Im Rahmen dieser Arbeit möchte ich zunächst auf die Daily Soap Verbotene Liebe unter inhaltlichen und formalen Aspekten kurz eingehen. Anschließend werde ich der Frage nachgehen, welche Gründe die Rezipienten der Verbotene Liebe für die Nutzung der Soap haben und hierzu verschiedene Modelle der Mediennutzung erklären.
Außerdem möchte ich der Frage nachgehen, inwiefern man postmoderne Entwicklungen in der Soap wieder findet.
Zum Abschluss werde ich anhand verschiedener Medienwirkungsmodelle versuchen, Vermutungen über die Wirkungen, die von Daily Soaps auf ihre Rezipienten ausgehen, anzustellen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Daily Soap Verbotene Liebe
2.1 Erstausstrahlung
2.2 Einordnung in die Formate
2.3 Produzenten/ Sender
2.4 Rezipienten
2.5 Protagonisten (Stand Mai 2006)
3. Mediennutzung
3.1 Uses-and-Gratifications-Approach
3.2 Cultural Studies und Lebensstil-Konzept
3.3 Nachrichtenwerttheorie
4. Modernisierungsprozesse
4.1 Postmoderne - Multioptionsgesellschaft - Risikogesellschaft
4.2 Entstrukturierung der Jugendphase
4.3 Manifestierung der Modernisierungsprozesse in „Verbotene Liebe“
5. Medienwirkung
5.1 Agenda-Setting-Approach
5.2 Uses-and-gratifications-approach
5.3 Kultivierungshypothese
5.4 Sozial-kognitive Lerntheorie nach Albert Banduras
5.5 Knowledge-Gap-Hypothesis
5.6 Spiral of silence
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Im Rahmen dieser Arbeit möchte ich zunächst auf die Daily Soap Verbotene Liebe unter inhaltlichen und formalen Aspekten kurz eingehen. Anschließend werde ich der Frage nachgehen, welche Gründe die Rezipienten der Verbotene Liebe für die Nutzung der Soap haben und hierzu verschiedene Modelle der Mediennutzung erklären.
Außerdem möchte ich der Frage nachgehen, inwiefern man postmoderne Entwicklungen in der Soap wieder findet.
Zum Abschluss werde ich anhand verschiedener Medienwirkungsmodelle versuchen, Vermutungen über die Wirkungen, die von Daily Soaps auf ihre Rezipienten ausgehen, anzustellen.
2. Die Daily Soap Verbotene Liebe
2.1 Erstausstrahlung
"Verbotene Liebe" gibt es seit dem 2. Januar 1995, an diesem Tag wurde sie das erste Mal in der ARD ausgestrahlt.[1] Von der einstigen Besetzung sind lediglich zwei Rollen, nämlich die der Charly und die des Arno Brandner übrig geblieben.
2.2 Einordnung in die Formate
Die Verbotene Liebe gehört durch die unendliche Konzeption und den Cliffhanger am Ende jeder Folge zu den Soaps und damit zu den „Serials“. „Serials zeichnen sich durch mehrere ineinander verschachtelte Handlungsstränge aus, die sich über mehrere Folgen fortsetzen und unabhängig voneinander begonnen und beendet werden.“[2] Dies wird auch als Zopfdramaturgie bezeichnet. Verbotene Liebe wird zusätzlich in die Kategorie der dynastischen Soaps eingeteilt, da einige der Protagonisten adlig sind und von Lahnstein, von Anstetten oder von Beyenbach genannt werden. Außerdem leben sie auf rießigen Anwesen wie Schloss Königsbrunn.
2.3 Produzenten/ Sender
Die Grundy UFA TV Produktions GmbH produziert „ Verbotene Liebe“ in den Studios von Köln-Ossendorf.[3] Jeden Tag werden 25 Minuten „Verbotene Liebe“ gedreht.[4] Die Folgen laufen Montag – Freitag von 17.55- 18.20 im Vorabendprogramm.
