Bierbäuchiger Trainer von nebenan resümiert Lebensweisheiten
Der Roman mit dem grammatisch ungewöhnlichen Titel „Leben bis Männer“ von Thomas Brussig bietet einen interessanten Einblick in die Ansichten eines Mittfünfzigers, der in der ehemaligen DDR als bierbäuchiger, namenloser Fußballtrainer von einer Reihe großer Enttäuschungen aus der Bahn geworfen wurde und sich mit seiner einzigen Konstante, dem Fußball, etwas Halt verschafft und das Leben erklärt.
Nachdem seine Frau ihn verlassen hat und den Sohn mitnimmt, flüchtet er in den Beruf des Fußballtrainers und durchlebt die einzelnen Altersgruppen des Vereins „Tatkraft Börde“ mit der immer gleichen Mannschaft: „Kinder, Knaben, Schüler, Jugend, Junioren – bis Männer“. Außerdem tritt er extra in die Partei ein, um bei großen Spielen der DDR im Ausland dabei sein zu dürfen. Das Versprechen hierfür erhält er auch, allerdings schafft es die DDR-Mannschaft vor der Wende nicht mehr, sich zu qualifizieren. Und die tragischste Enttäuschung erlebt er, als sein Ersatzsohn Heiko, den er als Neunjährigen einer anderen Mannschaft abwerben konnte, seiner Folgsamkeit zum Opfer fällt und zu einer Haftstrafe verurteilt wird, weswegen die Mannschaft nun den Aufstieg nicht schafft.
Inhaltsverzeichnis
- Der bierbäuchige Trainer
- Fußball und die DDR
- Die Enttäuschung Heiko
- Frauen und Fußball
- Die Welt im Fußball
- Die Zerstörung der letzten Konstante
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Roman „Leben bis Männer“ von Thomas Brussig porträtiert einen Mittfünfziger, der sich in der ehemaligen DDR mit dem Fußball als Lebensanker Trost und Erklärung für die Welt sucht. Er erzählt seine Lebensgeschichte mit einer Mischung aus Naivität und Bitterkeit, geprägt von Enttäuschungen und der Suche nach Sinn.
- Die Suche nach Halt und Sinn im Leben
- Der Umgang mit Enttäuschungen und Verlusten
- Das Bild der DDR und die Wende
- Vorurteile und Klischees in der Gesellschaft
- Der Einfluss des Fußballs auf das Leben
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel führt den Leser in die Welt des namenlosen Fußballtrainers ein und schildert seine persönlichen Enttäuschungen, die ihn zur Flucht in den Sport treiben.
- Im zweiten Kapitel verfolgt man den Trainer durch verschiedene Altersgruppen des Vereins „Tatkraft Börde“ und seine Versuche, mit dem Fußball ein Stück Lebensordnung zu finden.
- Die Geschichte von Heiko, seinem „Ersatzsohn“, nimmt im dritten Kapitel eine zentrale Rolle ein und verdeutlicht den Einfluss von Autorität und Pflichterfüllung auf das Leben.
- Im vierten Kapitel schildert Brussig die Sicht des Trainers auf Frauen und Fußball, geprägt von Vorurteilen und Angst vor dem Verlust seines „Besitzes“.
- Das fünfte Kapitel zeigt, wie der Trainer seine Fußballphilosophie auf die gesamte Welt anwendet und eine vereinfachte Sicht auf komplexe Sachverhalte präsentiert.
Schlüsselwörter
Der Roman „Leben bis Männer“ zeichnet sich durch die Verwendung von Schlüsselbegriffen aus, die den Fokus auf die Lebenswelt des Protagonisten, seine Sichtweise auf Fußball und seine Prägung durch die DDR-Vergangenheit lenken. Zentrale Begriffe sind: Fußball, DDR, Enttäuschung, Vorurteile, Pflichterfüllung, Weltanschauung.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts Isabelle Strohkamp (Autor:in), 2006, Rezension zu Thomas Brussigs "Leben bis Männer" - Bierbäuchiger Trainer von nebenan resümiert Lebensweisheiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85492