Viele wissenschaftliche Bereiche beschäftigen sich mit dem Alter und dem Älterwerden. Fragen nach Möglichkeiten der Lebensverlängerung und der Verjüngung bewegten die Menschheit zu allen Zeiten – bereits die ältesten fassbaren Geschichtsquellen, so zum Beispiel die über 4000 Jahre alten Smith Papyrusrollen, haben sich mit Möglichkeiten der Lebensverlängerung und der Hochaltrigkeit beschäftigt – auch der Mythos des sagenumwobenen Jungbrunnens begegnet uns noch heute. Doch was ist das Alter? Gibt es eine übergreifende Definition, einen gemeinsamen Nenner, auf den man all diese Forschungsgebiete bringen kann? Warum werden die Menschen immer älter und welche Veränderungen sind hieran gekoppelt?
Diese und weitere Fragen sollen im dieser Arbeit angesprochen und erörtert werden. Teil 1 gibt einen Einblick in die geschichtliche Entwicklung und das aktuelle Verständnis der Alternsforschung. Die Wissenschaften, die ihre Forschungen auf die Gerontologie erstrecken, werden mit einem Einblick in deren Sichtweisen und die Bereiche, mit denen sie sich jeweils innerhalb der Gerontologie beschäftigen, dargestellt.
Teil 2 behandelt den epochalen und demographischen Wandel unserer Gesellschaft. In einem ersten Schritt werden Veränderungen der Menschheit hinsichtlich Lebensweise, Arbeit und Ruhestand, Leben und Aufgaben innerhalb der Familie und dem Ansehen älterer Menschen analysiert; in einem zweiten Schritt die Populationsverschiebungen dargestellt und auf deren Ursachen, Tendenzen und denkbare Abhilfen eingegangen.
In Teil 3 erfolgt eine Darstellung des Alters und Alterns und der damit zusammenhängenden Veränderungen bzw. gleich bleibenden Faktoren. Zunächst soll das Alter genauer betrachtet werden – wie es entsteht, welches die Kennzeichen dafür sind, wie man es beschreiben kann. Dann wird versucht, ‚älter’ im Sinne einer kalendarischen Grenze zu bestimmen und herauszufinden, was unserer Gesellschaft mit dem Alter verbindet und ob dieses Bild der Realität entspricht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Teil 1: Gerontologie
- I. Was ist Gerontologie?
- 1. Begriff
- 2. Gerontologische Disziplinen
- a.) Gerontopsychologie
- b.) Gerontosoziologie
- c.) Biologische Gerontologie
- d.) Geriatrie
- II. Die geschichtliche Entwicklung der Alternsforschung
- Teil 2: Gesellschaftliche und demographische Entwicklung
- I. Epochaler Wandel
- 1. Alltagskompetenz
- 2. Familiensituation
- 3. Übergang vom Berufsleben in die Pensionierung
- II. Demographischer Wandel
- 1. Einführung in die Demographie
- 2. Die Aussagekraft demographischer Statistiken
- 3. Ursachen der gestiegenen Lebenserwartung
- 4. Aktuelle Bevölkerungsentwicklung
- a.) Anstieg der Lebenserwartung
- b.) Rückgang der Fertilitätsquote
- c.) Sinkende Mortalitätsquote
- e.) Vorausberechnungen und Meßmethoden
- aa.) Bevölkerungsverteilung
- 5. Ursachen der Bevölkerungsalterung
- a.) Der Einfluss der gegebenen Altersstruktur
- b.) Fertilität und Mortalität
- 6. Mögliche Abhilfen
- a.) Vermehrte Einwanderung
- b.) Höhere Fertilität
- c.) Höhere Mortalität
- 7. Ergebnis
- Teil 3: Erkenntnisse der Alternsforschung im Hinblick auf Altersgrenzen
- I. Was ist ,,Alter\"?
- 1. Gesellschaftliche Differenzierung
- 2. Abgrenzung zur Jugend
- 3. Umschreibungsmöglichkeiten
- a.) Das chronologische (kalendarische) Alter
- b.) Das biologische Alter
- c.) Das psychologische Alter
- d.) Das soziologische Alter
- 4. Ältere Menschen"
- 5. Altersbilder
- 6. Wann fühlt man sich ,alt'?