2.4 Rezipienten
„Mit täglich 3 Millionen Zuschauern gehört die "Verbotene Liebe" zu den erfolgreichsten Soaps im Deutschen Fernsehen.“[5] Außerdem schauen seit Jahren 16% der 14- bis 49-jährigen „Verbotene Liebe“. Die Sendung ist somit ein Quotenhit.[6] Man sieht hier auch, dass die Zielgruppe breit gefächert ist und sich nicht auf ein bestimmtes Alter festlegen lässt.
2.5 Protagonisten (Stand Mai 2006)
Auf dem Schloss wohnen Carla von Lahnstein und ihre Brüder Leonhard von Lahnstein und Ansgar von Lahnstein zusammen mit der Haushälterin Frau Käppler. Der Vater von Carla, Leonhard und Ansgar, Johannes von Lahnstein und sein Sohn Constantin von Lahnstein leben nun nicht mehr auf dem Schloss, sondern sind in das Penthouse umgezogen. Hintergrund war ein Konflikt, herbeigeführt durch Ansgar, der seinen Vater absichtlich in den Glauben versetzte, dass er sterben würde, um an das Erbe heranzukommen.
Wieder dabei ist Tanja von Anstetten, die zusammen mit Ansgar einen Sohn namens Johannes (benannt nach Ansgars Vater) hat. Sie intrigieren gegeneinander und Ansgar versucht gerade ihr das Sorgerecht zu entziehen.
Weiterhin gibt es Charly, die das noble Restaurant „das Schneiders“ führt.
In einer großen Wohnung leben Elisabeth Brandner, ihr Mann Arno Brandner, Arnos Tochter Susanne Brandner und ihre Kinder Lisa und Paul Brandner zusammen. Susanne, Lisa und Paul haben einige Zeit mit ihrem Vater zusammen in Brasilien gelebt. Die Trennung von Susannes Ehemann war Anlass zurück nach Deutschland zu gehen. Dort sind sie bei Arno eingezogen, was Elisabeth nicht sonderlich behagte. Im Moment leben Arno und Elisabeth in einer Beziehungskrise, in der auch von Scheidung die Rede war.
Susanne jedoch entdeckte ihren Hang zur Bisexualität und möchte nun Carla von Lahnstein heiraten, in die auch ihr Sohn Paul kurzzeitig verliebt war.
Carla von Lahnstein dagegen war vorher eine Scheinehe mit Bernd von Beyenbach eingegangen, um ihre Homosexualität zu tarnen, was aufflog.
Bernd von Beyenbach dagegen ist zurzeit knapp bei Kasse wegen eines insolvent gegangenen Flugunternehmens mit Gregor Mann. Gerade versucht er zusammen mit seiner Tochter Vanessa von Beyenbach und mit dem geliehenen Geld ihres Zukünftigen Felix von Beyenbach (ihr Cousin) eine Sicherheitsfirma aufzubauen.
Vanessa und Felix von Beyenbach wohnen in einer Wohngemeinschaft mit Coco Faber, Max Fritsche und Jana Brandner.
Max Fritsche ist Bauarbeiter und war zunächst mit Jana Brandner und dann mit ihrer Halbschwester Nico von Lahnstein (Tochter von Jahannes von Lahnstein, zurzeit auf Weltreise) zusammen. Nun besteht zu beiden ein gespanntes Verhältnis.
Coco Faber legt im Club Blue Ice (Inhaber: Felix von Beyenbach) Platten auf und trauert gerade ihrem Exfreund Robin Brandner hinterher. Jana und Robin Brandner sind nicht die Kinder Arno Brandners, sondern seines Bruders, der sich zusammen mit Robin im Ausland aufhält.
