschichtiger betrachten zu können. So können die kostenintensiven Anteile, Phasen und Ressourcen (Cost Driver) im Produktions- bzw. Leistungserbringungsprozess besser identifiziert und auf ihre Effektivität wie auch Effizienz überprüft werden. Die Prozesskostenrechnung bedient sich hierbei der Definierung und Festlegung repetierbarer Prozessabläufe. Diese Prozesse sind dadurch ausgezeichnet, dass sie einheitlich ablaufen und nach bestimmten Standards regulierbar sowie jederzeit wiederholbar sind (Wilde 2004).
Kann man eine exakte Kostenzuweisung zu einem Leistungserbringer oder Ressourcenverbrauch im Leistungs- oder Produktionsprozess nach dem konkreten Verursacherprinzip festlegen, so lässt sich ein Einblick in die jeweiligen Kosteneinflussgrößen sowie die Kosten sowohl im direkten wie auch indirekten Bereich der Leistungserstellung gewinnen (Koch 2004).
1.1 Prozessabläufe im Krankenhaus
Die Prozesskostenrechnung kann in Kliniken zur Optimierung verschiedenster Prozesse eingesetzt werden. In prozessorientierten Häusern können hier beispielsweise Steigerungen der Struktur-, Prozess- sowie Ergebnisqualität erreicht werden, werden einzelne Schritte der Prozessabfolgen einer therapeutischen Intervention auf ihre Effektivität und Effizienz beleuchtet. Das können beispielsweise einzelne therapeutische Maßnahmen aber auch der gesamte Behandlungsprozess bzw. Behandlungspfad (Clinical path way) eines Patienten im Krankenhaus sein oder interne Organisations- und Kooperationsprozesse (Kothe-Zimmermann 2006).
In Krankenhäusern sind Organisationsabläufe und Behandlungsprozesse allerdings nur sehr bedingt zu vereinheitlichen und standardisierbar. Selbst bei relativ einfachen Schrittfolgen, die als notwendig und sinnvoll angesetzt werden, ist der Faktor Mensch und seine Reaktion auf Umwelt, Diagnostik, Therapie und Krankheitssymptome etc. sowie die nichtplanbare Anzahl von Patienten oder Notfällen sowie personellen Engpässen oder situativ hoher Ausnutzung von Gerätschaften, nicht zu unterschätzen. So können sehr gut standardisierte Schrittfolgen von Diagnostik und Therapie festgelegt werden, wie diese aber im individuellen Fall erfolgen können, ist nicht absehbar. Oft muss auch vom Standard abgewichen werden. Als gute Beispiele können hier Therapiestandards gemäß bestimmter medizinischer Diagnosen gelten. Dabei können sehr gut technische und organisatorische Abläufe vereinheitlicht werden, da sie zunächst nichts mit dem individuellen Patientenkontakt zu tun haben. Des Weiteren können Organisationsprozesse, wie die Patientenaufnahme am Empfang der Klinik relativ gut standardisiert werden, weil sie auf sehr viele Formalitäten beruhen. Grundsätzlich gilt, dass die Bewertung von Handlungsprozessen nach Qualität, Kosten und Prozesszeit erfolgt (Koch 2004, Posluschny 2002).
1.2 Prozessabläufe in der Pflege
In der Pflege gibt es viele Organisationsprozesse oder Handlungsabläufe, die entsprechend bestimmter Ordnungen und Regeln standardisiert und transparent gemacht werden können. Dies sind im Allgemeinen so genannte patientenferne Aufgaben. Im Patientenkontakt sind die Handlungsprozesse so individuell und fallbezogen, dass meist kaum eine Verallgemeinerung oder Repetierbarkeit gewährleistet werden kann oder sollte. Selbst diverse Materialverbräuche und –fabrikate sind oft so fallspezifisch (z. B. im Wundmanagement), dass keine allgemein gültige Aussage getroffen werden kann. Denn erstens ist dies meist dem Aufgaben- und Anordnungsbereich der Ärzte zuzuordnen, so dass die Pflege kaum Einflussnahme ausüben kann und zweitens die Materialmenge je nach Ausmaß des Handlungsbedarfes täglich neu eingeschätzt werden muss. Zusätzlich besteht das Problem, dass neben einiger oft nicht berechenbarer Materialverbräuche, die Personalkosten unabhängig von der Tätigkeit stets die gleiche Höhe haben. Wichtig ist dadurch der Zeitwert der Personalkostenermittlung. Einziger Ansatzpunkt ist hier, so genannte niedere Tätigkeiten durch kostengünstigeres Personal ausführen zu lassen, wie z. B. Hilfskräfte. Es lässt sich aber durchaus bei verschiedenen Gruppenaktivitäten die Arbeitszeit in ihrer Summe berechnen und in parallel verlaufende Prozesse zergliedern, so dass auch hier eine Kostentransparenz auf einen gemeinsamen Handlungsprozess des Teams zu erreichen ist (Sießegger 2005).
Die so genannten Expertenstandards, die einige Prozessabläufe in der Pflegepraxis rechtsmäßig regeln sollen, beinhalten ebenfalls keine pauschalen Zeitwert- und Mengenangaben von Materialressourcen. Sie geben Schrittfolgen der Prozessabläufe vor.
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