- II. Stetigkeit und Veränderung psychischer Faktoren
- 1. Intelligenz
- a.) Begriff und Überblick
- b.) Differenzierung
- c.) Geschlechtsspezifische Faktoren
- d.) Schulbildung und biographische Momente
- e.) genetische Faktoren
- f.) Gesundheit
- g.) Ergebnis
- 2. Gedächtnis
- a.) Begriff
- b.) Psychologische Faktoren des Lernerfolgs
- c.) Sozialwissenschaftliche Faktoren des Lernerfolgs
- d.) Genetische Faktoren der Gedächtniskapazität
- e.) Ergebnis
- 3. Psychomotorik
- a.) Begriff und Überblick
- b.) Sportliche Betätigung
- c.) Soziale Faktoren
- 4. Alltagskompetenz
- 5. Kreativität
- III. Die Persönlichkeit im Alter
- 1. Begriff und Methoden der Persönlichkeitsforschung
- 2. Veränderung von Eigenschaften
- 3. Veränderung von Emotionen
- 4. Veränderung von Motivationen und Bedürfnissen
- 5. Psychosozialer Stress und Belastbarkeit
- IV. Die Gesundheit im Alter
- 1. Die Veränderung des objektiven Gesundheitszustandes im Alter
- 2. Die Veränderung des subjektiven Gesundheitszustandes im Alter
- V. Der Ruhestand
- 1. Veränderungen in den Erwerbsquoten der älteren Bevölkerung
- 2. Die Einstellung zum Ruhestand
- a.) Die Bedeutung des Berufes
- b.) Die Bedeutung des Übergangs in den Ruhestand
- 3. Anpassung an den Ruhestand
- Teil 4: Vereinbarkeit der gerontologischen Ergebnisse mit unseren derzeitigen Altersgrenzen
- I. Zusammenfassung
- II. Die Entberuflichung des Alters im Vergleich zu anderen Ländern
- III. Die Einbeziehung älterer Menschen in die Berufswelt
- IV. Die praktische Umsetzung des Übergangs in den Ruhestand
- V. Vereinbarkeit mit der heutigen wirtschaftlichen Situation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Vereinbarkeit der derzeitigen Altersgrenzen mit den Forschungsergebnissen der Gerontologie. Ziel ist es, die Erkenntnisse der Alternsforschung in Bezug auf körperliche, geistige und soziale Veränderungen im Alter darzustellen und diese Erkenntnisse mit den gesellschaftlichen und demographischen Entwicklungen zu verknüpfen.
- Die Entwicklung der Gerontologie und deren Disziplinen
- Der demographische Wandel und die Folgen für die Gesellschaft
- Die Auswirkungen des Alters auf die geistigen Fähigkeiten und die Persönlichkeit
- Die Bedeutung des Ruhestands und die Anpassung an die neue Lebensphase
- Die Vereinbarkeit von Altersgrenzen mit den Erkenntnissen der Gerontologie und die Auswirkungen auf die Berufswelt
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die zentralen Fragen der Arbeit vor.
- Teil 1 bietet eine Einführung in die Gerontologie und die geschichtliche Entwicklung der Alternsforschung.
- Teil 2 beleuchtet den epochalen und demographischen Wandel unserer Gesellschaft, analysiert Veränderungen in der Lebensweise, Arbeit und Ruhestand, Familie und dem Ansehen älterer Menschen, und geht auf die Ursachen der Bevölkerungsalterung und mögliche Abhilfen ein.
- Teil 3 betrachtet das Alter und die damit verbundenen Veränderungen, analysiert die Entwicklung von geistigen Fähigkeiten, die Persönlichkeit im Alter und die Anpassung an den Ruhestand.
- Teil 4 fasst die gewonnenen Erkenntnisse zusammen und untersucht deren Auswirkungen auf das Arbeitsleben, die Einbeziehung älterer Menschen in die Berufswelt und die praktische Umsetzung des Übergangs in den Ruhestand.
Schlüsselwörter
Gerontologie, Altersforschung, Demographischer Wandel, Altersgrenzen, Ruhestand, Gesellschaftliche Veränderungen, Psychische Faktoren, Persönlichkeitsentwicklung, Gesundheit im Alter, Berufswelt.
- Arbeit zitieren
- Dunja Rieber (Autor:in), 2005, Erkenntnisse der Alternsforschung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85335