3. Mediennutzung
3.1 Uses-and-Gratifications-Approach
Bei diesem Ansatz wir von einem aktiven Mediennutzer ausgegangen, der die Medien so auswählt, dass sie seine momentanen Bedürfnisse befriedigen.[7] Das heißt die Mediennutzung kann mit der Motivation und den Bedürfnissen der Mediennutzer erklärt werden.[8] Das will heißen, wenn man gestresst nach Hause kommt, Verbotene Liebe anschaut und sich danach besser fühlt, wird man es das nächste mal wieder tun. Allerdings läuft das dann nicht immer zielgerichtet ab, sondern es kommt zu einer gewissen Routine, so genannte Habitualisierungsprozesse spielen eine große Rolle. Michael Meyen gliedert mögliche Bedürfnisse von Mediennutzern in Informationsbedürfnis, Integration und soziale Interaktion, Bedürfnis nach sozialer Identität und Unterhaltungsbedürfnis.[9]
Außerdem gibt es die sogenannte Eskapismusthese, die besagt, dass die Menschen wenigstens vorübergehend aus der Realität fliehen wollen, um sich abzulenken oder zu erholen.[10] „Durch ihre Programmierung am Vorabend [sind Seifenopern] für viele Zuschauer ein fest eingeplanter Zeitpunkt, um sich zu entspannen und die Alltagssorgen für einen Moment zu vergessen.“[11] Das heißt die Verbotene-Liebe-Rezipienten haben höchst wahrscheinlich mitunter eskapistische Gründe für den Konsum. Gerade die Verbotene Liebe bietet dadurch, dass es eine dynastische Soap ist, auch die perfekten Inhalte für eskapistische Motive.
Weiterhin unterteilt Meyen die verschiedenen Hypothesen zur Mediennutzung noch in Erregungstheorien, Identitätstheorien, Einstellungstheorien, der eben dargestellten Eskapismusthese und der Spieltheorie. Darauf möchte ich im Rahmen dieser Arbeit allerdings nicht genauer eingehen.[12]
3.2 Cultural Studies und Lebensstil-Konzept
Bei diesen Ansätzen sollen nicht ausschließlich Bedürfnisse der Mediennutzer berücksichtigt werden, sondern auch Medieninhalte und das soziale Umfeld der Mediennutzer.[13] Hier führt Michael Meyen die theoretischen Ansätze des Lebensstil-Konzeptes (Rosengren), der Cultural Studies, des Medienbiographischen Ansatzes und der Strukturanalytischen Rezeptionsforschung an.[14]
Der Medienbiographische Ansatz beispielsweise betrachtet die Mediensozialisation des Einzelnen, welche Rolle Medien bisher im Leben gespielt haben, welche überhaupt zur Verfügung standen.[15] Die strukturanalytische Rezeptionsforschung geht der gleichen Frage nach, versucht aber Einzelbeobachtungen durch sozialstrukturelle Überlegungen zu ergänzen.[16]
[...]
[1] vgl. http://www.daserste.de/verboteneliebe/abisz.asp
[2] Weiß, 2004, S.16
[3] vgl. http://www.daserste.de/verboteneliebe/abisz.asp
[4] vgl. http://www.daserste.de/verboteneliebe/abisz.asp
[5] http://www.daserste.de/verboteneliebe/abisz.asp
[6] vgl. http://www.daserste.de/verboteneliebe/abisz.asp
[7] vgl. Meyen, 2001, S.11
[8] vgl. Meyen, 2001, S.11
[9] vgl. Meyen, 2001, S.16
[10] vgl. Meyen, 2001, S.16
[11] Weiß, 2004, S.110
[12] vgl. Meyen, 2001, S.18
[13] vgl. Meyen, 2001, S.24
[14] vgl. Meyen, 2001, S.24
[15] vgl. Meyen, 2001, S.25
[16] vgl. Meyen, 2001, S.25
- Arbeit zitieren
- Stephanie Wiegand (Autor:in), 2006, Mediennutzung und Medienwirkung der Daily Soap Verbotene Liebe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85441
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